Sorgte für Verwirrung
Audi macht bei neuen Modellbezeichnungen einen Rückzieher

| Tobias Seifried 
| 04.02.2025

Der Plan, Elektro- und Verbrennerautos anhand gerader und ungerader Ziffern voneinander abzugrenzen, sorgte bei (potenziellen) Kund:innen für zu große Verwirrung. Deshalb heißt der A6-Nachfolger nun doch A6 und nicht A7. Der neue A5 muss aber weiterhin mit seinem "Schicksal" leben.

In den letzten Jahren hat Audi in Bezug auf seine Modellbezeichnungen nicht gerade ein glückliches Händchen bewiesen. Zunächst wurden die PS-Leistungen nur noch in gewisse Bereiche unterteilt – beim 45 TFSI sind es beispielsweise 169 bis 185 kW –, und dann wurden noch die Ziffern für E-Modelle und Verbrenner differenziert. Gerade Zahlen sollten künftig für elektrisch angetriebene Modelle stehen, ungerade für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Aus diesem Grund wurde aus dem A4-Nachfolger der A5 (LEADERSNET berichtete). Da diese Bezeichnung davor nur für Coupé, Cabrio und Sportback-Variante reserviert war, sorgte das bei vielen Kund:innen für Verwirrung. Als Nächstes wäre der A6-Nachfolger an der Reihe gewesen. Dieser hätte eigentlich zum A7 werden sollen, weil ja das rein elektrische Modell, der A6 e-tron Sportback/Avant, auf die gerade Ziffer hört (LEADERSNET berichtete). Doch nun macht Audi einen Rückzieher.

A6 bleibt auch als Verbrenner eine A6

Wie die Marke mit den vier Ringen mitteilte, soll ab sofort eine weltweite Stringenz in der Nomenklatur dafür sorgen, dass alle Kund:innen wieder den Durchblick behalten. Demnach richtet sich die Modellbezeichnung zukünftig global einheitlich nach Größe und Positionierung des jeweiligen Modells. Die bisherige Unterscheidung zwischen reinen Stromern und Modellen mit Verbrennungsmotor anhand der Ziffer entfällt somit wieder.

"Die Entscheidung ist das Ergebnis intensiver Diskussionen und folgt auch dem Wunsch unserer Kund:innen sowie dem Feedback unseres internationalen Handels", kommentiert Marco Schubert, Mitglied des Vorstands der Audi AG für Vertrieb und Marketing, den Rückzieher. "Mit unserer Nomenklatur ermöglichen wir nun allen Kund:innen weltweit eine intuitive Orientierung in unserem Portfolio. Die Bezeichnung unserer Modelle gestalten wir daher so, dass Größe und Positionierung bereits auf den ersten Blick ersichtlich sind."

Das erste neue Modell mit dieser Nomenklatur wird der A6 mit Verbrennungsmotor sein, der bereits am 4. März 2025 seine Weltpremiere feiert. Dieser wird z.B. als A6 Avant TFSI durch das Antriebskürzel vom rein elektrisch angetriebenen A6 Avant e-tron zu unterscheiden sein. Eine rückwirkende Änderung bereits im Verkauf befindlicher Modelle sei nicht geplant. Der neue A5 (Avant) muss also mit seinem "Schicksal" leben und wird nicht nachträglich wieder zum A4.

Künftige Unterscheidungsmerkmale

Audis sogenannte alpha-numerische Modellbezeichnung besteht zukünftig weltweit aus einem oder mehreren Buchstaben und einer Ziffer. Die Buchstaben A und Q kennzeichnen dabei weiterhin die Differenzierung in Flach- (Hatchback, Limousine, Sportback & Avant) und Hochbodenfahrzeuge (SUV & SUV-Coupés). Die Ziffer von derzeit eins bis acht soll so wieder unabhängig von der Art des Antriebs eine klare Einordnung ermöglichen. Damit entfällt die bisherige Unterscheidung des Antriebskonzeptes anhand gerader und ungerader Modellnummern.

Durch die Orientierung an Größe und Positionierung können sich rein elektrisch betriebene Fahrzeuge in Zukunft eine Buchstaben-Ziffernkombination mit Verbrennern teilen – wie es eben beim A6 sein wird. Die Differenzierung zwischen einzelnen Modellen und Derivaten im Portfolio erfolgt dann nur noch über die ergänzende Bezeichnung der Karosserieform sowie das ebenfalls bereits bekannte Antriebskürzel (z.B. e-tron, TFSIe, TFSI oder TDI).

www.audi.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV