Capgemini-Studie
Führungskräfte sind mit Blick auf ihr Unternehmen optimistischer für 2025

| Tobias Seifried 
| 27.01.2025

Die Hälfte der Unternehmen plant heuer trotz Kostensensibilität mit steigenden Gesamtinvestitionen. Laut Studie mit dem Ziel, mehr Innovation, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu erlangen. 

Laut einer am Montag veröffentlichten Studie des Capgemini Research Institute mit dem Titel "Mit Zuversicht durch die Unsicherheit – Investitionsprioritäten für 2025" schätzen Unternehmen ihre eigene Lage für 2025 trotz der anhaltenden Unsicherheiten im Marktumfeld in Summe positiver ein als noch im vergangenen Jahr. Trotz der Notwendigkeit von Kostensenkungen führe dieser Optimismus zu höheren Investitionen, insbesondere in den Bereichen Kundenerlebnis, Lieferketten und Nachhaltigkeit. Ziel sei, mehr Innovation, Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu erlangen, schreiben die Studienautor:innen.

Geplante Investitionen zur Kostensenkung

62 Prozent der befragten Führungskräfte weltweit äußern mit Blick auf ihr eigenes Unternehmen den Ergebnissen zufolge eine höhere Zuversicht für 2025, ein Anstieg von sechs Prozentpunkten gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und 20 Prozentpunkte über den Wert von 2023. Sie zeigten dabei mehr Vertrauen in ihre eigenen Organisationen als in den globalen Markt insgesamt. Was das globale Marktumfeld in den nächsten zwölf bis 18 Monaten angeht, sind nur 37 Prozent optimistisch. Dieser Wert liege nur geringfügig über dem Vorjahreswert.

In einem unsicheren Marktumfeld gehen 56 Prozent davon aus, dass 2025 der Kostensenkung Vorrang vor dem Umsatzwachstum eingeräumt werde. Die Führungskräfte seien sich jedoch bewusst, dass dies Investitionen erfordert – die Hälfte gibt an, dass ihre Organisation plane, die Gesamtinvestitionen im Jahr 2025 zu erhöhen, während knapp ein Viertel mit geringeren Investitionen im Vergleich zu 2024 rechne und der Rest keine Veränderung erwarte.

"Der vielfachen Unsicherheit im Jahr 2025 begegnen die Führungskräfte mit einer Einstellung, die sowohl Zuversicht als auch Resilienz widerspiegelt. Beides – so unsere Studie – zeigt sich auch in den Investitionen in Technologie", fasst Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende bei Capgemini Österreich zusammen. Die Technologie spiele eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität; ebenso könnten Kosten gesenkt und wichtige Effizienzsteigerungen erzielt werden. "Innovationen, Lieferketten und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt des Handelns, wobei gerade Nachhaltigkeitsthemen zunehmend für ihr wertschöpfendes Potenzial genutzt werden. Dies passiert auf Unternehmensebene, wird in Summe aber auch dazu beitragen, eine innovativere, nachhaltigere und integrativere Weltwirtschaft zu gestalten", so die Expertin.

Fokus auf Kundenerlebnis, Innovation und intelligentere Lieferketten

Ein Großteil der Zuversicht der Führungskräfte weltweit konzentriere sich demnach weiterhin auf die beiden Bereiche Kundenerlebnis sowie Engineering/Forschung & Entwicklung/Innovation – wobei fast acht von zehn in ersteres und fast drei Viertel der Führungskräfte in das zweite Feld mehr investieren möchten als im Vorjahr. Am stärksten nahm laut der Campgemini-Studie der Anteil von Unternehmen mit mehr Investitionen im Bereich der Umgestaltung der Lieferkette zu: 63 Prozent geben an, dass sie ihre Ausgaben im Jahr 2025 erhöhen werden – im Jahr 2024 war es weniger als die Hälfte. Der Zuwachs liegt im Schnitt bei 9,4 Prozent. Lieferketten der neuen Generation werden KI und IoT integrieren, um die Effizienz zu steigern, Müll zu reduzieren und die Nachhaltigkeitsziele eines Unternehmens zu unterstützen, zeigen sich die Führungskräfte überzeugt. Als positive Effekte kämen eine bessere Entscheidungsfindung und eine gesamthafte Kostenreduzierung hinzu.

Risikominimierung in den Lieferketten

Weiters geht aus der Studie hervor, dass weltweit sieben von zehn Führungskräften besorgt über die Auswirkungen steigender Zölle und bilateraler Handelsstreitigkeiten auf die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Organisation sind. Fast zwei Drittel treiben auch die Auswirkungen eines möglichen globalen Handelskrieges auf die Geschäftstätigkeit und den Marktzugang ihrer Organisation um. Auf Länderebene mit Blick auf Zölle und Handelsstreitigkeiten seien Führungskräfte in Japan und China am meisten besorgt und gleichzeitig am wenigsten über einen möglichen globalen Handelskrieg. Um diese Risiken zu mindern und die Widerstandsfähigkeit zu stärken, diversifizieren die meisten Unternehmen laut eigenen Angaben weltweit ihre Beschaffung und/oder bauen auf einen Bezug der Waren aus Ländern mit einem ähnlichen Wertekanon ("Friendshoring"). Fast drei Viertel der Führungskräfte seien bereits dabei, die Risiken in ihren Lieferketten zu minimieren. Sie investieren dabei in andere Schwellenländer, um die Abhängigkeit von China zu verringern. Im vergangenen Jahr war es noch weniger als die Hälfte. Gleichzeitig bestätigen fast zwei Drittel von ihnen, dass Friendshoring im Jahr 2025 einen wesentlichen Teil der Beschaffungs- und Produktionsstrategien ihrer Organisation ausmachen werde (im Vergleich zu 45 Prozent im Vorjahr).

Klimatechnologie führt Investitionsprioritäten im Bereich Nachhaltigkeit an

Durch die Studie wird auch ein Trend, der schon länger Fahrt aufgenommen hat, einmal mehr bestätigt: Investitionen in Nachhaltigkeit werden immer mehr als Wertschöpfungsfaktor für Unternehmen sowie als Aktivposten für Compliance und Effizienz angesehen. Gleichzeitig seien sie zunehmend von geopolitischen Faktoren beeinflusst. In diesem Kontext planen 62 Prozent der Führungskräfte (ein Anstieg von zehn Prozentpunkten gegenüber 2024) ihre Nachhaltigkeitsbudgets, um durchschnittlich 10,5 Prozent zu erhöhen, so die Studienautor:innen. Die Schwerpunkte sind demnach Klimatechnologien (72 Prozent der Führungskräfte planen, mehr auszugeben), zu denen Wasserstoff, erneuerbare Energien, Batterien, Kernenergie und Kohlenstoffabscheidung gehören. Batterien werden dabei als die Top-Investition in Klimatechnologie im Jahr 2025 angesehen, wobei mehr als die Hälfte der Führungskräfte sie unter den Top drei einstufen, insbesondere von Fertigungsunternehmen und Automobilherstellern. Neben Klimatechnologie seien die anderen Top-Bereiche für verstärkte Investitionen in Nachhaltigkeit, die nachhaltige Forschung und Entwicklung sowie Produktentwicklung, der Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität sowie der Bereich Wassereinsparung/-management.

KI und generative KI sind die Treiber der Technologieinvestitionen

Weltweit wird laut den Ergebnissen erwartet, dass US-Organisationen ihre Mitbewerber:innen in Bezug auf Technologieinvestitionen im Jahr 2025 übertreffen werden (1,45 Prozent des Umsatzes; Europa 1,29 Prozent). Außerdem seien US-Manager:innen eher der Meinung, dass sie mehr investieren sollten, um wettbewerbsfähig zu sein (84 Prozent), als ihre europäischen Kolleg:innen (64 Prozent). In Bezug auf Technologieinvestitionen stuften fast drei Viertel der Führungskräfte KI beziehungsweise generative KI im Jahr 2025 als eine ihrer drei wichtigsten Technologien ein – in den USA liegt der Wert sogar noch höher.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

www.capgemini.com

Über die Studie

Das Capgemini Research Institute befragte 2.500 Führungskräfte aus 2.500 Organisationen in 17 Ländern in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum. Ebenso sind neun Branchen und Sektoren eingeschlossen: Automobilindustrie, Konsumgüter, Banken und Kapitalmärkte, Versicherungen, Einzelhandel, Biowissenschaften, Telekommunikation, Medien und Hightech, Fertigung sowie Energie und Versorgung.

Die Umfrage fand vom 23. Oktober bis zum 20. November 2024 statt – die Hälfte der Stichprobe wurde vor den US-Wahlen und die andere Hälfte danach erhoben. In der Gesamtstichprobe stammen 70 Prozent der Befragten aus Organisationen mit einem Jahresumsatz von mehr als eine Milliarde US-Dollar und 30 Prozent aus mittelgroßen Organisationen mit einem Jahresumsatz von 100 Millionen bis eine Milliarde US-Dollar.

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Über die Studie

Das Capgemini Research Institute befragte 2.500 Führungskräfte aus 2.500 Organisationen in 17 Ländern in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum. Ebenso sind neun Branchen und Sektoren eingeschlossen: Automobilindustrie, Konsumgüter, Banken und Kapitalmärkte, Versicherungen, Einzelhandel, Biowissenschaften, Telekommunikation, Medien und Hightech, Fertigung sowie Energie und Versorgung.

Die Umfrage fand vom 23. Oktober bis zum 20. November 2024 statt – die Hälfte der Stichprobe wurde vor den US-Wahlen und die andere Hälfte danach erhoben. In der Gesamtstichprobe stammen 70 Prozent der Befragten aus Organisationen mit einem Jahresumsatz von mehr als eine Milliarde US-Dollar und 30 Prozent aus mittelgroßen Organisationen mit einem Jahresumsatz von 100 Millionen bis eine Milliarde US-Dollar.

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