Fachbeitrag von Stefan Nöhmer
"Was ist meine Liegenschaft oder Zinshaus wert?"

| Redaktion 
| 18.11.2024

Ein Fachbeitrag von Stefan Nöhmer, geschäftsführender Gesellschafter NT Invest. 

"Fünf Bewerter, fünf verschiedene Preise" – die Immobilienbewertung ist so individuell wie die Objekte selbst. Wenn Sie mehrere Gutachter mit der Wertermittlung Ihrer Liegenschaft oder Ihres Zinshauses beauftragen, werden Sie oft staunen, wie unterschiedlich die Ergebnisse ausfallen können. Die Bewertung von Investment-Immobilien ist ein anspruchsvoller Prozess, der von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Doch worauf sollte man als Eigentümer oder Investor besonders achten? Welche Verfahren sind relevant, und gibt es am Jahresende Besonderheiten, die bei einer Immobilienbewertung berücksichtigt werden sollten?

In diesem Beitrag beleuchten wir die zentralen Ansätze und Kriterien der Immobilienbewertung und zeigen auf, warum professionelle Unterstützung unverzichtbar ist, um den realen Wert Ihrer Immobilie zu ermitteln – und was Sie tun können, um für den optimalen Verkaufspreis gut aufgestellt zu sein.

Die Grundlagen der Immobilienbewertung

Die Bewertung von Investment-Immobilien basiert auf verschiedenen Verfahren, die je nach Zielsetzung und Art der Immobilie unterschiedlich angewendet werden. Die drei gängigsten Methoden zur Wertermittlung sind:

  1. Ertragswertverfahren
  2. Vergleichswertverfahren
  3. Sachwertverfahren

Wichtige Einflussfaktoren auf den Wert einer Liegenschaft

Neben der Wahl des Bewertungsverfahrens gibt es eine Reihe von Faktoren, die den Wert einer Immobilieninvestition beeinflussen können:

  • Mietniveau und Mieterstruktur
  • Standort
  • Zustand und Instandhaltungsrückstau
  • Marktentwicklung

Besondere Aspekte zum Jahresende

Zum Jahresende hin gibt es mehrere Besonderheiten, die bei der Bewertung von Immobilien berücksichtigt werden sollten:

  1. Zinsentwicklung: Wenn die Zentralbanken ihre Leitzinsen anheben, können die Kapitalisierungssätze steigen, was zu einer Abwertung von Immobilien führen kann. In einer Zeit hoher Zinsen könnte sich das Angebot an Käufern verknappen, was den Markt verlangsamen könnte.
  2. Steuerliche Auswirkungen: Steuerliche Änderungen zum Jahresende oder neue Regelungen zur Besteuerung von Immobiliengewinnen können den Wert einer Immobilie beeinflussen. Ebenso spielt die Frage nach möglichen steuerlichen Vorteilen durch Investitionen in die Immobilie (z.B. durch Sanierungen) eine Rolle.
  3. Marktzyklus und Jahresendgeschäfte: Gegen Ende des Jahres entscheiden viele Investoren, ihre Portfolios anzupassen oder sich steuerliche Vorteile zu sichern. Dies kann zu einer erhöhten Verkaufsaktivität führen, was die Marktpreise beeinflussen kann.
  4. Revisions- und Anpassungsbedarf: Eigentümer von Zinshäusern sollten vor Jahresende prüfen, ob alle nötigen Renovierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen abgeschlossen sind, um die Ertragskraft der Immobilie zu maximieren. Denn je nach Zustand der Immobilie kann sich der Wert erheblich unterscheiden.

Fazit: Die Expertise zählt

Die Bewertung einer Liegenschaft oder eines Zinshauses ist ein Prozess, der viele Faktoren berücksichtigt. Wer eine Immobilie verkaufen möchte, sollte sich daher frühzeitig professionellen Rat einholen. Ein erfahrener Immobilienbewertungsexperte kann nicht nur den aktuellen Wert exakt ermitteln, sondern auch auf Besonderheiten hinweisen, die den Verkaufspreis beeinflussen können. Gerade zum Jahresende, wenn Marktbedingungen und steuerliche Aspekte einen direkten Einfluss auf den Wert haben, ist es ratsam, einen Experten zurate zu ziehen.

www.nt-invest.at


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