"Wir sind für eine Leistungskultur gemacht, nicht für eine Erfolgskultur"

Ein Hirnforscher, Verkehrsplaner, Touristiker, Datenexperten und Pioniere bei der dritten Auflage des Hotel & Touristik Trendforums.

Ein Hirnforscher, Verkehrsplaner, Touristiker, Datenexperten und Pioniere stellten im Wiener Palais Ferstel die neue Mobilität in den Mittelpunkt. Wie sieden Tourismus verändert und wie man als Gastgeber davon profitieren kann, erklärten und diskutierten Experten auf der Bühne der Tagesveranstaltung.

Mobilität nicht mit Ungeduld verwechseln

Keynote-Speaker beim dritten Hotel & Touristik Trendforum war Hirnforscher und Neurobiologe Bernd Hufnagl. Wie funktioniert das Gedächtnis? Was bewegt uns und unser Gehirn? Er hielt ein leidenschaftliches Plädoyer auf die Veränderungsbereitschaft und legte den Finger auf genau jene Wunden, die auch die Tourismusbranche bewegen. Er mahnte, die Mobilität nicht mit Ungeduld zu verwechseln. "Wir sind für eine Leistungskultur gemacht, nicht für eine Erfolgskultur", sagte er. Die Lust an der Leistung dürfe nicht verloren gehen.

Er riet zu Achtsamkeit, Langeweile und Tagträumereien, um dem Gehirn Chancen auf frisches Denken, auf Ideen und Innovationen zu ermöglichen. Ein Happy End sei kein Zufall: "Sie entscheiden, wie Ihr Tag zu Ende geht." Der positive Abschluss einer Reise für den Gast, der gute Eindruck vom Hotel, all das können Gastgeber steuern.

Vorreiter Schweiz in der Mixed Mobility

Der Schweizer Verkehrsexperte Maurus Lauber gab in seinem Vortrag unterhaltsame und wissenswerte Einblick in die Historie, die es den Schweizern ermöglicht, so unglaublich erfolgreich mit ihrem Mobilitätskonzept zu sein. "Wir Schweizer lieben den Öffentlichen Verkehr", rief er aus. Dabei beleuchtete er aber nicht nur den Schweizer Markt, sondern präsentierte Ansätze, die auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Denken und Handeln umgesetzt werden können. Die sanfte Mobilität sei ein Muss, doch gelingen erfolgreiche und nachhaltige Konzepte nur gemeinsam. Kooperation sei das richtige Rezept.

Im Anschluss fand eine spannend besetzte Diskussionsrunde statt unter dem Titel "Darf man in Österreich noch bauen? Erreichbarkeit verbessern und Infrastruktur mobilisieren: Wer sind die Pioniere, wer die Bremser?". Es diskutierten angeregt Silvia Angelo (ÖBB-Infrastruktur AG), die auf den notwendigen langen Atem bei Großprojekten wie dem Semmeringtunnel hinwies, Norbert Kettner (WienTourismus) der bei der Architekturfrage in Wien eine Diskussion um Qualität und nicht der Epochen einmahnte, Mario Rehulka (Österreichischer Luftfahrtverband) verteidigte die Klimaschutzaktionen der Luftfahrt, Mario Gerber (Gerber Hotels) baut Infinity-Pools in die Ötztaler Bergwelt und Günther Lichtblau (Umweltbundesamt) wollte nicht als Baubremser, sondern als Umdenker und Abwäger gelten.

Premiere für Tourissimus Spezial: Siegerin Sabine Sarlay

Hotel & Touristik und die ÖGAF (Österreichische Gesellschaft für Angewandte Forschung in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft) haben heuer erstmals zusätzlich zum bereits bestens etablierten Österreichischen Tourismusforschungspreis Tourissimus eine neue Kategorie ausgelobt. Unter dem Titel "Tourissimus Spezial" entschied sich die vierköpfige Jury für die Masterarbeit von Sabine Sarlay an der FH Salzburg. Angelehnt an das Generalthema Mobilität des Trendforums überzeugte sie mit ihrer Arbeit unter dem Titel "Collaborating and connecting: sharing economy as a game changer in the aviation sector? Commercial air travelers willingness to pay premium for luxury services in tourism."

Zusätzlich zu einer Urkunde bekam Sarlay einen Hotelgutschein für zwei Nächte im Wiener Hotel Rathauspark von den Austria Trend Hotels, inklusive Anreise mit den ÖBB 1. Klasse und der Vienna City Card mit 72 Stunden Wien Ticket sowie einer edlen Flasche Mionetto Sergio. (as)

Wer beim Trendforum alles mit dabei war, sehen Sie in unserer Galerie.

www.hotelundtouristik.at

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