Venenmuster analysiert
China ermöglicht Zahlen per Handflächen-Scan

Bankomatkarte, Handy und Smartwatch waren gestern – glaubt man einem asiatischen Konzern, liegt die Zukunft des Bezahlens in den eigenen Händen. 

Bei den Österreicher:innen gewinnen das Mobiltelefon sowie Wearables, wie etwa Smartwatches, als Bezahlmethode zunehmend an Bedeutung. So ergab etwa eine Umfrage von Visa Ende vergangenen Jahres, dass bereits ein Viertel der heimischen Bevölkerung an der Kassa darauf zurückgreift (LEADERSNET berichtete). Während Österreich dementsprechend langsam aber sicher der Digitalisierung des Geldes näherkommt, ist man in China schon einen großen Schritt voraus: Hier braucht man weder Handy noch Smartwatch – man zahlt mit der bloßen Handfläche.

Scan mittels Venenmuster

Was futuristisch klingt, hat Weixin Palm Payment – ein Unternehmen, das zum Tech-Giganten und WeChat-Entwickler Tencent gehört – tatsächlich umgesetzt. Konkret funktioniert das Zahlen per Handfläche mit einem biometrischen Scan-System, das an gängige Smartphone-Features wie Gesichtserkennung erinnert, aber deutlich präziser sein soll.

Dabei müssen Nutzer:innen zunächst eine Aufnahme ihrer Hand beim Unternehmen hinterlegen und mit ihren Zahlungsinformationen verknüpfen. Und dann kann man auch schon starten – sobald man an der Kassa seine Hand präsentiert, wird diese mittels Infrarot-Technologie eingescannt. Ermittelt wird dabei das individuelle Venenmuster, das sich unter der Haut abzeichnet und ebenso wie ein Fingerabdruck als einzigartig gilt.

Der Handscan soll übrigens nicht nur als Zahlungsmittel fungieren, sondern auch den Zutritt zur U-Bahn oder bestimmten Gebäuden regulieren. Die Technologie soll dabei so einfach sein, "wie einem Freund zu winken", wie Weixin selbst bewirbt. 

Amazon als Vorreiter

Tencent ist allerdings nicht das erste Unternehmen, das mit diesem innovativen Ansatz für Aufsehen sorgt. Konkurrent Amazon hat ein ähnliches System unter dem Namen "Amazon One" bereits 2020 gelauncht (LEADERSNET berichtete). Auch hier nutzt man seine Handfläche und kann damit in einigen Einzelhandelsgeschäften bezahlen. Schon damals stieß der Service allerdings auf Kritik, etwa aufgrund der Befürchtung, dass Kriminelle hiermit ein leichtes Spiel hätten. Zudem sei, so die Kritiker, auch fraglich, was mit den persönlichen Daten bei Amazon passiert.

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