Allianz Risk Barometer
Diese Krisen bereiten Unternehmen die größten Sorgen

Das aktuelle Allianz Risk Barometer hält fest, dass die Angst vor Cyber-Attacken auch heuer im weltweiten Vergleich ungeschlagen an der Spitze steht. In Österreich zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild.

Es gibt viele Faktoren, die Unternehmer:innen heutzutage Sorgen bereiten, vom anhaltenden Fachkräftemangel bis hin zur Teuerung. Tatsächlich ist weltweit die Angst aber am größten, wenn es um Cyber-Attacken geht, darunter etwa Datenlecks oder Ransomware-Angriffe sowie IT-Störungen wie der CrowdStrike-Vorfall. Das zeigt jedenfalls das aktuelle Allianz Risk Barometer, für das mehr als 3.700 Risikoexpert:innen aus über 100 Ländern zu ihren Top-Unternehmensrisiken für 2025 befragt wurden. Die beiden anderen Stockerlplätze im globalen Ranking belegen zum wiederholten Male Betriebsunterbrechungen sowie die Gefahr von Naturkatastrophen. Die Sorge vor Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung ist aber ebenfalls groß und liegt auf Platz vier, was sich etwa anhand steigender geopolitischer Spannungen sowie dem Potenzial für Handelskriege erklären lässt. Der größte Aufsteiger im Ranking ist heuer allerdings der Klimawandel, der von Platz sieben im Vorjahr auf Platz fünf vorgerückt ist und ein Rekordhoch seit Beginn der Umfragereihe vor 14 Jahren erreicht.

Diese Sorgen beschäftigen Österreichs Unternehmen

In Österreich zeigt sich im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt ein leicht differenziertes Bild. So identifizieren die heimischen Studienteilnehmer:innen für 2025 Betriebsunterbrechungen als Top-Risiko. Im vergangenen Jahr lagen diese noch auf Platz drei. Deutlich gestiegen ist auch die Sorge vor Naturkatastrophen, die sich heuer auf Platz zwei einreihen, nachdem sie im Vorjahr nur den sechsten Platz belegt hatten. Damit einher geht der Klimawandel, landet heuer allerdings lediglich auf Platz acht und verliert im Vergleich zu 2023 drei Plätze. Obwohl sie international an der Spitze liegen, erreichen Cyber-Angriffe bei den heimischen Unternehmern nur den dritten Platz.

"Die Extremwetterereignisse im September 2024 haben das Risiko, das von Naturkatastrophen ausgeht, deutlich ins Bewusstsein von Unternehmen gerückt und als reale Gefahr für Betriebe und deren Existenz sichtbar gemacht. Hier gilt es zum einen für Unternehmen entsprechende Vorkehrungen zu treffen und zum anderen an einer tragfähigen Versicherungslösung zu arbeiten, die eine gute Naturkatastrophendeckung ermöglicht", so Daniel Matić, CEO der Allianz in Österreich.

"Die Vernetzung der Top-Risiken ist in diesem Jahr besonders auffällig, denn Klimawandel, neue Technologien, Regulierung und geopolitische Risiken sind zunehmend miteinander verflochten. Dies führt zu komplexen Zusammenhängen von Ursache und Wirkung", erläutert Vanessa Maxwell, Chief Underwriting Officer von Allianz Commercial, und betont, dass Unternehmen "Resilienz ganz oben auf ihre Agenda setzen und sich konsequent um die Verbesserung ihres Risikomanagements und ihrer Widerstandsfähigkeit bemühen" müssten.

Das steckt hinter den globalen Sorgen

Zum vierten Mal in Folge stehen Cyber-Vorfälle auf Platz eins im weltweiten Sorgen-Ranking - 38 Prozent der Befragten nannten dies heuer als größtes Risiko, womit sich ein Vorsprung von sieben Prozent zu Platz zwei ergibt. Über 60 Prozent der Befragten sehen Datenpannen dabei als das größte Risiko für Unternehmen, dicht gefolgt von Angriffen auf kritische Infrastrukturen und physische Vermögenswerte, die 57 Prozent der Nennungen ausmachen. Durch die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) und zunehmender Technologieabhängigkeit dürfte sich dies vermutlich auch in Zukunft weiter verschärfen.

Aber auch Betriebsunterbrechungen, die seit zehn Jahren im Allianz Risk Barometer stets entweder auf Platz eins oder zwei rangieren, sind heuer mit 31 Prozent wieder ein großes Thema. Darunter fallen Situationen, in denen die Fähigkeit eines Unternehmens, normal zu arbeiten, beeinträchtigt ist – beispielsweise Naturkatastrophen, Cyber-Angriffe, Insolvenzen oder politische Risiken. Eine Analyse von Circular Republic in Kooperation mit der Allianz und weiteren Unternehmen zeigt, dass globale Lieferketten etwa alle 1,4 Jahre unterbrochen werden – mit einer steigenden Tendenz. Solche Unterbrechungen führen zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten, die fünf bis zehn Prozent der Produktkosten erreichen können, sowie zu zusätzlichen Ausfallzeiten.

Während der Pandemiejahre rückte der Klimawandel in der Prioritätenliste nach unten, da Unternehmen sich auf dringlichere Herausforderungen konzentrieren mussten. Doch im Jahr 2025 klettert er jedoch um zwei Plätze nach oben und erreicht mit Rang fünf erstmals einen Platz in den Top fünf der globalen Risiken. Ein Grund für die steigenden Sorgen sind unter anderem die sich häufenden Naturkatastrophen – so auch in Österreich.

Das gesamte Ranking finden Sie hier.

www.allianz.at

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