Molkereien bündeln Kräfte
SalzburgMilch und Pinzgau Milch planen Zusammenschluss

| Wolfgang Zechner 
| 24.11.2025

Die beiden Molkereien wollen ihre langjährige Kooperation zu einem gemeinsamen Unternehmen vertiefen. Alle Standorte sollen bestehen bleiben, die finale Entscheidung liegt noch bei Gremien und Wettbewerbsbehörden.

Nur ein halbes Jahr nachdem die NÖM bei der Vorarlberg Milch eingestiegen ist, steht in der heimischen Milchbranche bereits der nächste Konzentrationsschritt vor der Tür. Die SalzburgMilch und die Pinzgau Milch wollen ihre Zusammenarbeit auf eine neue Ebene heben und streben die Bildung eines gemeinsamen Unternehmens an. Die geplante Fusion soll Produktion, Milchverarbeitung, Logistik, Vertrieb und Verwaltung zusammenführen und damit Synergien heben, die in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld entscheidend sind. Alle Standorte – in der Stadt Salzburg, Lamprechtshausen, Maishofen und Kössen – bleiben bestehen und sollen im Rahmen eines Gesamtkonzepts weiterentwickelt werden. Gemeinsam verfügen die Unternehmen über rund 3.400 Milchlieferant:innen, knapp 700 Mitarbeitende und einen Gesamtumsatz von 520 Millionen Euro.

Synergien zur Stärkung der Regionalität

Beide Molkereien kooperieren bereits seit Jahren in der Herstellung verschiedenster Produkte. Nun soll die Zusammenarbeit strukturell vertieft werden, um Effizienzpotenziale umfassend zu nutzen. SalzburgMilch-Geschäftsführer Andreas Gasteiger betont: "Mit dieser strategischen Zusammenführung setzen wir ein deutliches Zeichen für die Zukunft der Salzburger Milchwirtschaft. Wir bündeln unsere Kräfte, um die bäuerliche Struktur langfristig zu sichern und die Wertschöpfung in der Region zu halten." Auch Markus Buchmayr, Geschäftsführer der Pinzgau Milch, sieht klare Vorteile: "Die Zusammenführung ermöglicht uns, Synergien optimal zu nutzen und gleichzeitig die Regionalität und Qualität unserer Produkte zu stärken – am Heimmarkt ebenso wie im wichtigen Exportgeschäft."

Die österreichische Alm- und Bergbauernwirtschaft zählt zu den sensibelsten Bereichen der heimischen Agrarstruktur. Sowohl SalzburgMilch als auch Pinzgau Milch betonen, dass die geplante Fusion zur Stabilisierung der kleinstrukturierten Landwirtschaft beitragen soll. Ein hoher Anteil der angelieferten Milch stammt aus Bergregionen, bei Pinzgau Milch sogar knapp 60 Prozent aus biologischer Landwirtschaft. Für Konsument:innen soll die Zusammenführung eine größere Produktvielfalt in Premiumqualität sichern.

Eigentümer sehen Meilenstein für die Branche

Hinter dem geplanten Zusammenschluss stehen die Salzburger Alpenmilch Genossenschaft, die HMP Immobilien Holding GmbH sowie die Pinzgau Milch Liefer- und Besitzgenossenschaft. Sie bewerten die Fusion als wichtigen Schritt, um Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und regionale Wertschöpfung langfristig auszubauen. Die Umsetzung steht allerdings noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung aller Gremien und der Wettbewerbsbehörden.

www.milch.com

www.pinzgaumilch.at

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