Fotos von der Veranstaltung
Galaabend schrieb österreichische Fußballgeschichte neu

Die Veranstaltung im VIP-Zelt des First Vienna FC brachte den ersten österreichischen Profi-Meisterpokal nach fast neun Jahrzehnten zurück nach Wien. Mit dabei waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Sport, Kultur und Politik.

Ein außergewöhnlicher Galaabend im VIP-Zelt des First Vienna FC versammelte hochrangige Vertreter:innen aus Sport, Kultur und Politik, um ein historisches Kapitel der österreichischen Fußballgeschichte neu aufzuschlagen. Der erste Meisterpokal von 1925, einst von Hakoah Wien errungen und 1938 nach Israel gebracht, kehrte nach fast neun Jahrzehnten feierlich nach Wien zurück. 

Rückkehr eines Symbols

Die Geschichte des jüdischen Vereins Hakoah ist untrennbar mit den Anfängen des österreichischen Profifußballs verbunden. 1925 errang Hakoah Wien den ersten Meistertitel der heimischen Profiliga. Der damals verliehene Pokal überdauerte politische Verfolgung und Vertreibung, bis er 1938 nach dem "Anschluss" Österreichs nach Israel gebracht wurde. Nun, 87 Jahre später, wurde er vom Präsidenten der World Maccabi Union, Adi Rubinstein, auf die Bühne getragen und feierlich an Hakoah Präsident Thomas Löwy sowie Vizepräsident Daniel Fuchs überreicht. Standing Ovations begleiteten diesen historischen Moment, der die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen sollte. 

Kunst und Kultur als Rahmen

Der Galaabend war weit mehr als ein Sportevent – er sollte Geschichte mit Kunst und Kultur verbinden. Schauspielerin Sandra Cervik und Burgtheater Direktor Herbert Föttinger ließen mit Texten von Friedrich Torberg die Literatur eines der bekanntesten Hakoah Mitglieder lebendig werden. Erwin Steinhauer interpretierte Lieder von Hermann Leopoldi und Fritz Löhner-Beda, während Marika Lichter und Oberkantor Shmuel Barzilai, begleitet vom Ensemble Klezmer Pulse, mit jiddischen Liedern für Gänsehaut sorgten. Ronald Leopoldi erinnerte an seinen Vater Hermann Leopoldi, den Komponisten legendärer Wienerlieder. Alle Künstler:innen stellten sich unentgeltlich in den Dienst des Abends.

Stimmen aus Sport und Politik

Auch die österreichische Sportwelt würdigte die Bedeutung der Veranstaltung. Stadtrat Peter Hacker sprach von einem "Abend von besonderer Symbolkraft". ÖFB-Geschäftsführer Thomas Hollerer, Rapid Präsident Alexander Wrabetz, Austria Vertreter Gerhard Kaltenbeck und Hartberg Präsidentin Brigitte Annerl gratulierten zu diesem Meilenstein. Fußballlegende Franz Hasil erinnerte an seinen Freund Béla Guttmann, der einst selbst als Spieler und Trainer bei der Hakoah tätig gewesen war.

"Wir sind überwältigt von der Reaktion, besonders aus der Sportwelt, die unsere Veranstaltung ausgelöst hat", sagte Hakoah Präsident Thomas Löwy. Brigitte Annerl ergänzte: "Es muss egal sein, welche Nationalität oder Religion man hat. Im Sport sind wir eine große Familie, die miteinander feiern und auch Rückschläge gemeinsam hinnehmen muss."

Vergangenheit trifft Zukunft

Ein besonderer Höhepunkt war das Zusammentreffen zweier Trophäen: Neben dem historischen Pokal von 1925 präsentierte Thomas Tebbich, Geschäftsführer von Sturm Graz, den aktuellen Meisterteller. Vergangenheit und Gegenwart standen damit Seite an Seite. Auch die Zukunft kam nicht zu kurz. Im Rahmen der Gala wurden die Hakoah Awards verliehen. Schwimmerin Aviva Hollinsky und Judoka Stephan Hegyi erhielten Preisgelder für ihre sportlichen Leistungen, das Hakoah Urgestein Fred Sinai wurde für sein jahrzehntelanges Engagement geehrt.

Ein Abend für die Geschichtsbücher

Alfons Haider führte durch den Abend, der von Gästen aus Politik, Sport und Gesellschaft geprägt war. Von Israels Botschafter David Roet über Oberrabbiner Yaron Engelmayer bis zu führenden Vertreter:innen der heimischen Fußballvereine. 

Gratuliert und mitgefeiert haben u.a. S.E. David Roet und Gattin (Botschafter von Israel) Peter Hacker (Stadtrat), Alexander Nikolai (Bezirksvorsteher des 2. Bezirks), Oskar Deutsch (IGK Präsident)  Ariel MuzicantYaron Engelmayer (Oberrabbinner), Alexander Wrabetz (SK Rapid), Steffen Hofmann und Daniela Bauer (beide SK Rapid), Brigitte Annerl (TSV Hartberg), Gerhard Kaltenbeck (FK Austria) Franz Hasil (Fußballegende), Thomas Tebbich (Sturm Graz), Andreas Holler (Buwog), Rudi Roth (GAK), Roland Schmid (IMMOunited), Robert Sedlacek (Präsident des Wiener Fußballverbands), Ronald Leopoldi, Sandra Cervik, Marika Lichter, Erwin Steinhauer, Herbert Föttinger, Shmuel Barzilai und Friedrich Stickler (ehem. ÖFB Präsident und Vorstand Sporthilfe). 

Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.oefb.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV