Wien Süd: der neue Hauptbahnhof für Güter eröffnet

Verkehrsministerium und ÖBB wollen Verlagerung des Güterverkehrs von Straße auf Schiene forcieren.

Am südlichen Stadtrand von Wien hat die ÖBB-Infrastruktur im Auftrag des Verkehrsministeriums innerhalb der vergangenen drei Jahre das neue multifunktionale Güterzentrum Wien Süd errichtet – sozusagen den neuen Hauptbahnhof des Güterverkehrs. Aufgrund der zentralen Lage an drei europäischen Kernnetzkorridoren ist das Güterzentrum eine bedeutende internationale Drehscheibe für den Import und Export. Mit dem Bau wollen das Verkehrsministerium und die ÖBB die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene schaffen. In Österreich beträgt der Schienenanteil im Güterverkehr derzeit über 30 Prozent. Das verkehrspolitische Ziel ist es, künftig rund 40 Prozent mit der Bahn zu transportieren.

„Ich will so viel Verkehr wie möglich von der Straße auf die Schiene bringen. Dazu braucht es eine leistungsfähige Bahn-Infrastruktur. Mit dem neuen Güterterminal in Wien können wir bis zu 220.000 LKW von der Straße holen“, so Verkehrsminister Jörg Leichtfried, der gemeinsam mit ÖBB-Chef Andreas Matthä, Jozef Vasak von der Europäische Kommission, Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, Niederösterreichs Verkehrslandesrat Karl Wilfing und ASFINAG-Vorstandsdirektor Alois Schedl das neue Güterzentrum eröffnet hat

Probebetrieb vor Inbetriebnahme

Das Verkehrsministerium und die ÖBB investieren rund 246 Millionen Euro in den Bau des hochmodernen Güterzentrums Wien Süd. Auf einem Gelände von 55 Hektar, das entspricht der Größe von rund 77 Fußballfeldern, entstand eine moderne Güterumschlagsanlage. Schwerpunkmäßig ist das neue Güterzentrum auf Transporte im Kombinierten Ladungsverkehr ausgerichtet. Das Güterzentrum ist ein wesentlicher Knotenpunkt für Verbindungen zur Nordsee und zum Schwarzen Meer sowie für die Bahnanbindungen an die großen Adriahäfen.

„Aufgrund der zentralen Lage an drei europäischen Kernnetzkorridoren ist das neue multifunktionale Güterzentrum die internationale Drehscheibe für den Import und Export. Es stellt künftig den zentralen Knoten für den Schienengüterverkehr in Europa dar. Damit sichern wir nicht nur den Wirtschaftsstandort Österreich ab, sondern schaffen auch einen leistungsfähigen Terminalstandort in der Ostregion“, ist ÖBB-Chef Matthä überzeugt.

Für einen reibungslosen Echtbetrieb wurden alle Prozesse im Terminal rund zwei Monate getestet. Für den Probebetrieb unter realen Bedingungen wurde täglich ein Zug durch die Rail Cargo Group bereitgestellt. Mit diesem Zug wurden die verschiedenen Prozesse vom Handling verschiedener Ladeeinheiten über das Zusammenwirken von Betrieb und Systemen bis hin zur Be- und Entladung durchgespielt – so konnten die letzten Abstimmungsarbeiten durchgeführt und die Betriebsabläufe kontrolliert werden. (as)

infra.oebb.at/gueterzentrum-wien-sued

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