So mögen die Österreicher ihren Kaffee

Der diesjährige De'Longhi Kaffeereport präsentiert neben aktuellen Zahlen und Fakten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Kaffeekonsum.

Der italienische Kaffeemaschinenproduzent De'Longhi hat am Mittwoch gemeinsem mit Jürgen König, Professor für Spezielle Humanernährung an der Universität Wien, seinen aktuellen "Kaffeereport" präsentiert. Dieser beinhaltet neben aktuellen Zahlen und Fakten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Kaffeekonsum. Jürgen König untersucht seit vielen Jahren die Kaffeekonsumation und deren Auswirkungen auf die mentale und körperliche Leistungsfähigkeit auf internationaler Ebene. Dabei nimmt er auch vorherrschende Mythen über Kaffee kritisch unter die Lupe.

2019/20 absoluter Kaffee-Rekord

Bereits in den vergangenen Jahren ist der Konsum von Kaffee kontinuierlich angestiegen. Für das Erntejahr 2019/20 prognostiziert die das US-Landwirtschaftsministerium USDA einen noch nie dagewesenen weltweiten Rekordkonsum von rund 167,9 Millionen Sack Kaffee à 60 Kilogramm. Die Europäische Union (EU) zählt dabei zu den größten Absatzmärkten des beliebten Getränks.

Der weltweite Umsatz im Segment Kaffee beträgt für das Jahr 2020 rund 321 Milliarden Euro und soll bis zum Jahr 2025 ein Marktvolumen von über 532 Milliarden Euro erzielen. Dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 10,6 Prozent (Quelle: Statista 2020 – Anm. d. Red.).

Österreicher geben jährlich 334 Euro pro Kopf für Kaffee aus

Der derzeitige Kaffeeumsatz in Österreich von 3.132 Millionen Euro soll bis zum Jahr 2025 auf 4.851 Millionen Euro ansteigen. Dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 9,1 Prozent (Quelle: Statista 2020 – Anm. d. Red.). Derzeit geben die Österreicher jährlich rund 334 Euro pro Kopf für Kaffee aus.

© De'Longhi

Die Österreicherinnen und Österreicher liegen mit jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für den Gebrauch zu Hause an fünfter Stelle im europäischen Spitzenfeld, inklusive dem Außer-Haus-Markt an sechster Stelle. (Quelle: Statista Consumer Market Outlook 2019 – Anm. d. Red.). 63,1 Prozent aller Österreicher genießen ihren Kaffee zu Hause (72,8 Prozent Frauen, 53,6 Prozent Männer), gefolgt von 26,5 Prozent der Österreicher, die ihren Kaffee am Arbeitsplatz bzw. Ausbildungsplatz konsumieren (36,5 Prozent Männer, 16,2 Prozent Frauen) (Quelle: De'Longhi/ marketagent 2020 – Anm. d. Red.).

Kaffee bleibt beliebtestes Getränk der Österreicher

86,4 Prozent aller ÖsterreicherInnen bevorzugen Kaffee. Bei den Heißgetränken folgen Tee (71,5 Prozent), Kakao (42,3 Prozent) und Milch (23,9 Prozent). Herr und Frau Österreicher konsumieren über 162 Liter Kaffee pro Jahr, die meisten bis zu zwei Tassen täglich. 83,9 Prozent starten mit Kaffee in den Tag, 66,2 Prozent genießen ihn auch nachmittags (Quelle: De´Longhi/ marketagent 2020 – Anm. d. Red.).

© De'Longhi
De'Longhi-Kenwood GmbH-Geschäftsführer Michael Frank © De'Longhi

"Kaffeekonsum ist krisenresistent. Durch die vermehrte Home Office-Arbeit wurde sogar noch mehr Kaffee getrunken, insbesondere bei den jüngeren Zielgruppen. Durch den Wechsel ins Home-Office gaben die 18 bis 29-Jährigen an bis zu 20 Prozent mehr Kaffee konsumiert zu haben, die 30 bis 39-Jährigen zu 15 Prozent, die 40 bis 49-Jährigen zu 14 Prozent und die 50 bis 75-Jährigen zu elf Prozent", so Michael Frank, Geschäftsführer der De'Longhi-Kenwood GmbH.

Nach Lock Down: Run auf Kaffeevollautomaten

"Für den Konsumenten ist es extrem wichtig vor dem Kauf eine neue Kaffeemaschine zu sehen und zu testen, was während des Lock Downs im agierenden Online Handel nicht möglich war. Sofort nach der Öffnung des stationären Fachhandels erfolgte ein regelrechter Run insbesondere auf Kaffeevollautomaten. Die höchste Absatzsteigerung erzielten Kaffeevollautomaten im unteren und mittleren Preissegment bis zur Preisklasse von 1.000", berichtet Michael Frank.

Der Preis allein ist allerdings nicht mehr das Hauptmotiv. Frank: "Technische Neuerungen sind bereits für über 20 Prozent der Männer entscheidendes Kaufmotiv, während bei den Frauen Convenience, wie etwa integrierte Milchschaumsysteme, hoch im Kurs stehen. Ebenso ist man bereit für leichtere Bedienbarkeit und Umweltfreundlichkeit beim Kauf einer neuen Kaffeemaschine mehr zu investieren."

Die Favoriten heißen Verlängerter, Cappuccino und Espresso

Der Verlängerte ist mit 39,8 Prozent nach wie vor der Favorit der Österreicher, gefolgt von Cappuccino (34,9 Prozent) und Espresso (24,8 Prozent). Entkoffeinierten Kaffee trinken nur 3,9 Prozent. Dabei verzichten bereits über 60 Prozent auf Zucker oder Süßstoff (Quelle: De'Longhi/ marketagent 2020 – Anm. d. Red.).

Für die Kaffeezubereitung zu Hause werden von 45,7 Prozent Kaffeekapselmaschinen und von 45,4 Prozent Kaffeevollautomaten bevorzugt. 28,1 Prozent der Haushalte haben eine Filterkaffeemaschine, gefolgt von Espressokannen (10,1 Prozent), Siebträger-/ Einspannmaschinen (6,2 Prozent) und French Press/ Kaffeepressen (5,4 Prozent). Lediglich 0,4 Prozent der Haushalte haben zu Hause keine Möglichkeit Kaffee zuzubereiten (Quelle: De´Longhi/ marketagent 2020 – Mehrfachnennungen möglich – Anm. d. Red.).

Pflanzliche Alternativen zu Milch auf dem Vormarsch

Während im Vorjahr 67 Prozent der Konsumenten ihren Kaffee mit Milch getrunken haben, waren es heuer 74 Prozent.
"Bereits 23,5 Prozent der Kaffeetrinker bevorzugen statt herkömmlicher Milch, Pflanzendrinks aus Mandeln, Hafer, Soja, Kokos oder Reis. Am beliebtesten ist derzeit die Milchalternative aus Mandeln, die von 4,8 Prozent der Konsumenten für die Kaffeezubereitung verwendet wird (Quelle: De'Longhi/ marketagent 2020 – Anm. d. Red.). Die österreichischen Baristas präferieren jedoch Haferdrinks, da ihr Geschmack mit den Kaffeearomen perfekt harmoniert", so Michael Frank.

"Hoher Aufklärungsbedarf beim Kaffeewissen der Österreicher"

De'Longhi hat Jürgen König mit den aktuellen Umfragezahlen konfrontiert. So vertrauen beispielsweise über 50 Prozent der Österreicher auf Kaffee, wenn es ums Wachhalten geht. Knapp 43 Prozent glauben daran, dass Kaffee ihre Konzentration und Aufmerksamkeit erhöht. "Diese Meinung ist absolut richtig. Koffein führt dazu, dass wir wacher, aufmerksamer und leistungsfähiger werden", so König.

© Philipp Schoenauer
Jürgen König, Professor für Spezielle Humanernährung an der Universität Wien © Philipp Schoenauer

Weshalb können manche Menschen noch um Mitternacht ihren Espresso genießen und dann gut einschlafen, während andere bereits nach dem Nachmittagskaffee über Einschlafprobleme klagen? König: "Das hat mit genetischer Variation zu tun. Manche Menschen bauen Koffein langsamer ab, wodurch die Wirkung dann länger anhält. Abbau und Wirkung sind geschlechtsneutral. Sie sind zwar auch von Größe oder Gewicht abhängig, aber hauptsächlich auf die Genetik des Menschen zurückzuführen."

"Kaffee kann nicht süchtig machen"

Noch immer hält sich bei über einem Drittel der Konsumenten das hartnäckige Gerücht, dass Kaffee süchtig machen kann. König widerspricht dem vehement: "Kein Lebensmittel kann auf Grund seiner Inhaltsstoffe süchtig im Sinne einer Abhängigkeit machen. Allerdings können psychische Symptome, wie ein belohnender Effekt, zur Gewohnheit werden."

Der von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) empfohlene Koffein-Tages-Richtwerte beträgt für Erwachsene 400 Milligramm. Im Durchschnitt nimmt jeder erwachsene Österreicher 259 bis 357 Milligramm Koffein täglich zu sich, am häufigsten über Kaffee.

61,3 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass 100 Milliliter Melange mehr Koffein enthält als 100 Gramm Bitterschokolade. Dazu König: "Ein eindeutiger Irrtum. Klar kann ein Espresso bis zu 110 Milligramm Koffein enthalten. Doch wer dem Kaffee Milch oder pflanzliche Alternativen hinzufügt, liegt deutlich unter den Koffeinwerten anderer Quellen. Somit sollte jeder, der mit dem Einschlafen kämpft auch über Schokolade nachdenken."

© De'Longhi

König verrät auch, wie er sich ernährt: "Kaffee, Kaffee, Kaffee. Ich trinke ihn schwarz, gefiltert und notfalls auch noch, wenn er einen Tag alt ist. Ich weiß, ich sollte den Kaffee mit Milch oder pflanzlichen Alternativen trinken, da sie wichtige Inhaltsstoffe, wie etwa Calcium enthalten. Bei Letzteren präferiere ich zudem aus ökologischen Gründen den Haferdrink. Hafer stammt meist aus heimischem Anbau und benötigt keinen übermäßigen Ressourceneinsatz." (as)

Und wie mögen Sie Ihren Kaffee, liebe LEADERSNET-Leser? 

www.delonghi.at

Über Jürgen König

Univ.-Prof. Dr. Jürgen König ist seit 2006 Professor für Spezielle Humanernährung an der Universität Wien. Geboren 1963 in Geislingen an der Steige (Deutschland), studierte er ab 1984 Ernährungswissenschaften an der Universität Giessen (Deutschland).

Seit 1990 fungiert er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ernährungswissenschaften der Uni Wien. Darüber hinaus ist er seit 2004 Associate Professor for Human Nutrition an der Massey University in Auckland (Neuseeland).

www.univie.ac.at

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

Über Jürgen König

Univ.-Prof. Dr. Jürgen König ist seit 2006 Professor für Spezielle Humanernährung an der Universität Wien. Geboren 1963 in Geislingen an der Steige (Deutschland), studierte er ab 1984 Ernährungswissenschaften an der Universität Giessen (Deutschland).

Seit 1990 fungiert er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ernährungswissenschaften der Uni Wien. Darüber hinaus ist er seit 2004 Associate Professor for Human Nutrition an der Massey University in Auckland (Neuseeland).

www.univie.ac.at

leadersnet.TV