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20. Jubiläum des Palais Niederösterreich wurde feierlich begangen

Vor zwei Jahrzehnten wurde aus dem "Alten Landhaus" in Wien die heutige Eventlocation. Dem zum Anlass fanden sich Politiker:innen in Co. in der Herrengasse ein, um gemeinsam das Bestehen zu zelebrieren. 

Im Herzen von Wien, in der Herrengasse 13, steht das Palais Niederösterreich. Mit seiner Erbauung im 16. Jahrhundert zählt es zu den geschichtsträchtigen Gebäuden der Bundeshauptstadt. Hier versammelten sich nicht nur die Stände des Erzherzogtums Österreich unter der Enns und später das niederösterreichische Landesparlament, sondern es war auch der Ort, an dem 1848 die Revolution im Kaisertum Österreich begann. 

Geschichtlicher Überblick

Im 16. Jahrhundert war das Gebäude ein kulturelles und religiöses Zentrum des damals mehrheitlich protestantischen niederösterreichischen Adels und der lutherisch gesinnten Wiener:innen. Doch mit der Gegenreformation änderte sich die Nutzung. Wie eingangs erwähnt, diente das heutige Palais Niederösterreich im 19. Jahrhundert als Austragungspunkt der Revolution, als Bürger:innen und Student:innen die Niederösterreichischen Stände zwangen, eine Petition an Kaiser Ferdinand I. mitzutragen, der der eine Verfassung sowie Presse- und Versammlungsfreiheit gefordert wurden. Um die Zeit von 1861 übernahm der niederösterreichische Landtag das Gebäude. Gleichzeitig wurde der Reichsrat errichtet. Da es jedoch kein Parlamentsgebäude gab, tagte von 1861 bis 1883 das Herrenhaus, das Oberhaus des Reichsrates im heutigen Palais. 

Und auch im Ersten Weltkrieg spielte das historische Gebäude eine Rolle. Kurz vor dessen Ende fand im Oktober 1918 die Konstituierung der Provisorischen Nationalversammlung in den Gemäuern statt. Ein wenig später wurde hier das erste Kabinett Deutschösterreichs, die Staatsregierung Renner, I, gebildet. Im November übersiedelte die Nationalversammlung in das bisherige Reichsratsgebäude, das heutige Parlamentsgebäude Österreichs. Mit der im November 1920 in Kraft getretenen neuen Bundesverfassung erhielt Wien schließlich alle Rechte eines Bundeslandes – unabhängig von Niederösterreich, weswegen umfangreiche Verhandlungen über das Trennungsgesetz stattfanden. Parallel dazu amtierte hier seit November 1920 der niederösterreichische Landtag ohne Vertreter Wiens. In der Folge war das heutige Palais Niederösterreich bis 1997 Sitz des niederösterreichischen Landestags – mit einer Unterbrechung in den Diktaturjahren 1934 bis 1945. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand im heutigen Palais eine Konferenz von Ländervertretern statt. Man beschloss, dass auch die westlichen Bundesländer die Regierung Renner anerkannten. Ein wesentlicher Schritt zur Etablierung der Zweiten Republik. 

Durch das Trennungsgesetz 1921 wurde das heutige Palais dem neuen Land Niederösterreich übertragen. Würde also der Sitz der politischen Vertreter:innen Niederösterreichs anderswo verlegt, würde das Hälfteeigentum der Stadt Wien am Landhaus wieder aufleben. Daher unterzeichneten Wiens damaliger Bürgermeister Michael Häupl und der zu seiner Zeit niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll 1995 eine Vereinbarung, in der Wien seine zustehende Hälfte am Eigentum dem Land Niederösterreich übertrug. 

Am 8. September 2005 war das neue Palais Niederösterreich eröffnet worden. Seit dieser Zeit ist Birgit Hackenauer Geschäftsführerin. 

20. Jubiläum

Um diese lang reichende Historie zu würdigen, versammelten sich erst kürzlich Politiker:innen und Vertreter:innen anderer Branchen im Palais Niederösterreich. Dort wurde gefeiert, dass vor 20 Jahren aus dem "Alten Landhaus" das Palais Niederösterreich wurde. Das heutige Palais sei "ein Ort, der Geschichte atmet", meint Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Die historischen Ereignisse von damals seien auch eine Erinnerung daran, "dass Friede und Freiheit nicht selbstverständlich sind, sondern hart erkämpft wurden, und dass es unsere Verantwortung ist, diese Errungenschaften an die nächsten Generationen weiterzugeben", so die Landeshauptfrau weiter. 

Für sie habe das heutige Palais Niederösterreich Strahlkraft und sei eine Kraft- sowie Inspirationsquelle. Nach der Übersiedlung der Landesregierung und der Landesverwaltung nach St. Pölten sei dieses Haus "ein Stück Niederösterreich in der Bundeshauptstadt" und für das Land Niederösterreich weiterhin "ein Schaufenster und wichtiger Botschafter im Herzen der Bundeshauptstadt". Die Landeshauptfrau wünsche sich, dass in diesem Haus auch weiterhin "die Geschichte bewahrt, die Gegenwart reflektiert und die Zukunft gestaltet wird". 

Beim Jubiläumsfest anwesend war auch Hackenauer, die sich im Gespräch mit Moderatorin Silvia Schneider und dem Moderator Peter Madlberger voller Dankbarkeit zeigte, da "viele schöne Veranstaltungen und viele schöne Begegnungen" stattfinden würden. Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Reiter-Havlicek bedankte sich obendrein nicht nur bei der Geschäftsführerin und ihrem Team, sondern auch "bei allen Partner:innen, Kund:innen, Lieferant:innen und Mieter:innen". 

LEADERSNET besuchte das Jubiläumsfest. Einen Eindruck können Sie sich mittels Galerie machen. 

www.event-residenzen.at

www.noe.gv.at

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