In zweierlei Hinsicht
Österreicher im Europa-Vergleich am erfolgreichsten beim Online-Dating

| Larissa Bilovits 
| 24.09.2025

Ein Drittel der Menschen hierzulande ist schon einmal eine feste Beziehung mit einer Person aus dem Internet eingegangen. Und auch bei anzüglichen Begegnungen sind die Österreicher:innen laut einer internationalen Studie Vorreiter. 

Ob über klassische Foren, soziale Netzwerke oder Dating-Apps – die Liebe im Netz boomt. Schon seit mehr als 20 Jahren nutzen Österreicher:innen digitale Wege, um einander näherzukommen. Wenig verwunderlich, dass bereits knapp die Hälfte der Bevölkerung schon einmal jemand aus dem Internet gedatet hat, wie eine Parship-Studie aus dem vergangenen Jahr zeigt. Demnach finden sich heutzutage rund 35 Prozent aller Paare hierzulande online.

Dennoch liegen beim Online-Dating Herzklopfen und Frust oftmals nah beieinander – neben dem persönlichen Liebesglück erleben viele Menschen nämlich auch Fake-Profile, Lügen oder Ghosting, wie eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Marktforschers YouGov im Auftrag des Onlinehändlers Galaxus festhält, für die insgesamt 2.651 Menschen in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien befragt wurden.

Erfolg in zweierlei Hinsicht

Gefragt nach ihren persönlichen Erfahrungen zeigt sich, dass ein Drittel der Österreicher:innen (33 %) bereits eine feste Beziehung mit einem Menschen, den sie über das Internet kennengelernt haben, eingegangen ist. Damit ist Österreich im internationalen Vergleich am erfolgreichsten beim Online-Dating, noch vor der Schweiz (31 %) und Deutschland (27 %). Ebenfalls Vorreiter sind die Menschen hierzulande, wenn es um anzügliche Erfahrungen geht: Laut der Studie hatte nämlich bereits mehr als jede:r Vierte (28 %) nach einem Online-Date Sex.

Grafik Erfahrungen Online-Dating im internationalen Vergleich© Galaxus

Die schönsten Dates haben dagegen die Französinnen und Franzosen (41 %), während Österreich hier mit 27 Prozent auf dem letzten Platz im Fünf-Länder-Vergleich liegt. Dafür haben die Menschen hierzulande allerdings auch deutlich weniger (17 %) schlechte Erfahrungen mit Tinder, Hinge und Co. gemacht als in allen anderen Ländern, allen voran der Schweiz (38 %). Erstaunlich ist zudem, dass knapp die Hälfte der Italiener:innen (47 %) noch gar keine persönlichen Berührungspunkte mit Online-Dating hatten, während es in Österreich lediglich 27 Prozent sind.

Österreicher:innen oftmals nicht ganz ehrlich

Ein Problem, von dem User:innen quer durch alle Länder hinweg immer wieder berichten, ist, dass andere User:innen auf ihren Profilen nicht ganz ehrlich sind. Sich selbst bezeichnen dementsprechend lediglich 65 Prozent der Österreicher:innen als "sehr ehrlich" beim Online-Dating, und damit weniger als in der Schweiz (72 %). Dagegen geben 21 Prozent der Menschen hierzulande zu, "Vorteilhaftes zu betonen", und 16 Prozent "beschönigen" gewisse Dinge. Knapp jede:r Zehnte (9 %) "erfindet" gar gelegentlich Angaben zur eigenen Person. Die unehrlichsten Nutzer:innen sind laut eigenen Angaben in all diesen Kategorien die Italiener:innen. 

Das Geschlechterverhältnis zwischen ehrlicher und geschönter Selbstdarstellung ist hierzulande, ebenso wie in Deutschland, übrigens beinahe ausgeglichen, während Männer in der Schweiz im Vergleich zu Frauen sogar fast fünfmal so oft Details wie Alter, Größe, Job oder Hobbys beschönigen. 

43 Prozent der Österreicher:innen haben schon einmal geghostet

Das Phänomen, dass das Gegenüber unvermittelt den Kontakt abbricht – auch "Ghosting" genannt – haben insgesamt bereits 65 Prozent aller Befragten erlebt. Zudem geben 40 Prozent an, selbst schon einmal jemanden geghostet zu haben. In Österreich haben 16 Prozent dies laut eigenen Angaben schon einmal getan, und weitere 27 Prozent sogar mehrfach.

Grafik Ghosting Frauen vs. Männer im internationalen Vergleich© Galaxus

Während das Geschlechterverhältnis hierzulande nahezu ausgeglichen ist, zeigt sich im Europavergleich, dass insgesamt mehr Frauen als Männer schon einmal geghostet haben. Besonders ausgeprägt ist dieser Unterschied in Frankreich (Frauen 60 %, Männer 40 %) sowie in Deutschland (Frauen 50 %, Männer 29 %).

www.galaxus.at

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