In Österreich wurden 2023 12,6 Milliarden Zigaretten geraucht

| Tobias Seifried 
| 04.01.2024

Obwohl die Packungen wieder teurer wurden, nahm der Staat im Vorjahr nicht mehr aus der Tabaksteuer ein. Die Einnahmen stagnieren mit knapp zwei Milliarden Euro jedoch auf stabil hohem Niveau.

Am Donnerstag hat JTI Austria einige Daten zum Tabakmarkt des vergangenen Jahres veröffentlicht. Dabei zeigt sich, dass der Staat nach wie vor gut an den Raucher:innen verdient. Laut dem Tabakkonzern hat das Finanzministerium 2023 fast 2,1 Milliarden Euro aus der Tabaksteuer eingenommen. Inklusive Mehrwertsteuer waren es sogar 2,7 Milliarden Euro.

© JTI Austria

Reformbedarf

Damit lagen die Einnahmen, obwohl die Zigarettenpreise im Vorjahr um rund 30 Cent pro Packung (von 5,502 auf 5,77 Euro) gestiegen sind, in etwa auf dem Niveau von 2021 und 2021. Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung und Director Corporate Affairs & Communication von JTI Austria, sieht anhand dieser Entwicklung einen Reformbedarf in den kommenden Jahren. Denn während der Marktanteil klassischer Zigaretten rückläufig sei, seien Alternativen wie Tabakerhitzer auf dem Vormarsch. Sie erreichen mittlerweile rund sieben Prozent Marktanteil. Da die alternativen Tabakprodukte geringer besteuert sind als Zigaretten, entgehen dem Staat jährlich Steuern in zweistelliger Millionenhöhe, so Lothert. Tabakfreie Alternativen wie beispielsweise E-Zigaretten würden hierzulande derzeit eine untergeordnete Rolle spielen. 

Vom Preis einer Zigarette fließt hierzulande etwas mehr als ein Dreiviertel (76 Prozent) an den Staat (Tabaksteuer). Die restlichen 24 Prozent gehen an die Hersteller, Großhändler und Trafikant:innen.

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Mehr Zigaretten geraucht, als verkauft

Insgesamt zeigte sich der klassische Tabakmarkt 2023 stabil. Laut Ross Hennessy, General Manager JTI Austria, wurden in Österreich im Vorjahr rund 11,3 Milliarden Zigaretten, respektive 522 Millionen Packungen verkauft, was einen moderaten Rückgang bedeute. Dass hierzulande im Vorjahr mit rund 12,6 Milliarden Stück mehr Zigaretten geraucht wurden als verkauft, liegt u.a. daran, dass in den Konsum auch die unversteuerten Zigaretten eingerechnet werden. Der Anteil der Schmuggelzigaretten lag JTI zufolge im Vorjahr bei 11,6 Prozent. Der Steuerausfall für den österreichischen Staat wird mit rund 285 Millionen Euro beziffert.

Der Jahresumsatz der Trafikant:innen aus Tabakwaren belief sich auf 3,8 Milliarden Euro, wobei die Durchschnittserlöse der Tabakfachgeschäfte merklich gestiegen sind. Die Handelsspannen stiegen demnach um 8,2 Prozent auf 191.000 Euro.

Jubiläumsjahr und "Top Employer"

JTI Austria kann 2024 auf eine 240-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. "Am 8. Mai 1784 gründete Kaiser Joseph II. die Österreichische Tabakregie und damit jene Institution, aus der die JTI Austria hervorgegangen ist", so Ross Hennessy. An den Standorten in Wien Erdberg und Wien Ottakring arbeiten im Jubiläumsjahr rund 500 Mitarbeiter:innen. Als Arbeitgeber konnte das Unternehmen seit 2014 jedes Jahr die Auszeichnung "Top Employer" einheimsen. Seit 2016 ist JTI Austria unter den in Österreich gerankten Unternehmen laut eigenen Angaben die Nummer eins.

www.jti.com

Sich als Einnahmequelle für den Staat zu positionieren finde ich ganz schön verwegen.

Hier ein paar Zahlen dazu, die vielleicht zu denken geben, ob man als Medium solche Beiträge zulassen möchte.
Die volkswirtschaftlichen Kosten belaufen sich auf etwa 2,41 Mrd. Euro in Österreich pro Jahr.
Der Staat verdient also kaum und der gesellschaftliche Nutzen des Rauchens ist wohl vernachlässigbar oder durch bessere Gewohnheiten ersetzbar.https://www.ihs.ac.at/about/public-relations/press-releases/2018/volkswirtschaftliche-effekte-des-rauchens/#:~:text=Demnach%20m%C3%BCssten%20AktivraucherInnen%20Kompensationszahlungen%20von,Euro.

Zwar trifft das nicht nur auf das Rauchen zu, dass die Gesundheit massive Schäden nimmt, doch der Suchtfaktor ist weitaus größer.

Verfügbarkeit und gesellschaftliche Akzeptanz sind ebenso Faktoren bei der Entwicklung von Abhängigkeit. Daher auch ein klares NEIN zur Legalisierung von Cannabis.

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