Wiener 4-Sterne-Hotel inklusive großem Braugasthaus ist insolvent

| Tobias Seifried 
| 21.11.2022

2,45 Millionen Euro Forderungen: Die beliebte Gaststätte mit Hotel und angeschlossener Brauerei strebt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung an.

In Wien ist erneut ein großer Hotellerie- und Gastronomiebetrieb in die Insolvenz geschlittert. Dabei handelt es sich um das Vier-Stern-Hotel Brauhof Wien, das an der äußeren Mariahilfer Straße liegt, über eine eigene Brauerei sowie ein Restaurant verfügt und zudem mit einem großen Biergarten punkten kann. Trotz dieser eigentlich vielversprechenden Eigenschaften dürften die Geschäfte zuletzt nicht allzu gut gelaufen sein. Denn laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) belaufen sich die Forderungen auf eine Summe von 2,45 Millionen Euro.

Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung

Über die Betreiberfirma, die One – One GmbH, wurde am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das hatten sich die Betreiber bei der Neueröffnung nach umfangreichen Renovierungsarbeiten im Jahr 2018 sicher anders vorgestellt. Die hauseigene Brauerei des Brauhof Wien startete im Folgejahr. Der Neustart erfolgte also relativ knapp vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Diese habe die Umsätze einbrechen lassen, was zu negativen Betriebsergebnissen der Jahre 2019, 2020 und 2021 führte, wird als Grund genannt. Da der Umbau fremdfinanziert war, konnten die Verbindlichkeiten nicht mehr zurückbezahlt werden, was nun zur Insolvenz führte.

Betreiber glauben an Zukunft des Betriebs

Trotz der Forderungen in Höhe von fast 2,5 Millionen Euro glauben die Betreiber:innen das Ruder herumreißen zu können. In der Antragsstellung verweisen sie auf einen starken Umsatzzuwachs sowie sehr gute Auslastungen in den vergangenen Monaten. Restaurant und Hotel scheinen derzeit gut zu laufen.

 

30 Gläubiger:innen und 64 Dienstnehmer:innen

Gemäß vorgelegten Unterlagen sind von diesem Insolvenzverfahren rund 30 Gläubiger:innen mit Gesamtforderungen von 2,45 Millionen Euro betroffen, von denen 620.000 Euro auf Endigungsansprüche von Dienstnehmerforderungen entfallen. Diesen Passiven sollen Aktivwerte in Höhe von 770.000 Euro gegenüberstehen. Laut AKV sind 64 Dienstnehmer:innen betroffen.

Wie es mit dem Brauhof Wien letztendlich weitergeht, wird sich aber erst nach der externen Überprüfung der Vermögensverhältnisse zeigen. Die Anmeldefrist läuft bis 9. Dezember 2022. 

www.brauhof-wien.at

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