Beschränkung: Salzburg führt kostenpflichtige Online-Anmeldung für Reisebusse ein

"Wenn die Stadt voll ist, dann ist sie voll"

Bis zu 300 Busse täglich: 50.000 Reisebusse "spülten" Touristen aus aller Welt im vergangenen Jahr in Getreidegasse und Co. 80 Prozent davon parken laut SN im Andräviertel, 20 Prozent im Nonntal.

Das Verkehrschaos soll künftig mit einer kostenpflichtigen Online-Anmeldung und mehr Wachpersonal eingedämmt werden. Der Bus muss eine Zeitspanne von 20 bis 30 Minuten buchen, so soll sichergestellt werden, dass pro Tag maximal 120 Busse in die Mozartstadt kommen. Wachpersonal soll die neuen Zufahrtsregelungen kontrollieren. "Wenn die Stadt voll ist, dann ist sie voll", wird Bürgermeister Harald Preuner zitiert. Drohungen von Veranstaltern, Salzburg mit ihren Bussen dann gar nicht mehr anzusteuern, sehe er gelassen entgegen.

Zusätzlich zu einer Obergrenze steht auch das Aufbrechen der Touristenkonzentrationen im Raum: Mit neuen Attraktionen abseits der Innenstadt könnte man die Touristenströme besser verteilen, ist sich Stadtentwickler Robert Krasser vom Salzburger Institut für Raumordnung sicher.  

"Charme geht verloren" - Sorgenkind Strukturwandel

Fluch und Segen seien die jährlich aufgestellten Besucherrekorde in Salzburg für die Einheimischen - 2,9 Millionen Nächtigungen stehen knapp neun Millionen Tagestouristen gegenüber. Uneinig ist man sich, wie sich die Waage zwischen Einheimischen und Touristen in der Altstadt halten lässt. Lediglich 2.500 Menschen wohnen noch in den historischen Gemäuern. 

Immer mehr Altstadthäuser gehören Konzernen, eingesessene Geschäfte findet man nur noch wenige. "Heute bekommt man in Seattle das Gleiche wie in der Getreidegasse", gibt Baurechtsamt-Leiter Alexander Würfl bei der Denkmalschutzmesse Monumento zu denken. (jw)

 

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