Das 9. vie-mobility im Novamtic Forum stand im Zeichen der Mobilität. Seit 2011 widmet sich diese Plattform der Elektromobilität und Verkehrsinfrastruktur-Entwicklung. Heuer erreichte das Event neue Dimensionen: nicht zuletzt mit der Ankündigung zweier deutscher Automobilmanager Anno Mertens und Dominik Ziriakus, dass bis 2025 ca. 25 Prozent der deutschen Automobilwirtschaft auf E-Fahrzeuge setzt, war die Weichenstellung endgültig klar skizziert – Elektromobilität ist die Zukunft.
Wien wird elektrisch
Nicht nur, dass die elektrischen Fahrzeuge mit den Zulieferern gebaut und dann verkauft werden sollen, die Rahmenbedingungen zur Ladeinfrastrauktur müssen geschaffen werden. Nur so kann Elektromobilität praktisch gelebt werden im Individualverkehr. Dass die Politik dazu ein wesentlicher Begleiter ist, konnten im stark wachsenden Wien Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke und Wirtschafskammerpräsident Walter Ruck unterstreichen.
"In Wien haben wir schon viel mit dem U-Bahnausbau in den öffentlichen Nahverkehr investiert, dass werden wir auch in Zukunft weiter entwickeln. Ebenso gilt es darüber hinaus auf neue Verkehrsinfrastrukturmassnahmen zu setzen, von der 3. Piste am Flughafen Wien, über den Lobautunnel bis zum neuen Busbahnhof erstrecken sich eine Reihe von Massnahmen. Bis 2020 werden insgesamt 1000 Ladestationen in Wien zur Verfügung stehen, ein Zeichen dafür, dass wir für die Wienerinnen und Wiener an der lebenswertesten Stadt weiter intensiv arbeiten", so Stadtrat Hanke.
Walter Ruck sah sich in der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Stadt Wien bestätigt, "weil wir nur gemeinsam in der Lage sind, so weitreichende Verkehrsinfrastrukturprojekte erfolgreich umzusetzen." Der Präsident der WKW möchte insbesondere weitere Förderungen für Elektromobilitätsmassnahmen einführen: "Neue Projekte schaffen es, einen möglichst großen Anteil von Wiener Unternehmen an der Wertschöpfungskette rund um die E-Mobilität zu beteiligen. Dabei ist es notwendig, eine intensive Zusammenarbeit von Wirtschaft, Forschung, Politik und öffentlicher Hand sicherzustellen", so Ruck.
Die Verantwortung der Energieversorger
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Verbundkonzerns Michael Strugl wies auf die bedeutende Aufgabe von Energieversorgern hin, CO2 neutral Strom zu erzeugen, was beim Verbund durch Wasserkraft und erneuerbarer Energie nachvollziehbar ist. "Eine besondere Herausforderung bleibt, durch den hohen Energiebedarf alle Massnahmen zu treffen, um den Anforderungen für die Zukunft gerecht zu werden. Dafür setzen wir uns nachhaltig beim Verbund ein," betonte Strugl. Garagen- und Imobilien-Unternehmer Johann Breiteneder und Flughafen Wien Vorstand Julian Jäger wiesen insbesondere auf die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur von Ladestationen hin.
In einem weiteren Podium standen lebenswerte digitale Lösungen im Mittelpunkt der Diskussion. Besonders kritisch und drastisch sprach Unternehmer und Universitätsprofessor Thomas Grechnig vom "Krieg der Transaktionen", wo eine lückenlose Überwachung stattfinden kann. Johannes Dobretsberger von Oracle sah einen besonderen Vorteil von Unternehmen aus dem Silicon Valley, weil "sie auch eine Kultur des Scheiterns leben und dadurch neue Wege bis in die Produktentwicklung und Vermarktung ermöglichen."
Neue Anforderungen: "Nützen statt Besitzen"
Im Nah- und Fernverkehrs-Panel wurde insbesondere auf die neuen Anforderungen der Mobilität hingewiesen, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer ausrichten muss. Eine Veränderungen am Mobilitätsverhalten der Menschen ist deutlich geworden, je nach Bedarf werden im Modal Split das jeweilige Fahrzeug benützt. Dabei steht der öffentliche Nah- und Fernverkehr an vorderster Stelle, weitere Formen der Mobilität werden genützt, wie Car-Sharing, E-Scooter oder E-Roller, wie zum Beispiel vorgestellt von Vespa-Faber beim vie-mobility Symposium. Immer öfter steht auch nützen statt besitzen im Vordergrund bei der jüngeren Generation.
Stefan Gubi, der COO von Frey Automobile, wies darauf hin, dass die Generation der CO2 ausstoßarmen Hybridfahrzeuge bei Toyota seit über 20 Jahren state of the art sind, seit 2012 Plug in - E-Fahrzeuge bestens angenommen werden und seit 2015 das erste Serien- Wasserstoff-Fahrzeug zur Verfügung steht. "Top Innovationen stehen im Vordergrund bei unseren Fahrzeugen, derzeit erscheint unsere Hybridproduktpalette von Lexus und Toyota eine sehr praktikable CO2 schadstoffarme Alternative zu sein, die hohen Ansprüchen bei hohem Komfort und geringem Verbrauch gerecht wird", so Gubi.
Ladeinfrastruktur und Smart City
Die letzten beiden Podien widmeten sich der besten Ladeinfrastruktur bis 2025 und der Smart City, die auch den Smart Track bis zur Seidenstraße matchen muss. Einhellig war die Meinung bei den Ladeinfrastrukturexperten, dass ein rasches Breitstellen der Ladepunkte bis 2025 umfassend zu Verfügung stehen wird, weil das alleine schon von der E-Autoindustrie voran getrieben wird.
Im Smart City Panel konnte Roland Berger Partner Roland Falb seine Studie untermauern, nach derer es keinen Weg am öffentlichen Nahverkehr vorbei gibt. Einigkeit herrschte bei der Tatsache, dass durch das demographische Wachstum der Großstädte – wie Wien eine ist – Maßnahmen wie das Wiener Smart City Konzept entscheidend sind, um den Anforderungen der Bewohner gerecht zu werden. Die Seestadt Aspern war hier genauso ein Beispiel wie auch die weiteren Investitionen im öffentlichen Nahverkehr.
Übergang zum Sommerfest
In einem Gedenken an den früheren Wiesenthalchef und Vorsitzenden der europäischen Mercedeshändler Alexander Martinowsky, führte Ralph Vallon aus, wie sehr Martinowsky in der Branche geschätzt war: "Das Ehrenmitglied des Club Cuvée und oftmaligen Podiumsteilnehmer der vie-mobility werden wir in besonders ehrender Erinnerung behalten." Traditionell mündete das vie-mobility Symposium in die Club Cuvée Abendveranstaltung mit dem Sommerfest.
Bei der 9. vie-mobility sah man unter den Gästen Novomatic Generalsekretär Stefan Krenn, Blaguss Gesellschafterin Lisa Ittner, Generalsekretär der GSV und Partner der vie-mobility Mario Rohracher, die Kommunikationschefin des Verbund Corinna Tinkler, die Unternehmer Rudi Semrad und Hans Jörg Tengg, Executive Coach Claudia Däubner, die Vorstandsdirektorin der Holding Graz Barbara Muhr, Andrea Faast, WKW und der stellvertretende AR-Vorsitzende der Wiener Stadtwerke, die Wiener Linien ExpertInnen Sabine Wimmer und Klaus Bamberger, Flughafen Wien KL Stefan Klasmann, die Mobility Experten Maximilian Mader und Dino Terraneo, Ö-Ticket Manager Lukas Unger, AIT Mobility Leiter Arno Klamminger, Hubert Freiler, ML Faber, Arbö Manager Sebastian Olbrecht, Smatrics GF Michael Fischer, Monica Rintersbacher, GF Leitbetriebe, die beiden Spartenobmänner der WKW Davor Sertic und Martin Heimhilcher, Wien Energie Bereichsleiterin Brigitte Bach, Keba Manager Gerhard Wimmer, Gerhard Schuster, Vorstandsvorsitzender Wien 3420, Claus Hofer, GF UIV, Moderatorin Sonja Kato, Dieter Scharitzer, WU, Charly Pall, Google, Brau Union KL Gabriela Straka, Verkehrsexperte Rudi Schicker, Wolfgang Layr, Direktor Volksbank, den Superbrands-Geschäftsführer Andreas Wiszkidenszky und die Vallon Relations Geschäftsführerin Raphaela Vallon.
Impressionen von der 9. vie-mobility finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)
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