"Wir ermöglichen den Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld nach ihren Vorstellungen"

Patrick Edelmayr, Geschäftsführer der Digitalagentur elements, im Interview über die durch Corona beschleunigte Organisationsentwicklung, anorganisches Wachstum, in welchen Bereichen nach weiteren Tochteragenturen gesucht wird und was die Firmenkultur so besonders macht.



Im Hause elements, eine der größten Digitalagenturen Österreichs, ist hybrides Arbeiten kein Wunschdenken mehr, sondern tägliche Realität. Das Unternehmen nützt den Wandel als Chance und offeriert seinen 140 Mitarbeitern ein New-Work-Konzept: 50 Prozent Homeoffice, individuelle Karriere- und Fortbildungsmöglichkeiten und innovative Tools zur Stärkung des Team Spirits. LEADERSNET hat elements Geschäftsführer Patrick Edelmayr zum Interview gebeten und mit ihm über das Portfolio der Agentur, den elements Spirit, die Erweiterung des Offices, hybrides Arbeiten, Wachstum in der Krise und welche Mergers & Acquisitions auf der Agenda stehen, gesprochen.

LEADERSNET: Wo liegen die Wurzeln von elements?

Edelmayr: Unsere Wurzeln liegen in der Salzburger Agenturszene, Ende der 90er, als das Internet in Österreich laufen lernte. Die Gründer von elements waren damals in unterschiedlichen Agenturen und Positionen beschäftigt und beschlossen 2002, etwas Neues zu wagen – das war sozusagen die Geburtsstunde von elements.  

LEADERSNET: Mit welchen Arbeitszielen und Unternehmensgrundsätzen konnten Sie so erfolgreich werden?

Edelmayr: Fairness zu Kunden und Mitarbeitern, sowie operative Exzellenz galten und gelten für uns als wesentliche Parameter. Der Aufbau einer Digitalschmiede, das war uns immer klar, ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und ohne zufriedene Kunden und motivierte Mitarbeiter kann man ein derartiges Rennen nicht gewinnen. Zusätzlich muss man – gerade im digitalen Bereich – die digitale Transformation nicht nur predigen, sondern tatsächlich auch im eigenen Unternehmen leben. Nur so entwickelt sich unsere Organisation quasi wie ein lebender Organismus ständig weiter und passt sich sehr schnell den aktuellen Bedürfnissen und Notwendigkeiten an.

LEADERSNET: Wo waren die größten Umbrüche?

Edelmayr: Es gab und gibt laufend Anpassungen im Bereich Organisation und Technologie, aber ähnlich wie bei einer Software gab es auch "Major Releases", die meist mit unserem Mitarbeiterwachstum zu tun hatten. Die Schaffung einer dezentralen Organisation, in Form von verzielten Teams, die mit einer sehr hohen Eigenverantwortung Kunden betreuen, war wohl einer der markantesten Umbrüche. In einem weiteren großen Veränderungsprozess befinden wir uns derzeit. Es geht diesmal um das Thema Arbeitsflexibilisierung und Digitalisierung der Unternehmenskultur.

LEADERSNET: Sie bieten "alles aus einer Hand". Was umfasst ihr Portfolio?

Edelmayr: Unser Anspruch ist es, End2End Kunden im digitalen Umfeld erfolgreich zu machen. Beratung, UX-Design, Development, Webperformance-Optimierung, Content- und Performance-Marketing sind dabei die wesentlichen Bereiche, die wir in der notwendigen Tiefe seamless unseren Kunden anbieten können.

LEADERSNET: Was macht die Zusammenarbeit mit der Tochteragentur punkt & komma aus? Wie kam es eigentlich zur Zusammenarbeit?

Edelmayr: Die Fusion mit der Content-Marketing-Agentur punkt & komma war unsere erste Aktivität im Bereich M&A. Wir sind noch heute unglaublich stolz darauf, wie großartig dieses anorganische Wachstum funktioniert hat. Mit der Integration in die elements konnten wir dem Wachstum von punkt & komma einen irrsinnigen Boost verleihen und unser Leistungsportfolio zudem perfekt abrunden – es war einfach ein Perfect Match.

LEADERSNET: Sind weitere Tochteragenturen geplant?

Edelmayr: Weiteres anorganisches Wachstum ist tatsächlich geplant. Derzeit schauen wir uns speziell im App-Development Bereich um.
 
LEADERSNET: Wo könnte es Synergien geben?

Edelmayr: Echte Synergien entstehen nur, wenn tatsächlich benötigte Leistungen in entsprechender Qualität nahtlos angeboten und prozessual integriert werden können. Wenn dies gelingt, entwickeln sich oft unglaubliche Synergien. punkt & komma etwa profitierte massiv vom Zugang zu unseren Kunden sowie den gebotenen Shared Office Spaces, Serviceleistungen wie HR, IT, Finance uvm.

LEADERSNET: Sie beschäftigen über 140 Mitarbeiter und haben kürzlich ihr Office von 2.000 auf 4.000 Quadratmeter erweitert. Was stand dabei im Vordergrund?

Edelmayr: Unsere Home Base ist jener Ort, an dem unsere Unternehmenswerte gelebt werden, ein starkes Wir-Gefühl entsteht und gemeinsam Neues geschaffen wird. Wir wollten, trotz Home-Office-Trend, unseren Mitarbeitern und Kunden ein überaus attraktives und modernes Office zur Verfügung stellen. Die Arbeits- und Meeting-Spaces gehen dabei weit über das normale "Office-Verständnis" hinaus. Zahlreiche Meetingräume, Ruhezonen, frei wählbare Steharbeitsplätze, Schaukeln und eine Bar finden sich unter dem Dach einzigartiger, geschichtsträchtiger Architektur – jener der ehemaligen Glockengießerei Salzburgs. Flexibilität stand bei der Konzeption des Office ganz weit oben: Individuelle Arbeitsbedingungen werden bestmöglich erfüllt, und auch der Spaß an der Arbeit kommt in dieser Umgebung garantiert nicht zu kurz.  



LEADERSNET: Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmenskultur?

Edelmayr: Wir sind ein sehr offenes, dynamisches Unternehmen ohne großen Hierarchie-Anspruch. Wir sind stolz auf unsere Leistungen, nehmen uns dabei aber nicht allzu wichtig. Wir wissen um die Bedeutung unserer Mitarbeiter und Kunden und stecken tagtäglich Freude und Leidenschaft in unser Tun.

LEADERSNET: Wie sind Sie auf die veränderten Gegebenheiten bezüglich Corona eingegangen?

Edelmayr: Corona hat uns zu einer beschleunigten Organisationsentwicklung gezwungen. Viele interne Abstimmungsprozesse wurden digitalisiert und neue Kollaborations-Tools zum vernetzten Arbeiten entwickelt. Viele dieser neuen Arbeitsweisen sind gekommen, um zu bleiben.

LEADERSNET: Hat die Covid-Krise aktuell Auswirkungen auf Ihre Geschäftstätigkeit? Wie konnte auf die außerordentlichen Umstände reagiert werden?

Edelmayr: Manche Branchen, wie der Tourismus, haben Spendings reduziert, andere wiederum haben ihre Digitalisierungsausgaben massiv erhöht. Alles in allem freut es uns, dass die Auslastung unserer Teams trotz Krise unverändert hoch ist und wir trotz Pandemie weiterwachsen können.

LEADERSNET: Hybrides Arbeiten, Flexibilität: Können Sie Ihre Vision der "Zukunft der Arbeit" skizzieren?

Edelmayr: Wir bei elements befinden uns gerade in einem Wandel, hin zu neuen, flexibleren, zukunftsweisenden Arbeitsformen. Dabei wird noch stärker auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter eingegangen, mit dem Ziel, einen hohen Grad an Selbstbestimmung für jeden Einzelnen im Team zu erreichen. Unser "New Work-Konzept" bei elements basiert auf folgenden vier Grundsätzen:

1)    Flexible Arbeitsgestaltung: elements bietet seinen Mitarbeitern als eines der ersten Unternehmen in Österreich dauerhaft eine Home-Office-Quote von 50 Prozent. Jeder Mitarbeiter kann somit in Zukunft seinen Arbeitsort frei wählen und die Vorteile beider Arbeitsumgebungen – Office oder Homeoffice – je nach Arbeitssituation bestmöglich nützen. Virtuelles Arbeiten via Video-Meetings und der Einsatz von Kollaborations-Tools wird bei elements finanziell und administrativ unterstützt. So wird auch im Homeoffice ein hoher Standard ermöglicht.

2)    Karriere & Know-how: Ein duales Karriereschema ermöglicht einen individuellen Karrierepfad für unsere Mitarbeiter. Nicht jeder Mitarbeiter muss, um Karriere zu machen, in die Mitarbeiterführung. Er oder sie kann auch über den fachlichen Pfad in die Führungsebenen gelangen. Eigenverantwortliches, selbstbestimmtes Arbeiten steht im Zentrum – das Management unterstützt die Mitarbeiter bei der Erreichung ihrer Ziele.

3)    Digitalisierung der Unternehmenskultur: Mit zunehmendem Homeoffice-Anteil wird es notwendig, andere Mechanismen zu entwickeln, um den dringend benötigten Austausch der Mitarbeiter untereinander zu stärken. elements setzt dabei auf Kollaborations-Tools, die das Miteinander unterstützen und zugleich fördern. Zudem versucht die HR mittels laufender, anonymer Umfragen wertvolles Feedback der Mitarbeiter einzuholen, um Arbeitsprozesse und Co. stets voranzubringen und zu optimieren.  

4)    Fokus Ausbildung: Ein firmenweites Ausbildungssystem ermöglicht es elements-Mitarbeitern, "Badges" zu erwerben – sprich Spezialisten für definierte Themenbereiche zu werden und dieses Wissen sinnstiftend in Projekte einfließen zu lassen beziehungsweise an Kollegen weiterzugeben. Das Ganze dezentral und freiwillig.

LEADERSNET: In welchen Bereichen kann elements besonders erfolgreich performen?

Edelmayr: Mit über 140 Mitarbeitern ist elements in der Lage, auch die komplexesten Projekte End2End umzusetzen. Je größer dabei die Herausforderung beziehungsweise der Anspruch, desto besser gelingt es uns, uns von Mitbewerbern zu differenzieren. (jw)

www.elements.at

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