"Es ist ein soziales Experiment, das es so noch nicht gegeben hat"

kraftwerk-Chef Heimo Hammer über sein Buch "Fast Forward Files: Opening Up", warum Shazam-Gründer "denkt wie ein Kind" und die größten gesellschaftlichen Herausforderungen.

kraftwerk-CEO Heimo Hammer hat im Oktober 2018 erstmals das Fast Forward Forum (FFF) in St. Tropez (Frankreich) organisiert. 29 internationale Speaker und Thinker haben über relevante und zukunftsorientierte Themen und Ideen diskutiert. Das Ergebnis dieses dreitägigen Kongresses hat Hammer in Buchform gegossen und unter dem Titel "Fast Forward Files: Opening Up" kürzlich veröffentlicht.

LEADERSNET hat sich mit Hammer getroffen und nachgefragt, was ihn dazu bewogen hat, das Buch zu veröffentlichen, welche Pläne er für das FFF hat, was das Verhältnis von Menschen und Hunden mit Innovation zu tun hat, welche Persönlichkeiten ihm beim FFF am meisten fasziniert haben und was "Fast Forward Files: Opening Up" von anderen Büchern unterscheidet, die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen.

LEADERSNET: Was hat Sie dazu bewogen, das Buch "Fast Forward Files: Opening Up" zu veröffentlichen?

Hammer: Es war von Anfang an geplant, das Event in mehrere Formate zu gießen: Video, Website, Bot und Buch. Das Buch als "Wissensprodukt aller Thinker" beim Event. Das Experiment FFF selbst war ein voller Erfolg. Die 29 Speaker und Thinker haben sehr viele Inputs, Gedanken, Co-Referate eingebracht, wodurch alle acht Themen sehr gut angereichert und vernetzt werden konnten. Das Forum und das Buch gehen den Weg, den Jeff Bezos vorgezeichnet hat: 1. kein Blabla, kein Powerpoint, 2. man muss Themen durchdenken und überdenken und 3. in einer kompakten Form verschriftlichen.  FFF steht für Face2Face, entschleunigte Diskussion, Vernetzung von Menschen mit Wissen und einer Meinung und für das gemeinsame Weiterentwickeln von Ideen und Gedanken.

LEADERSNET: Welches Themen und die Ansichten welcher Persönlichkeiten, die im Buch gefeatured werden, haben Sie am meisten fasziniert?

Hammer: Hier muss man wohl Dhiraj Mukherjee und Dave Birss hervorheben: Mukherjee ist Gründer von Shazam und hat nach dem Exit sich neue Ziele im Leben gesetzt. Er geht von der Idee "Denken wie ein Kind" aus und startet als Vater von drei Kindern nun internationale Projekte im Bereich Erziehung und Ausbildung. Birss wiederum hat sich das Thema Innovation von einer für mich völlig neuen Seite angesehen: Es hat sich die Frage gestellt, was wir Menschen im Bereich der Innovation wirklich machen. Er hat die Entwicklung des Verhältnisses von Menschen und Hunden angesehen und Parallelen mit der Entwicklung der Innovation hergestellt.

LEADERSNET: Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung, der wir uns gesellschaftlich in den kommenden zehn bis 15 Jahren stellen müssen und sind wir schon ausreichend darauf vorbereitet?

Hammer: Die wohl größten gesellschaftlichen Herausforderungen sind die Themen globale Lebensgrundlagen (Klima, Ernährung, Gesundheit, Ressourcen) sowie die die Digitalisierung, die Fluch und Segen zugleich ist.
Denken Sie, dass auf politischer Ebene – nicht nur in Österreich – überhaupt die Kompetenz da ist, die richtigen Rahmenbedingungen für die Herausforderungen der Zukunft zu schaffen? Unser politisches System der parlamentarischen Demokratie stößt derzeit an seine Grenzen. Viele Themen wie Klimawandel, Migration, Digitalisierung, Sicherheit, Ernährung, gerechte Verteilung der Ressourcen und Einkommen sind auf globaler und internationaler Ebene nur schwer zu lösen und bringen damit viele Staaten unter Zugzwang. Durch die fortschreitende Individualisierung der Menschen in den OECD-Ländern, wird Wohlerworbenes verteidigt und geschützt. Die Länder der zweiten und dritten Welt geraten immer mehr unter Druck und haben kaum Chancen, in den kommenden Jahren am globalen Wohlstand fair teilhaben zu können.

LEADERSNET: Was möchten Sie mit den "Fast Forward Files: Opening Up" erreichen?

Hammer: Das Experiment FFF ist ein Versuch, 100 internationale Denker in drei Jahren in einer Plattform zu bündeln. Die Zusammensetzung der Personen besteht aus Vordenkern, Top-Managern und Experten. Es sind bewusst keine Politiker eingeladen, sondern Personen die an einem kleinen Rahmen und persönlichen Austausch interessiert sind. Das Format hat das Ziel zu entschleunigen und damit die Zeit des Austausches in den Mittelpunkt zu stellen. Das FFF Buch ist für jene gedacht, die sich für die Themen interessieren und beteiligen möchten. Es geht nicht um kurze Sager, es geht um das Gesagte, es geht nicht um einen geschlossenen Kreis, es geht um das Öffnen von Gedanken und Themen. Es geht nicht um viele Teilnehmer, es geht um die aktive Teilnahme von Denkern.

LEADERSNET: Was unterscheidet die "Fast Forward Files: Opening Up" von anderen Büchern, die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen?

Hammer: Das Buch ist weder ein Managementbuch noch ein Zukunftsreport, das Buch ist das Ergebnis von einem sozialen Experiment, das es so noch nicht geben hat. Es haben sich 29 persönlich eingeladene kritische Geister getroffen, sie sich weder kannten noch aus denselben Disziplinen kommen. Es geht um die persönliche Challenge sein Themengebiet zu präsentieren und sich der Diskussion in wahrsten Sinne des Wortes zu stellen. Das Thema wird durch 28 andere Menschen völlig anders gesehen und bewertet. Die Themen wurden an drei Tagen hinterfragt und durch eine Gruppe weiterentwickelt. Die Challenge besteht aus dem Mix von Experten und Laien bei einem Thema plus die Vernetzung des Themas mit anderen.

LEADERSNET: Gibt es schon Pläne auch heuer wieder ein FFF auszurichten und können Sie dazu schon ein paar Details nennen?

Hammer: Das FFF wird heuer im Oktober 2019 an einem schönen Ort in Italien abgehalten. Es werden vier Themen bleiben und vier neue Themen dazukommen. Die Suche der Speaker ist gerade im Gange und soll bis Mitte Februar 2019 abgeschlossen sein. Das eigentliche Thema ist die Auswahl der TeilnehmerInnen. Es gibt maximal 35 Plätze. Die Speaker auszuwählen wird wohl eine leichtere Aufgabe sein, als die Thinker zu definieren. Der Ansatz der Internationalität und Interdisziplinarität bleibt erhalten.

www.fastforwardforum.eu

www.kraftwerk.co.at

Über Heimo Hammer

Heimo Hammer wurde 1963 geboren und ist der CEO von kraftwerk. Sein Fokus liegt auf der strategischen und kreativen Kombination von traditioneller Werbung mit Neuen Medien. kraftwerk setzt seit 1990 Theorie in Praxis um. Dabei geht es immer um die Menschen: Wie gelangen wir an Informationen? Welche Innovationen helfen uns, den Kunden als Erste zu erreichen?

Im Lauf der letzten Jahre waren Heimo Hammer und kraftwerk ständig auf der Suche nach Innovationen. In der Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern haben sie völlig neue Wege der Kooperation und angewandter Synergien entwickelt.

Über Heimo Hammer

Heimo Hammer wurde 1963 geboren und ist der CEO von kraftwerk. Sein Fokus liegt auf der strategischen und kreativen Kombination von traditioneller Werbung mit Neuen Medien. kraftwerk setzt seit 1990 Theorie in Praxis um. Dabei geht es immer um die Menschen: Wie gelangen wir an Informationen? Welche Innovationen helfen uns, den Kunden als Erste zu erreichen?

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