Bilder der Veranstaltung
26. Retail Symposium führte Spitze der heimischen Handels- und Handelsimmobilienbranche zusammen

Kürzlich fanden sich die Top-Entscheidungsträger:innen im Palais Ferstel ein, um gemeinsam Ideen, Visionen sowie Meinungen zu teilen und Lösungen für aktuelle Branchenprobleme zu diskutieren.

Als eines der namhaften Think Tanks in Europa, kann das Retail Symposium auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits zum 26. Mal fand das Event by RegioPlan statt und brachte mehr als 300 Entscheidungsträger:innen aus der österreichischen Handels- und Handelsimmobilienbranche in den Räumlichkeiten des Palais Ferstel unter dem diesjährigen Motto "The Show Must Go On!" zusammen.

Thematische Schwerpunkte

Die Veranstaltung, die von Romina Jenei, CEO der RegioPlan Consulting GmbH, eröffnet wurde, war heuer in drei wesentliche Themenblöcke unterteilt. People, Places, Pleasure.

Den Anfang machten Martina Wasserbauer von MWI Immobilien/RegioPlan Consulting und Amela Salihovic von RegioData Research zum Thema "Fiktion oder Wahrheit: Schlagzeilen unter professioneller Bewertung". Dabei deckten sie auf, wie es wirklich um Themen wie (Online-)Handel, Selbstbedienung oder Wirtshaussterben steht und verdeutlichten, eine dramatische Kommunikation hat nicht unbedingt etwas mit der Wahrheit zu tun. 

Der Mensch im Mittelpunkt

Eine Rednerin des Themenblocks "People" war Gertraud Auinger-Oberzaucher, Geschäftsführerin von themata. Sie hielt den Vortrag "Den Konsument:innen kennen: Ist der Kauf nur Nebensache?" und zeigte dabei auf, dass Kund:innen heutzutage weit mehr als nur Qualität erwarten: Exklusivität, Individualität, Emotionen und Authentizität rücken ebenso in den Fokus, da sich Konsument:innen intensiv mit den Produkten auseinandersetzen und so Emotionen zur Marke entwickeln.

Inhaltlich ging es bei Auinger-Oberzaucher aber nicht nur um Kund:innen. Sie betonte ebenfalls die Rolle der Händler:innen als Gastgeber:innen, die einen besonderen Ort der Atmosphäre und des Wohlfühlens schaffen müssten, wo Beziehungen gepflegt und Kund:innen willkommen geheißen werden. Und stellte die Frage, ob das "Erlebnis pro Quadratmeter" eine neue Messgröße im Handel sein könnten.

"Goldene Mitte" im Einzelhandel

Ebenfalls inhaltlich behandelt wurden die Herausforderungen und Veränderungen, denen die sogenannte "goldene Mitte" im Einzelhandel gegenübersteht. Ines Delic, Senior Sales Expert, RegioPlan Consulting GmbH moderierte die Diskussion und stellte die Frage, ob es eine derartige Mitte überhaupt noch gäbe. Dabei betonte sie die Versäumnisse der Unternehmen, ihre Zielgruppen zeitgemäß anzusprechen und sich den neuen Marktbedingungen anzupassen. 

Antwort bekam sie unter anderem von Florian Richter, Center Manager Wien Mitte The Mall, CC Real GmbH. Er unterstrich die Bedeutung eines breiten, auf das Zielpublikum ausgerichteten Angebots. Laut ihm sei essenziell, die Fluktuation gering zu halten und den Kund:innen Verlässlichkeit zu bieten. Norbert Scheele, Head of European Expansion, C&A, betonte in seinem Beitrag wiederum, dass Omni-Channel-Strategien zur "goldenen Mitte" dazugehören. Es sei wichtig, Kund:innen auf sämtliche Kanäle zu erreichen und die Verfügbarkeit von Produkten online und stationär zu sichern. Ebenfalls zu Wort kam Andreas Carls, Country Manager AT/CH/HU Takko ModeMarkt GmbH. "Wir sind stationär orientiert", sagt er. Der Onlinehandel sei demnach eine Ergänzung.

Wachstumsstrategien der E-Commerce-Giganten

Eine weitere Expertengruppe widmete sich den Strategien der großen E-Commerz-Giganten und wie diese den Kundenbedürfnissen gerecht werden. Unter den Expert:innen waren Nikolaus Köchelhuber, Partner EY Parthenon, Lorenz Edtmayer, Founder & CEO, DISRUPT Holding GmbH, Lukas Wieser, Co-CEO & Founder, MYFLEXBOX Austria GmbH sowie Romina Jenei, CEO von RegioPlan Consulting GmbH.

Dabei hieß es, die Giganten operieren ähnlich wie stationäre "1-Euro-Shops", aber auf einer digitalen Plattform. Das heißt, sie verzichten auf Lagerhaltung und Abschriften, um so die Preise niedrig zu halten. Das macht sie wiederum zu starken Wettbewerbern, von denen sich Europäische Unternehmen mit Vorsicht gewisse Strukturen "abschauen" könnten. Eine direkte Nachahmung sei allerdings problematisch und unter europäischen Rahmenbedingungen oft auch nicht möglich. Im Generum seien aber E-Commerce-Unternehmen häufiger radikaler und mutiger und passen sich dadurch schneller als stationäre Händler:innen an die Kundenbedürfnisse an.

Nachhaltigkeit als Standortqualität

Birgit Kraml, Partnerin, Wolf Theiss sowie ULI Austria Chairwoman, Alexander Budasch, geschäftsführender Gesellschafter, Austro Immo GmbH, Ronald Lausch, MBA, CSO, Smatrics GmbH & Co KG sowie David Forer, Sr. Project Developer, Tesla Motors Austria GmbH diskutierten über die Bedeutung und Umsetzung von ESG (Environmental, Social, Governance) in der Handelsimmobilienbranche. Die Moderation übernahm Lisa Grüner.

Bei der folgenden Hot Seat Diskussion, moderiert von Alexander Scheuch, wurden zudem die Auswirkungen von ESG-Kriterien auf die Immobilienbewertung thematisiert. Peter Fischer, Executive Managing Director der Apleona Real Estate AT GmbH, und Isabella Reinberg, CEO der Reinberg & Partner Immobilienberatung GmbH, teilten ihre Perspektiven und Erfahrungen. Fischer betonte die dramatischen Auswirkungen der ESG-Kriterien auf den Bereich und nannte die Kriterien ein entscheidendes Thema sowohl für die Finanzierung als auch für Investitionen. Demnach können Immobilien, die nicht den Umweltkriterien entsprechen, an Wert verlieren und ein höheres Vermietungsrisiko aufweisen.

Weitere Redebeiträge kamen von Julien Bouyeron vom European Council of Shopping Places (ECSP) zum Thema "Lobbying". Andreas Frischmann, Leitung Vertrieb und Projektmanager von MK Illumination, hielt den Vortrag "All the World's a Stage"; Sascha Stadnikow, Head of Acquisition, Ekazent Management GmbH präsentierte innovative Nutzungsideen für Immobilien und Mario Schwann, General Manager Designer Outlet Parndorf, präsentierte das Erfolgskonzept des Designer Outlet Pandorf. 

Die neue Rolle der stationären Fläche

Amela Salihovic, Marketing und PR Management, RegioData Research, zeigte, wie stark die Ausgaben für Unterhaltung in den letzten 10 Jahren gestiegen sind. "Es gäbe keinen Konsumrückgang, sondern einen Konsumshift." Johannes Berentzen Geschäftsführer der BBE Handelsberatung GmbH wiederum hob in seinem Vortrag die Bedeutung des "Erlebnisses pro Quadratmeter" im Einzelhandel hervor. 

In der Runde "Wir waren mutig" wurden zudem erfolgreiche Geschäftsideen präsentiert. Dabei war Lucas Langhammer, Prokurist, Business Development, Cineplexx Kinobetriebe GmbH, Paul Douay, Director of Operations Austria & Germany, Unibail-Rodamco-Westfield sowie Martin Rohrbach, Room & Spoon CM Hospitality Consulting e.U., mit am Podium. Moderiert wurde die Runde von Monika Hohenecker, Senior Expert Cities & Municipalities, RegioPlan Consulting GmbH.

Zukunftsgerichtete Flexibilität

Den Abschluss machte Joanna Fisher CEO, ECE Marketplaces GmbH & Co. KG. "Die Zukunft des Einzelhandels erfordert Flexibilität und die Fähigkeit. sich mit Veränderungen auseinanderzusetzen", so Fisher. Obwohl es Herausforderungen wie Inflation und begrenzte Kapitalverfügbarkeit gibt, bleibt der Markt laut ihr für Einkaufszentren attraktiv und bietet gute Investitionsmöglichkeiten. 

Die Fotos zur Veranstaltung finden Sie in der Galerie.

www.retailsymposium.eu

www.regioplan.eu

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