Neue Standards im Zusammenspiel zwischen Agenturen, Advertisern und Vermarktern

IAB Austria präsentiert Guideline.

Das internet advertising bureau austria stellte im Microsoft Austria Auditorium die neue Guideline „Auslieferungsqualität – Der Weg zur Werbewirkung“ vor, die einen Beitrag zur Qualitätssicherung für die Anlieferung von Werbemitteln leistet und neue Standards im Zusammenspiel zwischen Agenturen, Advertisern und Vermarktern darstellen soll. „Die starke Multidevice-Internetnutzung stellt neue Herausforderungen an die werbetreibende Wirtschaft. Als Schrittmacher der Digitalbranche ist es dem iab austria ein großes Anliegen, einheitliche Standards für die Auslieferungsqualität zu definieren, die den Erfolg von Online-Kampagnen maßgeblich mitbestimmen“, erklärt iab austria-Präsidentin Martina Zadina.

Expertenmeinungen

In sieben Kapiteln widmet sich die Guideline den wesentlichen Themen zur Auslieferungsqualität und behandelt die Bereiche „Werbemittel und Einbuchung“, „Geotargeting“, „Soziodemografisches Targeting“, „Brand Safety“, „General Invalid Traffic Filtration“, „Sophisticated Invalid Traffic Filtration“ und „Ad Viewability“. Unter anderem werden die Bereitstellung Device-übergreifender, funktionstüchtiger Werbemittel für Cross-Device-Kampagnen oder Maßnahmen zur Brand Safety wie Whitelist- und Blacklist-Abgleich und unterschiedliche Formen der Visibility erörtert.

Thomas Peischl, Head of Digital Channels bei ING DiBa, sieht Online als wichtigsten Vertriebskanal und schätzt die hohe Effizienz des Mediums. Seit 2010 setzt die Direktbank auf ein hybrides Einkaufsmodell aus Performance und Branding, das in diesen Bereichen 2012 um Real Time Advertising erweitert wurde. Seit dem letzten Jahr löst der programmatische Einkauf dieses Hybridmodell ab. In der Auslieferungsqualität setzt ING DiBa auf definierte Visibility-Standards, die über Ad-Verification-Tools evaluiert werden, um Anreize für die Vermarkter und Medien zu schaffen, denen auch die Daten zur Ergebnissteuerung zur Verfügung gestellt werden. Bei Übersteigen der Ziele werden die Budgets bei Vermarktern erhöht, während die Buchungen bei unterdurchschnittlichem Abschneiden reduziert werden. Als Finanzdienstleister legt er großen Wert auf Brand Safety und meidet Umfelder wie Politik, Glücksspiel oder Pornografie, wobei das Blacklisting laufend überprüft wird. Zusammenfassend beschreibt er die Strategies: „Unsere Marke und Produkt sind dort, wo die Kunden sind; nicht dort, wo wir uns gerne sehen würden.“

Andreas Gysler, Managing Director & Co-Founder bei zulu5, zeigt die Bedrohung der Brand Saftey durch Crawler und falsch klassifizierte Seiten oder klassischen Werbebetrug (Ad Fraud) auf. Er warnt unter anderem vor neutralen Seiten, die vorgeschaltet werden, um Blacklist-Filter zu umgehen. Gysler empfiehlt die Schaltung ausschließlich auf Whitelist-Seiten und rät zu Crawler-basierten Prüfanbietern.

Ad Fraud ist in Österreich derzeit noch kein hoher Risikofaktor

Auch Meetrics-Manager Felix Badura widmet sich dem Thema Werbebetrug: In einer aktuellen Umfrage der World Federation of Advertisers äußern 83 Prozent der Befragten Bedenken hinsichtlich Werbebetrugs. Das Risiko von ungültigem Traffic betroffen zu sein, ist bei Open Auctions im programmatischen Einkauf naturgemäß höher als bei direkt eingekauftem Inventar. Das Risiko ist aufgrund der hohen TKPs bei programmatischem Videoeinkauf am höchsten, da die Verification-Möglichkeiten in diesem Fall auch geringer sind. Während in den USA bereits 52 Prozent des Inventars programmatisch gehandelt werden, sind es in Österreich derzeit nur acht Prozent, was sich positiv auf das geringe Ad Fraud-Risiko hierzulande auswirkt. „Suspicious Traffic liegt in Österreich im sehr niedrigen einstelligen Bereich“, berichtet Badura aus einer aktuellen Meetrics-Erhebung. Allerdings warnt er vor einer steigenden Tendenz, die vor allem Seiten betrifft, die im Open Trading eingekauft werden.

„Die Ausgaben für programmatischen Einkauf verdoppeln sich in Österreich in diesem Jahr. Mit der neuen Guideline setzt das iab austria zum richtigen Zeitpunkt ein Zeichen für ein gemeinsames Verständnis am Markt“, so Badura abschließend. (jw)

www.iab-austria.at

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