Zehn Kernforderungen
Gelder der Industrie sollen für die Dekarbonisierung eingesetzt werden

| Tobias Seifried 
| 26.10.2025

Die Branche steht unter enormem Transformationsdruck. CEOs for Future fordert klare Strategien, Planungssicherheit und die Zweckbindung von Emissionsgeldern, um den Weg zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft bis 2050 erfolgreich umzusetzen.

Die europäische Industrie befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage – verursacht durch geopolitische Spannungen, Handelskonflikte mit den USA und den Wegfall günstiger Energieimporte. Gleichzeitig steht sie unter großem Transformationsdruck. "Gerade deswegen braucht es eine umfassende Industriestrategie und Maßnahmen, die auf diese Strategie einzahlen und nicht Probleme in die Zukunft verlagern", sagt Christiane Brunner, Vorständin von CEOs for Future und Initiatorin des Climate Business Circle.

Die Zeit bis zur geplanten Dekarbonisierung 2050 sei, insbesondere für schwer zu dekarbonisierende Branchen, knapp. Unternehmen stünden vor dringenden Investitionsentscheidungen und forderten Planungssicherheit. "Wir brauchen eine Strategie und Rahmenbedingungen für die Zukunft – kein Vor und Zurück", betont Brunner.

Langfristige Industriestrategie

Verzögerungen bei Dekarbonisierungsmaßnahmen hätten der Industrie bereits Zeit und CO₂-Budget gekostet. Der schrittweise Wegfall der Gratiszertifikate von 2026 bis 2034 verschärfe die Situation zusätzlich. Haimo Primas, CEO von Holcim Österreich, erklärt: "Für die Zeit nach 2034 braucht es Lösungen für die Industrie. Wir plädieren daher für eine Industriestrategie, die über den Zeithorizont 2035 hinausgeht." Die Branche benötige klare Signale und verlässliche Rahmenbedingungen.

Mit Blick auf den internationalen Wettbewerb müsse die Industrie laut Primas auf Kurs bleiben. Wer am Status quo festhalte, werde langfristig verlieren. Es dürfe kein Eindruck entstehen, die Transformation könne verschoben werden. "Das schadet Standort und Klima. Wir dürfen uns nicht zurücklehnen, sondern müssen mutig nach vorne gehen – in der Industrie und in der Politik", so Primas.

Ein zentraler Punkt sei die Verwendung der Einnahmen aus dem Emissionshandel. Derzeit fließen diese in das allgemeine Budget. "Die Industrie zahlt bereits für Emissionszertifikate. Die Zweckwidmung dieser Gelder für Transformationsprojekte wäre ein großer Hebel für die Dekarbonisierung und die größte Unterstützung für die Industrie", betont Primas.

10 Kernforderungen

Die zehn Kernforderungen des Climate Business Circle an die österreichische Industriestrategie sehen Sie in der Infobox.

www.ceosforfuture.at

10 Forderungen

Kernforderungen des Climate Business Circle an die österreichische Industriestrategie:

  1. Planungssicherheit: Klare Ziele, Signale und Rahmenbedingungen.

  2. Gesamtplan zur Dekarbonisierung: Rasche Umsetzung von Projekten und der CCUS-Strategie für nicht vermeidbare Emissionen.

  3. Investitionen in Infrastruktur: Energie (Strom, Wärme, erneuerbare Gase, Wasserstoff), CO₂-Transport und Mobilität.

  4. Versorgungssicherheit und Energiewende: Gesamtsystemische Planung und Verringerung von Abhängigkeiten.

  5. Energiemarktreform: Nachhaltige Tarifgestaltung zur Nutzung der Kostenvorteile der Energiewende.

  6. Finanzierungsrahmen: Klare Preissignale, stabile Förderungen und Zweckwidmung der ETS-Einnahmen.

  7. Stärken nutzen: Leitmärkte, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiges Bauen und regionale Produktion fördern.

  8. Regulatorisches Umfeld: Bürokratieabbau, einheitliche Standards und schnellere Genehmigungsverfahren.

  9. Digitalisierung: Unterstützung europäischer Cloud-Infrastrukturen, KI-Plattformen und Cybersecurity.

  10. Fachkräfteentwicklung: Ausbildung in Zukunftsberufen, Förderung von Frauen und Mobilisierung der Gen Z.

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10 Forderungen

Kernforderungen des Climate Business Circle an die österreichische Industriestrategie:

  1. Planungssicherheit: Klare Ziele, Signale und Rahmenbedingungen.

  2. Gesamtplan zur Dekarbonisierung: Rasche Umsetzung von Projekten und der CCUS-Strategie für nicht vermeidbare Emissionen.

  3. Investitionen in Infrastruktur: Energie (Strom, Wärme, erneuerbare Gase, Wasserstoff), CO₂-Transport und Mobilität.

  4. Versorgungssicherheit und Energiewende: Gesamtsystemische Planung und Verringerung von Abhängigkeiten.

  5. Energiemarktreform: Nachhaltige Tarifgestaltung zur Nutzung der Kostenvorteile der Energiewende.

  6. Finanzierungsrahmen: Klare Preissignale, stabile Förderungen und Zweckwidmung der ETS-Einnahmen.

  7. Stärken nutzen: Leitmärkte, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiges Bauen und regionale Produktion fördern.

  8. Regulatorisches Umfeld: Bürokratieabbau, einheitliche Standards und schnellere Genehmigungsverfahren.

  9. Digitalisierung: Unterstützung europäischer Cloud-Infrastrukturen, KI-Plattformen und Cybersecurity.

  10. Fachkräfteentwicklung: Ausbildung in Zukunftsberufen, Förderung von Frauen und Mobilisierung der Gen Z.

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