Engel & Völkers Commercial Untersuchung

Gewerbeimmobilien im Erholungsmodus, Chancen für Investoren steigen

Der österreichische Gewerbeimmobilienmarkt hat sich nach den Unsicherheiten des Vorjahres 2024 im Laufe des Jahres 2025 zunehmend gefestigt. Besonders in Wien, dem wichtigsten Standort für Büro-, Einzelhandels- und Investmentimmobilien, sind wieder positive Marktbewegungen erkennbar. Trotz weiterhin zurückhaltender Investor:innen und schwankender Kapitalmarktsituation deutet sich eine vorsichtige Erholung an. Das zeigen aktuelle Daten von Engel & Völkers Commercial.

"2025 war ein Jahr des Übergangs", sagt Christian Sommer, Geschäftsführer von Engel & Völkers Wien Commercial und fügt hinzu: "Während das Transaktionsvolumen im Vergleich zu den Vorjahren noch verhalten blieb, beobachten wir wieder eine steigende Aktivität, insbesondere im Premiumsegment. Entscheidend ist die Qualität der Objekte – nachhaltige, flexible und architektonisch hochwertige Immobilien stehen bei Investor:innen klar im Fokus."

Hochwertige und ESG-konforme Objekte

Der Markt war 2025 von einer moderaten wirtschaftlichen Entwicklung und einer stabilisierten Zinssituation geprägt. Investor:innen fokussierten sich verstärkt auf hochwertige Neubauten sowie auf Bestandsimmobilien, die ESG-Kriterien erfüllen.

Am Wiener Büromarkt blieb der Leerstand mit rund 3,5 Prozent auf einem historischen Tiefstand. Gleichzeitig stieg das Neubauvolumen, während sich die Spitzenmieten bei etwa 28,50 Euro pro Quadratmeter einpendelten. Die Nachfrage nach modernen, energieeffizienten Flächen in zentralen Lagen sorgte für diese Stabilität.

Auch der Einzelhandel in der Bundeshauptstadt profitierte laut Engel & Völkers Commercial. Dank eines Anstiegs der Nächtigungszahlen um rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr konnten vor allem zentrale Geschäfts- und Flagship-Lagen zulegen. Außenlagen standen hingegen weiterhin unter Anpassungsdruck. "Trotz der Herausforderungen ist absehbar, dass sich hochwertige Objekte – ob Büro, Hotel oder Einzelhandelsfläche – am Markt behaupten", so Richard Jennewein, Geschäftsführer Engel & Völkers Vorarlberg Commercial und ergänzt: "Die Kombination aus Lage, Nachhaltigkeit und Flexibilität entscheidet zunehmend über den Erfolg einer Immobilie."

Ausblick auf 2026: Höhere Attraktivität im Investmentbereich

Die Preisrückgänge der vergangenen Jahre und stabilere Finanzierungskosten erhöhen die Attraktivität für Investor:innen, so die Experten. Wohnbauprojekte rücken dabei besonders in den Fokus. "Wer 2026 und 2027 in Wohnbauprojekte investiert, wird aufgrund der hohen Nachfrage verbunden mit einem geringeren Angebot einen überdurchschnittlichen Mietertrag und damit auch steigende Kaufpreise verzeichnen können", zeigt sich Sommer überzeugt.

"Wir sehen 2026 als Jahr des Neustarts für professionelle Investor:innen. Wer jetzt investiert, profitiert von stabileren Zinsen und attraktiven Preisen. Besonders der Wohnbau etabliert sich in den kommenden Jahren wieder als stabiles Investment mit ausgezeichnetem Wertsteigerungspotential," ergänzt Sommer.

ESG, Mixed-Use und Premiumsegmente

Auch 2026 bleibe die Nachfrage nach flexiblen, nachhaltigen Gewerbeflächen hoch. In Wien könnten neue Büro- und Gewerbeprojekte zusätzliche Dynamik erzeugen. Im oberen Marktsegment seien Mietpreissteigerungen von drei bis sechs Prozent realistisch. ESG-konforme Büroobjekte, Logistikimmobilien und Mischnutzungsprojekte bilden laut Engel & Völkers Commercial die zentralen Treiber für die erwartete Erholung. Weniger gefragte Standorte müssen dagegen mit strukturellem Druck rechnen.

"Insgesamt ist der Markt auf einem guten Weg, sich von den Turbulenzen der vergangenen Jahre zu lösen", so Jennewein und ergänzt abschließend: "Wer in dieser Übergangsphase auf ESG-konforme und hochwertige Immobilien setzt, wird zu den Gewinnern der nächsten Marktphase zählen."

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