Über 200 Galerien machen Wien zum attraktiven Kunststandort

Der Vienna City Gallery Walk vom 4. bis zum 6. Mai soll die Kunstvielfalt in der Bundeshauptstadt sichtbar machen.

Ob Malerei, Skulpturen der Moderne oder Foto, Film und Installation der Gegenwart: Wien ist mit mehr als 200 Standorten die Stadt der vielen Galerien. Zahlreiche Museumsausstellungen und Messen runden das Angebot für Kunstinteressierte und Käufer:innen ab.

"Die Galerie-Szene in Wien ist im Vergleich mit anderen europäischen Städten sehr vielfältig. Es gibt eine sehr hohe Dichte an Galerien, die innerhalb von wenigen Minuten zu Fuß erreichbar sind. Das macht die Stadt so attraktiv für den Kunsthandel", erklärt Horst Szaal, Obmann des Landesgremium Wien des Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels in der Wirtschaftskammer Wien.

"Stimmung ist positiv"

Die Stimmung am Wiener Kunstmarkt sei laut dem Obmann insgesamt positiv. "Kunst ist gefragt: Die Besucherzahlen in den Galerien und Messen sind im Großen und Ganzen wieder auf Vor-Corona-Niveau. Wenn die Welt rundherum kompliziert ist, ist Kunst eine wunderschöne Sache, mit der man sich umgeben kann."

Jede Galerie sei auf ihre Art einzigartig und würde den Fokus auf unterschiedliche Inhalte legen. "Neben den alteingesessenen Galerien, haben in letzter Zeit auch neue Galerien eröffnet oder sind aus dem Ausland zugezogen", erklärt Szaal. Auch junge Künstler:innen seien verstärkt nach Wien gekommen.

"Wer Kunst kauft, gewinnt immer"

"Wenn es darum geht, Kunst zu kaufen, stehen derzeit etablierte Künstler:innen höher im Kurs als eher unbekannte. Das gilt für Werke der klassischen Moderne, aber ganz besonders auch für herausragende zeitgenössische Kunst", sagt Szaal.

Für Kunstinvestments gilt grundsätzlich: "Man kann verhältnismäßig risikolos in eine:n bekannte:n und am Markt etablierte:n Künstler:in investieren. Der:die ist dafür aber umso teurer. Oder man kauft bewusst eine:n unbekannte:n Künstler:in, von dem man hofft, dass am Ende eine Wertsteigerung eintritt", so der Experte und fügt hinzu: "Wer Kunst kauft, gewinnt immer. Man sollte aber natürlich in die Kunst investieren, die einem auch persönlich gefällt."

Kunst(szene) wird digitaler

Insgesamt zeigte sich der Kunstmarkt in der Krise resilient. Während Corona hat es die Branche geschafft, viele Kund:innen und Interessierte über digitale Kanäle anzusprechen, das Online-Angebot wurde ausgebaut. Immer mehr Kunst- und Kulturinstitutionen investieren in eigene Apps zur Vermittlung von Inhalten und zielgruppengerechten Angeboten. 

Digitale Messen und Auktionen definieren die Branche neu. Auch digitale Sammlerstücke, wie NFTs – Non-Fungible Tokens – erobern gerade den Kunstmarkt und werden international in Millionenhöhe gehandelt.

"Zwar ist der Kunstmarkt digitaler geworden, trotzdem lieben viele Kund:innen den physischen Verkaufsraum. Kunst vor Ort zu betrachten, ist mit der Online-Welt einfach nicht vergleichbar. Ganz zu schweigen vom Genuss ein Liebhaber-Werk in den eigenen vier Wänden sein Eigen zu nennen", sagt Szaal abschließend. 

Vienna City Gallery Walk 

Der Vienna City Gallery Walk mit 40 teilnehmende Galerien will von 4. bis 6. Mai von 16 bis 21 Uhr die Kunstvielfalt in Wien sichtbar machen. 

www.gallerywalk.at

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