Hauptsache mehr Rabatt, pfeif auf die Marke...

| 18.07.2018

Dominik Frey expressis verbis.


Die Rabattmentalität in Österreich ist ja bekanntlich sehr ausgereift, um es schön zu formulieren. Je billiger, desto besser, alles andere ist "wurst". Gerade bei der Wurst, wäre es übrigens so wichtig, dass wir Konsumenten endlich ein höheres Qualitätsbewusstsein bekommen, da hört es bei den meisten schon beim AMA Gütesiegel auf, was gar keine gute Idee ist und sehr wenig damit zu tun hat.

Ich drifte ab, eigentlich geht’s mir in meiner Kolumne heute viel mehr um das Markenbewusstsein und der damit verbundenen Qualität, egal ob Dienstleister, Retailer, Medium etc. Unser Nachbar, die Schweiz, ist da ganz anders, dort wird nach dem Rabatt erst kurz vor Schluss eines fertigen Deals gefragt, wenn überhaupt. Das liegt sicher nicht an verantwortungslosen Managern, die gerne zu viel Geld ausgeben, sondern vielmehr daran, dass Qualität auch etwas kosten darf bzw. muss.

Der US-amerikanische Bestsellerautor Simon Sinek beschreibt das in seinem Buch "Start with why" treffend: Es geht in erster Linie nicht darum, warum wir ein Produkt herstellen, eine Dienstleistung anbieten etc. sondern wie ich mein Unternehmen positioniere, mit Emotionen und Lifestyle auflade etc. vor allem was der tiefere Sinn dahinter ist. Und am Ende des Tages, da werden Sie mir recht geben, ist und muss alles eine Marke sein. Bei der Marktsättigung, die wir in nahezu allen Segmenten haben, ist more of the same, dafür billiger maximal kurzfristig erfolgreich.

Genau das tun allerdings die vielen Unternehmen und trichtern dann den Business- und Endkonsumenten diese Denkweise anhand von Rabattwerbung auch noch ein. Wenn man es richtig macht, passiert vieles ganz von alleine: Denken wir an die Marke Harley Davidson, deren Logo sich tausende Kunden oder sagen wir besser Fans tätowieren lassen und die nebst dem Motorrad selbst, mehr ein Lebensgefühl und eine Gemeinschaft beschreibt. Oder Apple, schon seit bald einem Jahrzehnt nicht mehr wirklich innovativ und trotzdem zelten Leute in der Nacht vor Launch des neuen iPhones vor dem Geschäft um die Ersten zu sein, die es ihr eigen nennen können. Das sind Dinge, die weder zufällig passieren, noch Glück sind.

Mehr davon im Buch "Start with why" von Simon Sinek, das ich nebst Stephen Kings "Sleeping beauties" als Urlaubslektüre wärmstens empfehlen kann.
Ich wünsche Ihnen einen schönen und erholsamen Sommer!

Dominik Frey

P.S.: Wer nicht lesen will, hier ein einstündiger Vortrag von Simon Sinek:

 

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