Regierung kündigt Digitalisierungsagentur an

Start im Sommer. Plattform soll als Beschleuniger im Rennen um digitale Spitzenposition in Europa fungieren.

Österreich bekommt eine Digitalisierungsagentur (DIA), die heimische Unternehmen zum Thema Digitalisierung beraten wird. Der Startschuss für die DIA wird im Sommer fallen. Das haben Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Infrastrukturminister Norbert Hofer angekündigt. "Wir wollen den digitalen Wandel aktiv gestalten und wirtschaftlich nutzen", so die beiden Minister unisono.

Da die Digitalisierung ein zentrales Zukunftsthema sei, das sämtliche Lebensbereiche betreffe, will die Regierung mit der DIA eine zentrale Plattform für wichtige Digitalisierungsmaßnahmen und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, "um Herausforderungen der digitalen Transformation gezielt und gemeinsam umzusetzen". Die Digitalisierungsagentur wird von den beiden Ministerien finanziert und als Bereich in der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG eingerichtet.

Dem Beispiel führender Digitalisierungsnationen folgen

Im Digital Economy and Society Index (DESI) der Europäischen Kommission 2018 ist Österreich auf dem elften Platz, knapp vor Malta, Litauen und Deutschland. Die Top 3 bilden hingegen Dänemark, Schweden und Finnland. "Unser Ziel muss die Spitze sein", sind Hofer und Schramböck überzeugt. Mit der Digitalisierungsagentur folge Österreich dem Beispiel führender Digitalisierungsnationen und schaffe wichtige Voraussetzungen, um als Standort attraktiv zu bleiben.

Für Norbert Hofer erfüllt die DIA eine klassische Vernetzungs- und Beratungs-Aufgabe: "Die Digitalisierungsagentur ist nationaler und internationaler Ansprechpartner in Digitalisierungsfragen und gestaltet einen Dialog zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung zu den unterschiedlichsten Facetten der Digitalisierung. Sie vernetzt die relevanten tellen, berät die Bundesregierung und generiert so wichtige Anliegen und Ideen im umfassenden Bereich der Digitalisierung."

Schramböck ergänzt: "Rund die Hälfte der Klein- und Mittelständischen Unternehmen wünscht sich Unterstützung zur Umsetzung der Digitalen Transformation. Durch den Einsatz der Digitalisierungsagentur kommen wir diesem Wunsch nach und tragen damit gleichzeitig zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich bei. Das ist ein wichtiger Schritt, um unserem Ziel, wieder digitaler Vorreiter in Europa zu werden, näher zu kommen."

Handlungsfelder und Aufgaben der Digitalisierungsagentur

Die Digitalisierungsagentur soll in den fünf Handlungsfeldern Digitale Infrastruktur, Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft, Forschung, Entwicklung und Innovation sowie Datenschutz und Datenwirtschaft agieren. "Sie schafft eine Plattform zur Koordination und Abstimmung unterschiedlicher Akteure, vernetzt die relevanten Stakeholder und gestaltet einen Dialog zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung zu den unterschiedlichen Facetten der Digitalisierung. Weiters greift die DIA relevante Ideen und Anliegen auf und formuliert gemeinsam mit Stakeholdern dazu Umsetzungsprojekte", so die beiden Ministerien in einer Aussendung.

Darüber hinaus soll sie in enger Abstimmung mit der interministeriellen Task Force der Chief Digital Officers (CDO) agieren, die Bundesregierung beraten und als nationaler wie internationaler Ansprechpartner in Digitalisierungsfragen fungieren. Die DIA werde selbst keine Förderprogramme abwickeln, werde aber in die Vorbereitung neuer Programme und Initiativen eingebunden. Die DIA wird durch einen Beirat begleitet und strategisch unterstützt. Im Beirat sind "hochrangige Wirtschaftsvertreter und ausgewiesene Experten" vertreten, so Schramböck und Hofer.

Drei Pilotvorhaben zum Start

Die Digitalisierungsagentur startet im Sommer 2018 mit drei Pilotvorhaben, weitere sollen im Laufe des Jahres folgen. Unter dem Namen "DIA-LOG" sollen regelmäßig themenspezifische Veranstaltungen, die sich mit aktuellen Digitalisierungsthemen auseinander setzen, stattfinden. Zweitens soll mit den geplanten Digital Innovation Hubs (DIH) KMUs bei Digitalisierungsprojekten durch ein Netzwerk regionaler Digitalzentren unterstützt werden. Die DIA will in der Startphase und Promotion dieses neuen Kooperationsmodells mitwirken. Als drittes Pilotvorhaben lädt die DIA im Auftrag der Bundesregierung zu einer moderierten Plattform 5G und Breitband ein, um die Umsetzung der Infrastrukturvorhaben der Bundesregierung schneller voranzubringen.

Erfreut über die Ankündigung der Regierung zeigt sich die Internetoffensive Österreich. "Das klar definierte Ziel der Bundesregierung, Österreich zu einer der Top Digitalnationen zu entwickeln, wird von der Internetoffensive Österreich zu 100 Prozent unterstützt" so Michaela Novak-Chaid, Präsidentin der Internetoffensive Österreich und Geschäftsführerin von HP Austria GmbH. "Die neue Digitalisierungsagentur nimmt sich in ihrer Rolle als Steuerungs-Cockpit den ressortübergreifenden Digitalisierungsprojekten an und beschleunigt dadurch ihre Realisierung in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung. Dieser Schritt wird von unseren Mitgliedern mitgetragen, da diese Österreich helfen wird, sich im Spitzenfeld der Digitalisierung zu positionieren." (as/ots)

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