Die von Catalina Molina inszenierte Gala im Globe Wien in der Marx Halle, der rund 1200 Gäste beiwohnten, ehrte die heimische Filmkunst mit einer Mischung aus Humor, Musik und nachdenklichen Momenten.
Die Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films zeichneten folgende Produktionen mit Preisen aus: "Corsage", "Eismayer", "Vera, Rubikon", "Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen", "Märzengrund", "Will my parents come to see me". Der Preis in der Kategorie Publikumsstärkster Kinofilm ging mit rund 262.000 Besucher:innen an "Griechenland oder der laufende Huhn" .
Auch Schattenseiten thematisiert
Durch den Abend führte das Moderationsduo Julia Jelinek und Thomas Mraz, die das heimische Filmschaffen mit Wortwitz hochleben ließen, aber auch auf die Schattenseiten des Filmjahres eingingen. Ein Leitthema der Gala war die Würdigung von Berufsgruppen, die meist nicht im Spotlight stehen – darunter Aufnahmeleitung, Ausstattung, Fahrer:innen, Kameraassistenz und so weiter.
Die aktuellen Debatten rund um Machtmissbrauch wurden auf der Bühne thematisiert. Regisseurin Catalina Molina appellierte an die Gäste, Vorfälle niemals zu verschweigen – auch nach Jahren nicht: "Es ist ganz einfach: Keine Täter:innen auf ein Filmset lassen! Dafür ist dieser Ort viel zu schön, viel zu kostbar."
Filmbranche in Aufbruchstimmung
Die Präsidentschaft der Akademie, Verena Altenberger und Arash T. Riahi, ging in einer Rede auf die zahlreichen internationalen Festivalerfolge des heimischen Filmschaffens ein, thematisierte aber auch dunkle Aspekte des Filmjahres. In zwei der nominierten Filme ist ein Schauspieler zu sehen, der des Besitzes sexueller Missbrauchsdarstellungen an Kindern geständig ist. Aus diesem Grund stehen nun Reformarbeiten an: "Die Themen Machtmissbrauch, sichere Arbeitsbedingungen und Nachwuchsförderung beschäftigen uns laufend und wir arbeiten in zahlreichen Veranstaltungsreihen und Weiterbildungen daran, Verbesserungen zu erwirken."
Akademie-Geschäftsführerin Katharina Albrecht sprach sich dafür aus, das Momentum zu nutzen: "Es herrschen Euphorie und Aufbruchsstimmung. Umso wichtiger ist es, den Wandel aktiv mitzugestalten: Faire Arbeitsbedingungen, Gendergerechtigkeit, Diversität, Nachhaltigkeit, Nachwuchs- und Lehrkräfteförderung sowie Film- und Medienbildung müssen weiter auf unserer Agenda stehen."
Die Gäste aus Film, Politik und Medien feierten im Anschluss an die Preisverleihung bis in die Morgenstunden.
LEADERSNET war bei der Preisverleihung anwesend, Eindrücke sehen Sie in der Galerie.
www.globe.wien
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