Verbliebene Forstinger-Filialen werden ebenfalls fortgeführt

| 26.09.2023

Nur einen Tag nach der "Rettung" von kika/Leiner gibt es auch für die bestehenden Mitarbeiter:innen der Werkstattzubehörkette gute Nachrichten.

Am Landesgericht in St. Pölten geht es Schlag auf Schlag. Am Montag, den 25. September ging die mit Spannung erwartete Sanierungsplantagsatzung der insolventen Möbelhandelskette kika/Leiner, bei der der vorgelegte Sanierungsplan angenommen wurde, über die Bühne (LEADERSNET berichtete). Am Dienstag haben die Gläubiger:innen über die Sanierung des Automobilfachmarkts Forstinger entschieden. Und auch hier wurde für eine Fortführung gestimmt.

Drittes Insolvenzverfahren

Anfang Juli 2023 beantragte Forstinger die Einleitung eines Sanierungsverfahrens (LEADERSNET berichtete). Insolvenzursachen waren veränderte Rahmenbedingungen durch Corona, Inflation und Kaufkraftverlust bei den Kund:innen. Damit schlitterte die Autozubehörkette bereits zum dritten Mal nach 2001 und 2018 in die Insolvenz. Im Zuge der angestrebten Neustrukturierung des Unternehmens waren 14 der 87 Forstinger-Standorte von der Schließung betroffen (LEADERSNET berichtete). Ware, Ausstattung und zum Teil auch Werkzeug aus den Werkstätten dieser Standorte wurden versteigert (LEADERSNET berichtete).

Gläubiger:innen stimmen Sanierungsplan zu

Nun haben die Gläubiger:innen dem Sanierungsplan zugestimmt. Das Unternehmen kann also fortgeführt werden.

"Die 20-prozentige Sanierungsplanquote stellt die Gläubiger:innen deutlich besser, als eine Zerschlagungsquote von höchstens sechs Prozent", sagt Gläubigerschützer Stephan Mazal vom Österreichischen Verband Creditreform. Eine Barquote in Höhe von fünf Prozent soll bereits in den nächsten Wochen an die Gläubiger:innen fließen. Weitere je 7,5 Prozent sollen nach zwölf und 24 Monaten an die Gläubiger:innen bezahlt werden. Insgesamt sind rund 28 Millionen Euro an Forderungen bei den Quotenzahlungen zu berücksichtigen, wobei 275 Gläubiger:innen Forderungen angemeldet haben.

Der Insolvenzverwalter hat bereits einige Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. Die Verkleinerung des Filialnetzes von 87 auf 73 Filialen und die Reduktion des Personalstands von 518 auf 476 Mitarbeiter:innen.

"Zusätzlich zum Autozubehörhandel will Forstinger mit mehr Service- und Werkstattangeboten durchstarten, um seine Umsätze zu erhöhen.", so Mazal abschließend.

www.forstinger.com

www.creditreform.at

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