"Es kann sich keine Branche mehr erlauben, auf weibliche Expertise zu verzichten"

Der Tag der Frau in der Wirtschaft ist ein jährlicher Fixpunkt im Kalender von Wiens Unternehmerinnen. Dieses Mal drehte sich dabei alles rund um das Jahresthema 2023: "Kreislaufwirtschaft – green economy". LEADERSNET.tv fragte bei Initiator:innen und Unternehmenerinnen über die Bedeutung des Netzwerks an sich sowie von "Green Economy" nach.

Auch in diesem Jahr lud das Netzwerk Frau in der Wirtschaft (FiW) der Wirtschaftskammer Wien (WKW) unter der Leitung von Vorstandsvorsitzender Margarete Kriz-Zwittkovits zum Tag der Frau in der Wirtschaft. Das Metathema lautete: "Die Rolle der Frau in der dreifachen Transformation". Damit wurden die drei Unterthemen "grün", "sozial" und "digital" abgedeckt. Zudem passten die Inhalte perfekt zum Jahresthema 2023 von FiW der WKW: "Kreislaufwirtschaft – green economy'.

Weibliche Expertise und "green economy" unverzichtbar

Kriz-Zwittkovits beantwortete die LEADERSNET.tv-Frage nach der Wertigkeit des Netzwerks wie folgt: "Frau in der Wirtschaft ist ein Netzwerk in der Wirtschaftskammer Wien. Es sind rund 50.000 Unternehmerinnen, die in unterschiedlichsten Branchen und Betriebsgrößen tätig sind. Und es kann sich keine Branche mehr erlauben, auf weibliche Expertise zu verzichten." Das wird auch von aktuellen Zahlen untermauert, laut denen Wiens Unternehmerinnen einen Beitrag zum Wiener Bruttoregionalprodukt (BRP) von 4,33 Milliarden Euro erwirtschaften und gesamtwirtschaftlich für rund 60.500 Jobs in Wien sorgen.

"Das Thema ist eigentlich die Zukunft und wie wir diese gestalten. Jetzt haben wir die Chance uns zu überlegen, dass unsere Handlungen nachhaltig wirken. Deshalb legen wir das Thema nicht auf die nächsten ein bis zwei Jahre an, sondern auf die Zukunft – auch für unsere Nachkommen. Daher bin ich sehr dankbar, dass sich Frau in der Wirtschaft diesem Thema gewidmet hat", hebt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, die Wichtigkeit und Brisanz von "green economy" im Gespräch mit LEADERSNET.tv hervor.

Frauenanteil in green jobs in Österreich zu niedrig

Frau in der Wirtschaft Wien beschäftigt sich heuer ganz bewusst mit dem Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Ein Fünftel aller Arbeitsplätze in Österreich sind nämlich sogenannte "Green Jobs", also Tätigkeiten, die die Nachhaltigkeit fördern und Emissionen reduzieren sollen. Weil viele dieser Berufe in technischen Bereichen liegen, ist der Anteil von Frauen in Green Jobs gering, zeigt eine OECD-Studie.

"Generell sind Frauen noch in den grünen Berufen unterrepräsentiert", sagte Margarete Kriz-Zwittkovits. "Der OECD-Schnitt liegt bei 28,3 Prozent Frauenanteil in Green Jobs. In Österreich liegen wir hier bei 23,5 Prozent." Dadurch würden Frauen Gehalts- und Karrierechancen entgehen, da durch die Green Transition vor allem gut bezahlte Jobs in technischen Berufen entstehen würden. Auch deshalb möchte FiW Frauen beim Einstieg in diese männerdominierten Branchen motivieren und fördern.

Keynotes und Diskussion

Passend dazu traten Unternehmerinnen mit Keynotes zum Thema Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und aus dem aktuellen Vienna Green Economy Report beim Tag der Frau in der Wirtschaft Wien ins Rampenlicht. Die anschließende, hochkarätig besetzte Diskussionsrunde zählte zu einem der Highlights des Netzwerk-Events. 

Katharina Miller, Gründerin JobTwins Avatar GmbH, sagte zu LEADERSNET.tv: "Ich glaube, dass Nachhaltigkeit in uns Unternehmerinnen und Menschen zu tiefst verankert ist. Es ist ein Urstreben von uns allen, nachhaltig zu leben und zu wirtschaften. Wir Frauen sind für diese Transformation eine treibende Kraft, um da wirklich etwas vorwärts zu bringen."

Erfreuliche Entwicklung

Erfreut zeigt sich Margarete Kriz-Zwittkovits generell über die Entwicklung der weiblichen Wirtschaft in Wien. Denn Frauen würden sich in der Wiener Wirtschaft zunehmend als wichtige Playerinnen etablieren. "Frauen sind heute selbstverständlicher Teil der Wiener Unternehmenswelt. Frauen führen Betriebe in jeder Größe und in fast jeder Branche, 43 Prozent aller Einzelunternehmen werden von Frauen geführt, rund 45 Prozent aller Unternehmensgründungen sind weiblich. Wir sind stolz, auf unsere Wiener Unternehmerinnen", so die Vorstandsvorsitzende von FiW. 

LEADERSNET.tv bat neben Margarete Kriz-Zwittkovits, Walter Ruck und Katharina Miller noch Alexander Biach, stv. Direktor und Standortanwalt WKW, Tanja Marta-Cellnigg, stv. Landesvorsitzende FiW Wien, Kasia Greco, Vizepräsidentin und EPU Sprecherin WKW, Mariella Franz, GRI Certified Sustainability Professional, Sabrina Oswald, Spartenobmann Stv. Information und Consulting sowie Sigrid Neureiter-Lackner, Beirat FiW Wien, vor die Kamera.

Fotos vom Tag der Frau in der Wirtschaft Wien 2023 sehen Sie in unserer Galerie.

www.frauinderwirtschaft.wien

Sollten Sie das Video nicht abspielen können, klicken Sie bitte hier!

Über Frau in der Wirtschaft Wien

Frau in der Wirtschaft (FiW) in der Wirtschaftskammer Wien ist ein Netzwerk für selbstständige Frauen – von der Kleinstunternehmerin bis zur Topmanagerin.

FiW vertritt laut eigenen Angaben die Interessen von über 51.000 Wiener Unternehmerinnen und unterstützt mit umfassendem Service unternehmerischen Erfolg.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

Über Frau in der Wirtschaft Wien

Frau in der Wirtschaft (FiW) in der Wirtschaftskammer Wien ist ein Netzwerk für selbstständige Frauen – von der Kleinstunternehmerin bis zur Topmanagerin.

FiW vertritt laut eigenen Angaben die Interessen von über 51.000 Wiener Unternehmerinnen und unterstützt mit umfassendem Service unternehmerischen Erfolg.

leadersnet.TV