Tiroler Blockchain-Startup machte 80 Millionen Dollar mit Krypto-Währung

TenX bringt Bitcoin, Ethereum, ERC20 und Dash auf eine Karte.  

Nachdem die Österreicher Toby Hönisch, Michael Sperk und Julian Hosp und der Thailänder Paul Kitti 2014 zufällig ihre gemeinsame Leidenschaft für Krypto-Währungen entdeckten, war es nur eine Frage der Zeit bis das gemeinsame Unternehmen in den Startlöchern stand. Nun konnte das gemeinsame Startup, TenX mit Sitz in Singapur, umgerechnet 80 Millionen Dollar mit einem so genannten Token Sale einnehmen.

“Wir hatten gar nicht geplant, so viele Token zu verkaufen. Aber wir waren eines der wenigen Blockchain-Startups, die schon ein fertiges Produkt haben”, so TenX-CMO Julian Hosp, gegenüber Trending Topics.

Mit dem Slogan: „Making Cryptocurrencies Spendable Anytime Anywhere“ verspricht TenX seinen Kunden eine Kreditkarte, die man per Wallet und dem darin gespeicherten digitalen Geld - dazu gehören zum Beispiel Bitcoin, Ethereum, ERC20 und Dash - verknüpfen kann. Mit dem Krypto-Geld können Nutzer überall dort zahlen wo Visa oder Mastercard angenommen werden.

Der eigens kreierte Token „PAY“ von TenX spielte je nach Kursstand und in kürzester Zeit bis zu 80 Millionen Dollar von rund 4.000 Käufern in die virtuellen Kassen des Startups. Gekauft wurden die PAY-Token in Form von Krypto-Währungen, die Token können sich je nach Entwicklung des Unternehmens noch im Wert steigen.

Das Startup ist somit die nächsten drei bis fünf Jahre finanziert, die Idee der Krypto-Kreditkarte soll weltweit weiterhin ausgebaut werden. Die Hälfte des virtuellen Geldes wollen die Geschäftsführer in Dollar, Euro, Yen und andere Währungen umtauschen, den Rest behält sich das Tiroler Startup in Form von Bitcoins, Ethereum und anderem Krypto-Geld.

Bargeldloses zahlen mit der TenX-Karte

Ein Token Sale oder auch ICO, ist vom Prinzip her wie Crowdfunding aufgebaut: Die Käufer der Token setzten wie Investoren auf den künftigen Erfolg des Startups und seiner digitalen Währung. TenX soll bereits rund 15.000 Kunden von ihrer Vision überzeugt haben.
Bezahlen Nutzer mit der TenX-Kreditkarte, bekommt das Startup eine kleinen Anteil am Umsatz.

Die Kartenbesitzer selbst sollen mit 0,1 Prozent der Umsätze belohnt werden, 0,5 Prozent sollen an alle Besitzer der PAY-Token ausgeschüttet werden. Sofern sich die TenX-Karte durchsetzen kann, will man die eigenen Geldgeber sowie die Kunden damit langfristig incentivieren. Offen bleibt allerdings wie die TenX-Karte in der Praxis funktioniert und wie aufgeschlossen die jeweiligen Staaten dem Thema gegenüber stehen. Manche Regulierungsbehörden haben bereits restriktive Maßnahmen gegen digitale Währungen angekündigt.

In Europa wäre die Idee nicht umsetzbar gewesen, deshalb hatte sich das Unternehmen an Asien orientiert: “Singapur hat sich bis jetzt immer sehr positiv zu dem Thema ausgesprochen. Australien und Japan sind beim Thema Krypto-Währungen am weitesten, und Singapur wird da schnell nachziehen. In Österreich kämpft man noch damit, ob Kreditkarten überhaupt überall angenommen werden können. Wir wollten nicht die Diskussion führen, ob das sinnvoll ist, wir brauchen das als Voraussetzung für unser Produkt”, so Hosp.

Über TenX

Hönisch, Sperk, Hosp und Kitti hatten bereits 2015 unter dem Namen OnePay am Kreditkarten-Markt reüssiert: Damals bot man eine Karte, die mit der Bitcoin-Wallet „Onebit“ verknüpft war. Nach der Teilnahme am Startupbootcamp Fintech Singapore, wurde TenX 2016 in den PayPal-Inkubator in Singapur aufgenommen, im März 2017 setzte der Blockchain-Investor Fenbushi Capital aus Shanghai, mit einer Million Dollar auf das Startup. Dieses Jahr will TenX seine Mitarbeiterzahl von 20 auf 40 steigern und dafür honoriges Personal aus der Finanzwelt anwerben. (jr)

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