Retail Performance Ranking 2025
Womit Österreichs beliebteste Händler bei ihren Kunden punkten

| Tobias Seifried 
| 02.11.2025

Im Retail Performance Ranking 2025 konnte der Spitzenreiter aus dem Vorjahr seinen Titel verteidigen. Bei den Lebensmittelhändlern dominiert ein Diskonter, während Amazon, Zalando, MediaMarkt und Douglas in ihren Segmenten vorne liegen. Gleich mehrere Faktoren prägen die Kaufentscheidungen.

Wie die Ergebnisse des EY-Parthenon Retail Performance Rankings 2025 von zeigen, legen österreichische Konsument:innen nach wie vor größten Wert auf Leistbarkeit: 33 Prozent geben an, dass dies ihr entscheidendes Kaufkriterium ist, ein Anstieg um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachhaltigkeit verliert leicht an Bedeutung (-3 Prozent). "Preis und Angebot bleiben für Konsument:innen entscheidend – langfristig erfolgreiche Händler:innen müssten zusätzlich Vertrauen und Relevanz schaffen", betont Nikolaus Köchelhuber, Partner bei EY-Parthenon. "Händler:innen, die klare Werte vertreten und ein konsistentes Markenversprechen einlösen, könnten Kund:innen auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nachhaltig binden." Das Ranking basiert auf der Befragung von rund 4.500 Konsument:innen in Österreich (siehe Infobox).

Top-Händler:innen: dm erneut Spitzenreiter

Wie im Vorjahr führt dm-drogerie markt das Ranking mit 80,1 Punkten (+ 2,2 Punkte) an. Auf Platz zwei liegt Müller mit 74,6 Punkten (+ 0,8), gefolgt von Ikea mit 73,8 Punkten (+ 3,8). Unter den Top-Platzierungen finden sich neben internationalen Online-Händlern wie Amazon (Platz 4) und Zalando (Platz 13) auch österreichische Marken wie Hofer, Intersport, Thalia, Bipa und Spar. Diskontern gelinge es zunehmend, Kund:innen aus allen Altersgruppen anzusprechen, schreiben die Sutidenautor:innen.

Im Lebensmitteleinzelhandel bleibt Hofer die Nummer eins, vor Interspar, Eurospar und Spar. Besonders junge Konsument:innen (16-34 Jahre) bewerteten den Diskonter am besten, was laut EY auf veränderte Kaufgewohnheiten hinweise.

  • Die zehn beliebtesten Händler:innen Österreichs 2025
  1. dm-drogerie markt – 80,1 Punkte (+ 2,2)
  2. Müller – 74,6 Punkte (+ 0,8)
  3. Ikea – 73,8 Punkte (+ 3,8)
  4. Amazon – 72,4 Punkte (+ 3,0)
  5. MediaMarkt – 72,0 Punkte (+ 0,5)
  6. Hofer – 71,8 Punkte (+ 3,5)
  7. Intersport – 71,4 Punkte (+ 1,8)
  8. Douglas – 70,6 Punkte (+ 1,2)
  9. Thalia – 70,4 Punkte (- 5,5)
  10. Interspar – 69,8 Punkte (+ 0,1)
  • Top 3 nach Sparte:
  • Lebensmittel: Hofer, Interspar, Eurospar

  • Drogerie & Kosmetik: dm, Müller, Douglas

  • Bekleidung: Zalando, Peek & Cloppenburg, Zara

  • Möbel: Ikea, XXXLutz, mömax

  • Elektronik: Amazon, MediaMarkt, refurbed

Differenzierung wird zum Erfolgsfaktor

Ferner zeige das Ranking eine zunehmende Homogenisierung: Bewertungen steigen, die Unterschiede zwischen Händler:innen werden jedoch kleiner. Besonders stark wachsen demnach die Bereiche Bekleidung (+ 8,6 Prozent), Sport & Outdoor (+ 5,8 Prozent) und Möbel (+ 4,5 Prozent), während Elektronik (+ 1,1 Prozent) und Schreib- & Bürowaren (+ 1,0 Prozent) stagnieren. Köchelhuber erklärt, dass Händler:innen einerseits Grundfunktionen wie Preis, Sortiment und Vertrauen erfüllen müssten, andererseits Emotion und Erlebnis neue Differenzierungsfaktoren seien.

Preisbewusstsein und Qualität bleiben zentral

44 Prozent der Befragten suchen laut eigenen Angeben gezielt nach Sonderangeboten, 32 Prozent kaufen mehr Eigenmarken, 31 Prozent reduzieren ihre Einkaufshäufigkeit. Nur fünf Prozent würden bewusst Produkte geringerer Qualität wählen. Köchelhuber erläutert, dass Konsument:innen auf Inflation mit bewussterem Konsum reagierten, nicht mit billigeren Produkten. "Der Handel müsse preisbewusst agieren, aber Qualität und Markenidentität wahren", so der EY-Experte.

Vertrauen und digitale Exzellenz gewinnen

Vertrauen bleibt mit 14,8 Prozent der wichtigste Einflussfaktor auf die Gesamtbewertung, vor relevantem Produktangebot (9,7 Prozent), Produktqualität (8,0 Prozent) und Preis-Leistung (7,5 Prozent). Digitale Exzellenz gewinnt der Analyse zufolge branchenübergreifend an Bedeutung: Eine starke Online-Präsenz steigert die Kaufwahrscheinlichkeit demnach um bis zu 20 Prozent, auch im stationären Lebensmitteleinzelhandel. Köchelhuber betont, dass Digitalisierung und emotionale Nähe einander nicht ausschlössen. "Online-Interaktionen könnten Vertrauen schaffen, wenn sie einfach, transparent und konsistent gestaltet sind."

Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass der österreichische Handel sich professionalisiert hat. Kund:innen vergleichen stärker, erwarten Orientierung und reagieren auf Qualität, Preisbewusstsein und emotionale Erlebnisse. Köchelhuber weist darauf hin, dass gezielte Initiativen entlang zentraler Leistungsdimensionen, klare Positionierung und moderne POS-Konzepte die Wettbewerbsfähigkeit sichern könnten.

www.ey.com

Über die Studie

Für das EY-Parthenon Performance Ranking wurden zu Beginn des Jahres über 4.500 österreichische Konsument:innen befragt. Das Ranking misst die Gesamtzufriedenheit der Kund:innen in Österreich mit über 80 Händlern aus unterschiedlichen Sparten, geht aber auch in unterschiedlichen Dimensionen auf weitere Faktoren rund um Nutzungswahrscheinlichkeit, Weiterempfehlungswahrscheinlichkeit und Vertrauen in Händler:innen ein.

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

Über die Studie

Für das EY-Parthenon Performance Ranking wurden zu Beginn des Jahres über 4.500 österreichische Konsument:innen befragt. Das Ranking misst die Gesamtzufriedenheit der Kund:innen in Österreich mit über 80 Händlern aus unterschiedlichen Sparten, geht aber auch in unterschiedlichen Dimensionen auf weitere Faktoren rund um Nutzungswahrscheinlichkeit, Weiterempfehlungswahrscheinlichkeit und Vertrauen in Händler:innen ein.

leadersnet.TV