Kia schickt sein großes Elektro-SUV an den Start

Mit dem EV9 dringt der Hersteller in die Gefilde von Audi Q8 e-tron, BMW iX oder Mercedes EQE SUV vor - auch preislich.

Ein gutes Jahr nachdem Kia erstmals die seriennahe Studie des EV9 in Europa vorgestellt hat (LEADERSNET berichtete), wurde nun der Bestellstart des Serienmodells eröffnet. Hierzulande wird der große Stromer, der sich die hochmoderne 800-Volt-E-Plattform mit dem EV6 teilt, nicht nur das neue Elektro-Flaggschiff der Marke sondern allgemein das neue Top-Modell. Ab sofort können zwei Modellvarianten des EV9 bei den heimischen Kia Hänlder:innen bestellt werden.

Das neue Kia-Flaggschiff ist als Sechs- oder Siebensitzer erhältlich und setzt auf ein selbstbewusstes Design. Kein Wunder, schließlich spielt der Stromer in einer Liga mit Audi Q8 e-tron, BMW iX oder Mercedes EQE SUV. Das 800-Volt-Netz mit einer maximalen Ladeleistung von deutlich über 200 kW hat er seinen deutschen Premiumkonkurrenten sogar voraus. Dank dieser Technologie soll in nur 15 Minuten Strom für bis zu 239 Kilometer Reichweite "nachgetankt" werden können. Zudem versprechen die Koreaner eine Reichweite von bis zu 541 Kilometern (nach WLTP), was im Segment der großen SUVs ebenfalls ein Topwert ist.

Kia EV9Die Heckleuchten sitzen Y-förmig an der D-Säule und erinnern etwas an Volvo © Kia

Stattliche Größe

Dank der vom Hyundai/Kia-Konzern eigens für Elektrofahrzeuge entwickelten Plattform namens E-GMP (Electric Global Modular Platform) und der stattlichen Größe inklusive langem Radstand und völlig ebenem Innenraum warten auf die bis zu sieben Passagiere fürstliche Platzverhältnisse. Konkret hat der EV9 einen Radstand von 3.100 Millimetern, ist 5.010 Millimeter lang, 1.980 Millimeter breit und 1.755 Millimeter hoch. Das Kofferraumvolumen gibt der Hersteller mit 828 Liter und bei aufrechter Position aller sieben respektive sechs Sitze mit bis zu 333 Liter an. Wer dachhoch belädt, dürfte deutlich mehr unterbringen. Zudem verfügt das Fahrzeug über einen sogenannten Frunk unter der vorderen Haube: bei Heckantrieb bis zu 90 Liter, bei Allradantrieb bis zu 52 Liter. Ein über zwei Tonnen schweres Elektro-SUV als nachhaltig zu bezeichnen, ist zwar etwas irreführend, doch Kia versucht, dass abseits der lokal emissionsfreien Fortbewegung dieser Anspruch dennoch einigermaßen erfüllt wird. So kommen im komplett tierproduktfreien Innenraum u.a. Lederalternativen sowie Materialien aus recycelten Kunststoffen zum Einsatz.

Für die zweite Reihe sind auf Wunsch Sitze mit Entspannungs- oder Schwenkfunktion verfügbar. Letztere bietet die Möglichkeit, die Sitze im Stand um 90 Grad zur geöffneten Tür hin oder um 180 Grad in Richtung dritter Reihe zu drehen. So können entweder Kindersitze ganz einfach montiert werden, oder man kann sich mit den Passagieren der dritten Reihe "Face-to-Face" unterhalten.

Kia EV9Bei Bedarf können sich die hinteren Passagiere gegenüber sitzen. © Kia

Moderne Technik

Fahrer:innen dürfen sich u.a über ein Panoramadisplay mit zwei 12,3 Zoll großen Bildschirmen (Kombiinstrument & Touchscreen) und einem fünf Zoll Monitor, moderne Konnektivität, Smartphone-Integration ohne Kabel (Android Auto und Apple Carplay) sowie Entspannungssitze freuen. Ein sogenannter EV-Routenplaner plant automatisch Ladestopps in die Fahrstrecke ein. Die Berechnung erfolgt mittels Echtzeit-Fahrzeugdaten sowie die eingegebene Navi-Route. Wenn die berechnete Reichweite nicht ausreicht, um das Ziel zu erreichen, erscheinen Vorschläge für passende Ladestationen.

Zudem ist der EV9 der erste Kia, der sich über den Kia Connect Store upgraden lässt. Dadurch können die Kund:innen ihr Fahrzeug auch nach dem Kauf um zusätzliche Funktionen erweitern sowie aktualisieren - nachkaufbar sind u.a. der Remote-Parkassistent II oder das Streamen von Inhalten. Besonders stolz sind die Entwickler:innen und Ingenieur:innen darauf, dass das neue Flaggschiff eines der ersten Fahrzeuge in Europa überhaupt sein wird, welches das Fahren auf Autonomie-Level 3 ermöglichen soll. Bisher hat dafür nur die Mercedes S-Klasse eine Zulassung erhalten. Vom Start weg verfügbar sind schlaue Helferlein wie ein Parkassistent, der selbstständig ein- und ausparkt, ein Querverkehrswarner, Totwinkelassistent, Spurhalteassistent oder ein navigationsbasierter adaptiver Tempomat. Ein Highlight für Technikfans dürfte der "Digital Key 2" sein. Damit lässt sich der EV9 mit dem Smartphone aufsperren, ohne dass dieses dazu aus der Tasche genommen werden muss.

Kia EV9Vorne blickt man auf eine digitale Instrumententafel, die in zwei 12,3 und einen fünf Zoll großen Bildschirm unterteilt ist.© Kia

Verfügbare Varianten und Preise

Wie eingangs erwähnt, können hierzulande ab sofort zwei Modellvarianten bestellt werden. Den Einstieg bildet dabei der EV9 Earth mit Heckantrieb, 100 kWh-Akku und 217 PS. Diese Ausführung kommt mit sieben Sitzen, verteilt auf drei Sitzreihen. Kund:innen können hier zwischen zwei Innenraumkonzepten wählen. Zur Wahl stehen eine Kombination aus Schwarz und Dunkelgrau, sowie die Kombination von Dunkel- und Hellgrau. Der Preis für die Earth-Variante beträgt 76.590 Euro, wobei man sagen muss, dass die Serienausstattung äußerst umfangreich ausfällt. Dennoch dringt der EV9 somit auch diesbezüglich in Regionen von Audi, BMW und Mercedes vor.

Für die zweite bestellbare Variante, den EV9 GT-line AWD, gilt das noch mehr. Diese Ausführung kommt ebenfalls mit dem 100 kWh-Akku, leistet jedoch 434 PS und verfügt dank einem E-Motor pro Achse über Allradantrieb. Im Innenraum sind zwei Farbvarianten verfügbar: die Kombination Schwarz-Grau bzw. Schwarz-Navyblau. Für die derzeitige Topvariante des neuen Kia-Flaggschiffs sind 85.590 Euro zu entrichten. Wie immer bei dieser Marke sind auch beim EV9 sieben Jahre Werksgarantie sowie sieben Jahre Navigations-Kartenupdate mit dabei.

Weitere Ausführungen, sowie die matten Farbvarianten folgen laut Kia zu einem späteren Zeitpunkt. Daten und Preise dieser Varianten sollen ebenfalls rechtzeitig kommuniziert werden.

In China kommt übrigens noch heuer der Kia EV5 - quasi eine kleine Ausgabe des EV9 - in den Handel (LEADERSNET berichtete). Dieser würde von der Größe her auch gut noch Europa passen. Bisher wurde dessen Markteinführung außerhalb dem Reich der Mitte aber noch nicht bestätigt.

www.kia.at

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