Las Vegas ruft Marihuana-Notstand aus

Lizenzierten „Gras"-Verkaufsstellen geht nach Legalisierung im US-Bundesstaat Nevada der „Stoff" aus.

Seit dem 1. Juli ist im US-Bundesstaat Nevada und damit auch in der Touristen-Metropole Las Vegas der Verkauf von Marihuana erlaubt. Der Run auf die Cannabisprodukte war so groß, dass die 47 lizenzierten Apotheken, die Marihuana zu Entspannungszwecken verkaufen dürfen, nahezu ausverkauft waren. Wie das Wirtschaftsportal Business Insider berichtet, liege das Problem darin, dass die Apotheken zwar eine Lizenz zum Verkauf haben, ihre Vorräte aber nicht auf legalem Weg auffüllen können. bild.de schreibt, dass allein in den ersten vier Tagen nach der Legalisierung Hanf-Artikel im Wert von drei bis fünf Millionen Dollar über die Ladentheke gingen.

Lizenz nur für Alkohol-Großhändler

Aus diesem Grund wurde von den Behörden eine Art Notstand ausgerufen. Da Nevada über die Steuern am legalen Verkauf der Droge mitverdient, wurden jetzt Maßnahmen erlassen, damit das Geschäft nicht zum Erliegen kommt. Zusätzlich sollen jetzt auch Apotheken, die Marihuana eigentlich nur zu medizinischen Zwecken abgeben dürfen, an normale Verbraucher verkaufen, die die Substanz lediglich zur Entspannung nutzen.

Ein weiteres Problem liegt darin, dass in Nevada ausschließlich Alkohol-Großhändler die Erlaubnis haben, Cannabis von den Produzenten an die Geschäfte weiterzuverkaufen. Mit dieser bisher einzigartigen Regelung wollte man verhindern, dass Spirituosengeschäfte Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, wenn die Nachfrage nach Marihuana steigt. Von den rund 70 Alkohol-Großhändlern haben sich aber nur sieben für eine Cannabis-Lizenz beworben und nur zwei haben sie bisher tatsächlich erhalten. Deshalb sollen sich einem Bericht des TV-Senders Fox 5 Vegas zufolge in Zukunft auch Apotheken für eine dieser Transport-Lizenz bewerben können.

1,1 Milliarden Dollar Steuereinnahmen

Nevada rechnet mit hohen Steuereinnahmen aus dem Cannabis-Verkauf. Die Industrie könnte dem Staat in den nächsten acht Jahren 1,1 Milliarden Dollar in die Kasse spülen, schätzt Deonne Contine von der Steuerbehörde. Allein auf die Kultivierung der Pflanze werden 15 Prozent Steuern fällig. Das Geld will Nevada hauptsächlich in öffentliche Bildung stecken. (as)

 

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