Zehn Kampagnen zum Stopp aufgefordert

Werberat präsentierte Beschwerdebilanz, Retusche-Barometer und Weiterentwicklung des Pro-Ethik-Siegels.

Die Entwicklung des Retusche-Barometers, die Einrichtung des „Jungen Werberates“ sowie die Informationsoffensive rund um Online-Werbung im illegalen Umfeld sind einige Arbeitshighlights, die der Österreichische Werberat im sechsten Jahr seiner Neuausrichtung umsetzte. „Wir blicken auf ein arbeitsreiches Jahr zurück, indem wir in vielerlei Hinsicht Maßnahmen entwickelt und umgesetzt haben, die das Vertrauen in die Selbstregulierung stärkten und uns als Partner der Werbewirtschaft etablierten“, erklärt ÖWR-Präsident Michael Straberger. „Vor allem die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit werbetreibenden Unternehmen, die bei ,Stopp‘- oder ,Sensibilisierungs‘-Entscheidungen zunehmend pro aktiv reagierten, sehen wir als Zeichen dafür, dass wir zunehmend als Partner der werbetreibenden Wirtschaft gesehen werden“.

211 Beschwerden führten zu 145 Entscheidungen - 10 davon wurden mit Stopp- und 17 mit Sensibilisierungs-Aufforderungen belegt. Bei 52 Entscheidungen wurde kein Grund zum Einschreiten gesehen. Bei 18 beanstandeten Werbesujets zog das Unternehmen die Werbemaßnahme sofort zurück. „Bei den meisten Entscheidungen, die mit einem Stopp oder einer Sensibilisierung belegt wurden zeigten sich die werbetreibenden Unternehmen einsichtig und entfernten das beanstandete Sujet“, erklärt ÖWR-Vize-Präsidentin Roswitha Hasslinger, „und das haben wir vor allem unserem hochkarätigen Entscheidungsgremium zu verdanken.“ Gemeint sind damit die rund 160 Persönlichkeiten der Werbewirtschaft die Woche für Woche gemeinsam mit Spezialisten wie Psychologen, Anwälten und VertreterInnen von NGOs ihre Expertise zur Verfügung stellen.

Pro-Ethik-Siegel auch bei der Auftragsvergabe etablieren

Der Kick-off zum Pro-Ethik-Siegel der Werbewirtschaft fand im November 2012 statt. Heute etwas mehr als ein Jahr nach Markteinführung wurden rund 55 Auszeichnungen, darunter auch Auftraggeber wie Österreichische Bundesbahnen, Casinos Austria, Rewe Group, Raiffeisen Zentralbank Österreich sowie Deichmann oder Herold, vergeben. Doch auch Agenturen, Vermarkter, Medien und sogar Interessensvertretungen an sich haben sich für die Auszeichnung registriert und die Stärkung der Wahrnehmung gemeinsam aufgestellter Ethik-Regeln der Werbebranche bereits deutlich erhöht. Ziel sei es, dieses Pro-Ethik-Siegel auch bei der Auftragsvergabe zu etablieren.

Ein Vorzeigeprojekt der besonderen Art wurde mit der Einrichtung des Gremiums der „Jungen Werberäte“ gestartet. Der „Junge Werberat“ ist ein, von den amtierenden Werberäten gewähltes, Entscheidungsgremium, das aus jungen Werbern, Marketern, Medienvertretern und auch Studenten unter 25 Jahren besteht. Aktuell sind 43 junge Werberäte und Werberätinnen aktiv.

Retusche-Barometer

Gemeinsam mit dem Frauenministerium hat der Werberat ein interaktives Tool entwickelt, den sogenannten "Retusche-Barometer". Vor allem Schülern und Jugendliche soll damit gezeigt werden, wie Fotos nachträglich verändert werden. (red)

www.werberat.at

Pressekonferenz Werberat - Fotos M.Buchwald
Pressekonferenz Werberat - Fotos M.Buchwald
2014-02-11
(39 Fotos)

leadersnet.TV