„Wir entwickeln unsere Events ständig weiter"

Die Stadt Wien Marketing-Chefs Forsthuber und Draxler im Interview über gutes Essen, stille Agreements und hochwertige Angebote.

Vor 15 Jahren wurde die Stadt Wien Marketing GmbH gegründet. leadersnet.at hat die beiden Geschäftsführer Barbara Forsthuber und Michael Draxler zum Interview getroffen und sich mit ihnen über die besten Events, Qualität und den Song Contest 2015 unterhalten.

leadersnet.at: Die Agentur wurde im März 1999 gegründet, um im Auftrag der Stadt Wien Veranstaltungen in der Bundeshauptstadt zu unterstützen, zu fördern und durchzuführen. Wenn Sie heute einen Blick zurückwerfen, was hat sich in diesen 15 Jahren alles geändert?

Draxler: Wir haben damals mit drei Mitarbeitern begonnen und heute zählt das Team 17 Leute und generiert rund 50 Veranstaltungen im Jahr. Dazu zählen Events, wie etwa das Film Festival, der Wiener Eistraum, der Silvesterpfad oder die Sportinitiative „Bewegung findet Stadt". Wir generieren heute insgesamt rund zehn Millionen Euro Umsatz pro Jahr.

Forsthuber: Wir haben in diesen Jahren unsere Events stetig weiterentwickelt. Der Eistraum hat etwa mit einer Größe von 1.800 Quadratmetern begonnen und jetzt ist er bereits auf knapp 7.000 Quadratmeter angewachsen.

leadersnet.at: Was waren eigentlich die Gründe für die Ausgliederung des Eventmarketings der Stadt Wien und die Bündelung in der Stadt Wien Marketing GmbH?

Draxler: Die Bündelung in einer GmbH hatte den Vorteil, mit einer flexiblen Organisationsform die verschiedenen Events strategisch weiterzuentwickeln. Das wäre im Rahmen einer Magistratsabteilung so nicht möglich gewesen.

Forsthuber: Zudem treten wir auch als Sponsoren und Partner von anderen Events auf.

leadersnet.at: Sie bewegen sich aber nicht als Eventagentur am freien Markt ...

Forsthuber: Das ist richtig. Es gibt quasi ein stilles Agreement, dass wir nur für die Stadt Wien und deren Tochterunternehmen zuständig sind.

leadersnet.at: Wie hat sich die Eventarbeit in diesen 15 Jahren verändert?

Draxler: Am Anfang standen vor allem die touristischen Aspekte im Vordergrund. Nachdem sich diese mittlerweile sehr gut etabliert haben, geht es heute in erster Linie um Informationsvermittlung. Auf jeden Fall steht Qualität vor Quantität. Das heißt, dass wir nicht so viele Dinge wie möglich tun, sondern die richtigen Dingen tun.

leadersnet.at: Wie äußert sich dieser Qualitätsanspruch?

Draxler: Qualität bei Events bedeutet unter anderem Nachhaltigkeit. Wir haben deshalb mit dem Event Marketing Board Austria (emba), dem Umweltministerium und dem Verein für Konsumenteninformation ein neues Zertifikat für Green Events ins Leben gerufen. Auch hat die Qualität des angebotenen Essens bei unseren Events einen hohen Stellenwert.

Forsthuber: Qualität heißt für uns auch, dass wir den Menschen einen einfachen Zugang zu hochwertigen Angeboten verschaffen möchten. Ein gutes Beispiel dafür ist das Film Festival, mit seinem anspruchsvollen Programm, bei freiem Eintritt.

leadersnet.at: Wie finanzieren Sie die Veranstaltungen?

Forsthuber: Einen Teil der finanziellen Mittel bekommen wir von der Stadt Wien. Beim Eistraum sind es beispielsweise 18 Prozent. Den Rest finanzieren wir über Sponsoren- und Eintrittsgelder.

leadersnet.at: Was war ihr persönliches Event-Highlight in den vergangenen 15 Jahren?

Forsthuber: Das war definitiv die Fußball-EM 2008. Wir waren für die Betreuung der gesamten Fanzone und somit für mehr als eine Million Menschen zuständig. Auch wenn die Wochen und Tage vor dem Start sehr nervenaufreibend waren. In der Schlussphase sind einige Firmen Konkurs gegangen und dann hat uns auch noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber am Ende ist alles gut gegangen.

leadersnet.at: Und auf welches kommende Event freuen Sie sich ganz besonders?

Draxler: Auf den Song Contest, der nächstes Jahr in Wien stattfindet. Das wird natürlich großartig und eine tolle Herausforderung für uns. Ein Highlight wird definitiv auch das 150-Jahr-Jubiläum der Wiener Ringstraße.

www.wien-event.at

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