Handelsverband sieht stabile Nachfrage
Österreicher geben heuer 389 Euro für Weihnachtsgeschenke aus

| Wolfgang Zechner 
| 01.12.2025

Der aktuelle HV Consumer Check zeigt, dass die Menschen in Österreich trotz Teuerungsdebatte weiter schenken und dabei bewusster einkaufen. Besonders gefragt sind Gutscheine, praktische Produkte und zunehmend auch Unterstützung durch KI.

Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Händler erfreulich angelaufen. Das bestätigen zahlreiche Rückmeldungen an den Handelsverband aus allen Bundesländern. Gleichzeitig zeigt der vom Marktforschungsinstitut Reppublika durchgeführte HV Consumer Check, dass die Österreicher im Durchschnitt 389 Euro für Weihnachtsgeschenke einplanen. Dieser Wert liegt knapp über dem Vorjahr und deutlich unter den hohen Beträgen der Pandemiejahre.

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will erklärt: "Mit geplanten Ausgaben für Geschenke in Höhe von durchschnittlich 389 Euro befinden wir uns praktisch auf dem Niveau des Vorjahres von 386 Euro. 2022 lag das Pro-Kopf-Budget jedoch noch bei 395 Euro, 2021 sogar bei 432 Euro." Die anhaltende Teuerungsdiskussion beeinflusst also das Konsumverhalten weiterhin, ohne jedoch das Schenken grundsätzlich zu bremsen. Ein zusätzlicher Umsatztreiber ist übrigens das Selbstbeschenken. Rund ein Drittel gönnt sich selbst Weihnachtsgeschenke und investiert dafür durchschnittlich 270 Euro. In Wien liegt dieser Wert sogar bei 332 Euro.

Aktionen gewinnen an Bedeutung

Mehr als ein Drittel der Befragten sagt, dass sie heuer verstärkt Rabattaktionen und Sonderangebote nutzen möchten, um das Weihnachtsbudget zu finanzieren. Nur 23 Prozent planen, insgesamt weniger auszugeben. Der Großteil schenkt wie gewohnt, geht aber deutlich preisbewusster vor. Für die Händler bedeutet das: Aktionen ziehen, doch gleichzeitig müssen Sortiment und Verfügbarkeit überzeugen. Insgesamt 84 Prozent der Bevölkerung machen Weihnachtsgeschenke, unabhängig davon, ob sie das Fest feiern oder nicht. 78 Prozent beschenken ihre Liebsten direkt im Rahmen des Weihnachtsfests, weitere elf Prozent feiern ohne Geschenke und rund die Hälfte jener, die Weihnachten gar nicht feiern, verschenkt dennoch etwas im familiären oder sozialen Umfeld.

Gutscheine, Geldgeschenke und gemeinsame Zeit 

Gutscheine sind wieder das beliebteste Geschenk und legen weiter zu. 45 Prozent planen, heuer Gutscheine zu verschenken, gefolgt von Geldgeschenken mit 32 Prozent sowie gemeinsamer Zeit mit 31 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen Spielwaren, Bücher, Kosmetik, Süßwaren, Kleidung, personalisierte Geschenke und Selbstgemachtes.

Parallel dazu zeigen sich deutliche Produkttrends: Praktisch Nützliches für den Haushalt, Technikprodukte wie Kopfhörer oder Smartwatches, Gamingartikel und klassische Spielwaren. Beautysets bleiben als leistbarer Luxus beliebt. Der frühe Winter hat zusätzlich den Absatz von warmer Kleidung und Wintersportartikeln erhöht.

Salzburg und Oberösterreich besonders großzügig

Im Bundesländer-Vergleich zeigt sich ein knappes, aber klares Bild: In Salzburg und Oberösterreich liegen die geplanten Weihnachtsausgaben mit jeweils 399 Euro an der Spitze. Fast gleichauf folgen Niederösterreich und Burgenland mit 388 Euro sowie Kärnten und Steiermark mit 387 Euro. Wien liegt bei 386 Euro, Tirol und Vorarlberg bilden mit 379 Euro das Schlusslicht.

Stationärer Handel und KI

Der stationäre Handel bleibt die wichtigste Anlaufstelle. 22 Prozent kaufen ausschließlich im Geschäft, 24 Prozent erledigen höchstens ein Viertel ihrer Einkäufe online. Die größte Gruppe kombiniert stationär und online. Fernost-Plattformen spielen praktisch keine Rolle und bleiben mit sieben Prozent Nutzung sehr gering. Besonders bei jüngeren Zielgruppen nimmt zudem die Nutzung von KI-Tools zu. In der Generation Z und bei den Millennials verwendet bereits die Mehrheit digitale Unterstützung für Geschenkideen oder Preisvergleiche. Insgesamt setzen 13 Prozent KI zur Inspiration ein, elf Prozent als Preischeck. Das Interesse steigt jährlich deutlich. Rainer Will erwartet, dass KI im Weihnachtsgeschäft bereits ab 2026 eine noch größere Rolle spielen wird.

www.handelsverband.at

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