Am 12. November 2025 wurden die diesjährigen Austrian Fashion Awards im 15. Wiener Bezirk verliehen. Rund 350 Gäste aus Kunst, Kultur, Medien und Mode wohnten der Veranstaltung bei, in dessen Rahmen zwei der wichtigsten und höchstdotierten Designauszeichnungen Österreichs überreicht wurden. Verantwortet wurde das exklusive Event von der Austrian Fashion Association (AFA), Partnerin der Modeförderung des Bundes und der Stadt Wien.
Gefeierte Designerinnen
Überreicht wurden der outstanding artist award für experimentelles Modedesign des Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) und der Modepreis der Stadt Wien – gemein dotiert mit insgesamt 20.000 Euro. Die Moderation der Feierlichkeit übernahm die Schauspielerin und Drehbuchautorin Justine Parsons. Dabei ging der outstanding artist award heuer an Petra Zimmermann, wie Olga Okunev, Leiterin der Abteilung IV/A/6 – Bildende Kunst, Design, Mode, Foto, Medienkunst beim BMWKMS, verkündete. Zimmermann erhielt den Preis für ihr konsequentes, konzeptuelles Werk an der Schnittstelle von Schmuck, Design und bildender Kunst. Die Grazer Künstlerin, deren Arbeiten sich in internationalen Sammlungen finden, "transformiert historische Fragmente mit visionärer Kraft in radikal Zeitgenössisches", so die Jury. Ihre Arbeiten gelten als künstlerische Reflexion über Schönheit, Vergänglichkeit sowie Wertschöpfung und verbinden Vergangenheit sowie Zukunft miteinander. "Ich hatte heute das Vergnügen, eine ganz besondere Preisträgerin auszuzeichnen: Petra Zimmermann ist eine außergewöhnliche Schmuckkünstlerin. Das freut mich besonders, denn in Österreich gibt es eine lange Tradition des Autorenschmucks", so Okunev.
Der Preis der Stadt Wien ging an Laura Andraschko. Die Übergabe übernahm Veronica Kaup-Hasler, amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft. Andraschkos Entwürfe oszillieren zwischen Nostalgie, Rebellion und emotionaler Intensität. Ihre zuletzt in Paris gezeigte Kollektionen verbinden Mode, Performance und Gesellschaftskritik, weswegen sie einen Gegenentwurf zum "Clean-Girl"-Minimalismus der letzten Jahre darstellen. Die Jury betonte vor allem ihr "präzises, stilistisches Bewusstsein" und ihre Fähigkeit, Mode als erzählerisches Medium zu nutzen. In der Preisträgerin erkannte sie "eine Modedesignerin mit großem internationalem Potenzial".
"Ich gratuliere Petra Zimmermann und Laura Andraschko herzlich zu den diesjährigen Austrian Fashion Awards! Beide verkörpern auf eindrucksvolle Weise kreative Vielfalt und Innovationskraft", so Camille Boyer, Leiterin der Austrian Fashion Association. "Wie die Mehrheit der von der Austrian Fashion Association geförderten Designer:innen vereinen sie internationale Erfahrungen mit lokaler Verwurzelung und sind damit ein lebendiger Teil des weltweiten kulturellen Dialogs. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen und politischer Polarisierung ist das ein klares Zeichen für Offenheit, Vielfalt und Zusammenarbeit. Diese Werte sind zugleich Grundpfeiler einer demokratischen, zukunftsorientierten Gesellschaft, die die Austrian Fashion Association aktiv fördert und unterstützt."
Mode im Fokus des Geschehens
Neben der Übergabe der Awards zählte eine Catwalk-Show zum Programm der Veranstaltung, bei der ausgewählte Arbeiten jener Designer:innen im Rampenlicht standen, die 2024 über das Programm AFA Support gefördert oder mit einem Startstipendium Mode des BMWKMS auszeichnet wurden – darunter Alessandro Santi, amaaena, Berling Bucher, GÜÇ, Ivan Iveljic, Jennifer Milleder, Julian Schock, Pouran Parvizi, Sans Contrefaçons und Zoli. Das Set-Design wurde verantwortet von Stefanie Grau, das Styling von Daliah Spiegel und der Soundtrack von DJ Paul Ebhart. Das Lichtdesign stammt wiederum von Samuel Schaab.
"Der heutige Abend war sehr gelungen. Am meisten haben mir die Entwürfe von Jennifer Milleder gefallen, und auch das Bühnenbild war sehr schön. Die Austrian Fashion Awards spielen durch ihre Förderungen eine wichtige Rolle, vor allem für aufstrebende österreichische Designer:innen", so Kaup-Hasler. "In Österreich – und ganz besonders in Wien – gibt es eine fantastisch kreative Szene, die man fördern und sichtbar machen muss. Vielleicht auch als Gegenentwurf zur Fast Fashion. Dafür braucht es kreative Köpfe, die sich für diesen anspruchsvollen Beruf in einer schnelllebigen Branche entscheiden."
Über die Jury
Die Auswahl der heurigen Preisträgerinnen wurde von einer unabhängigen Jury getroffen, die sich aus nationalen und internationalen Expert:innen aus den Bereichen Design, Kommunikation und Sales zusammensetzt – darunter Elise By Olsen, Herausgeberin, Kuratorin und Gründungsdirektorin der International Library of Fashion Research in Oslo, Francesca Gavin, Mitbegründerin und Chefredakteurin des Magazins Epoch Review, Kaat Debo, Direktorin und Chefkuratorin des ModeMuseum Antwerpen, Laura Darmon, Leiterin Einkauf und Business Development beim Concept Store ENG in Shanghai, M-C Hill, Modejournalist und -kritiker bei SHOWStudio, sowie Markus Strasser, Mitbegründer und Betreiber des Wiener Concept Stores Park.
Unter den Gästen
Unter der Vielzahl an Vertreter:innen aus Kunst, Kultur, Medien und Mode befanden sich unter anderem Bettina Leidl (Kulturmanagerin), Zebra Katz (amerikanischer Rapper), Nick Romeo Reimann (Schauspieler), Andrea Händler (Kabarettistin und Schauspielerin), Eva Billisich (Schauspielerin), Martin Grandits (Künstler), Sofie Royer (Popmusikerin, Malerin und DJane), Hermann Fankhauser (Designer und Modemacher), Leni Charles (Künstlerin, Designerin und Unternehmerin), Monica Titton (Modetheoretikerin), Hella Pohl (International Director bei Galerie Thaddaeus Ropac), Martin Ehmele (Influencer), Camilla Schielin (Tänzerin und Choreografin), Helena Severin (Model), Yuji Mizobuchi (Schuhdesigner), Christian Schlager (Designer), Julia Skergeth (Taschendesignerin), Martino Saric (Model) sowie Michou Friesz (Schauspielerin) und viele mehr.
Einen Eindruck von der Veranstaltung können Sie sich in Kürze mittels Galerie verschaffen.
www.austrianfashionassociation.at
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