Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt will neue Plattform gründen

Der polarisierende Journalist kündigt an, eine "Marktlücke" zu schließen. Gerüchte, wonach er zu "Servus TV" wechseln soll, dementiert er. 

Nach seinem Rauswurf bei Axel Springer (LEADERSNET berichtete), war Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt erstmals wieder in der Öffentlichkeit zu sehen. Im "Duell der Meinungsmacher" auf ServusTV diskutierte er unter Moderation von Katrin Prähauser mit Thomas Walach (Journalist), Julia Neigel (Sängerin) und Peter Markowich (Mathematiker) zu den Themen "Streit um die Impfpflicht", "Endet mit Omikron die Pandemie?" und "Hören Politiker und Medien auf die falschen Experten?".

Doch es standen auch Fragen zu seiner Person auf der Agenda: "Ich arbeite derzeit an etwas Neuem und spreche da mit sehr vielen sehr spannenden jungen Kolleg:innen. Journalismus sollte Fakten suchen und sagen was ist, und nicht das, was Regierungen gerne gesagt hätten oder was man für richtig hält. So ein Journalismus ist eine Marktlücke geworden. Und ich hoffe, dass ich diese Marktlücke bald helfen darf zu füllen", sagt Julian Reichelt über seine Zukunft. Konkreter wurde er nicht, lediglich von einer "neuen Plattform" war die Rede.

Frei erfunden

Es sei eine komplett frei erfundene Behauptung, dass er zu Servus TV wechseln würde. "Ich habe nie mit irgendwem bei ServusTV über ein solches Engagement gesprochen – von jemandem, der in Deutschland dafür zuständig ist, Fakten bei Facebook zu überprüfen. Das ist derjenige, der herausfinden soll, ob eine Geschichte bei Facebook ein Fakt oder Fake News ist. Und der liegt abends auf der Couch und schreibt einfach was ihm einfällt, was aber eine frei erfundene Behauptung ist. Und das sagt sehr viel über das Klima, mit dem wir es im Moment zu tun haben" nimmt Reichelt zu David Schraven, Gründer des gemeinnützigen Recherche-Büros Correctiv, und dessen Behauptung, Reichelt würde zu ServusTV gehen, Stellung.

Was ist bei Bild vorgefallen?

Über seinen Umgang mit Mitarbeiterinnen sagte er: "Ich kann Ihnen nur sagen dass ich in meiner Position zum größeren Teil mit herausragenden Frauen gearbeitet hab und arbeiten durfte und die auch weiterhin bei Axel Springer und bei Bild in maßgeblicher Position sind. Und das waren die Personalien, über die ich entschieden habe. Ich glaube tatsächlich, dass ich dazu beigetragen habe, an ganz vielen Positionen Frauenkarrieren zu ermöglichen, bei Axel Springer und bei Bild, die vorher leider und fälschlich nicht möglich waren. Und deswegen hat Bild heute so viele großartige weibliche Führungskräfte." (jw)

www.servustv.com

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