Interview mit Jakub Skwarlo, COO von Unibail-Rodamco-Westfield
"Wir schaffen Städte in der Stadt"

| Redaktion 
| 03.09.2025

Ein neues Viertel für Hamburg. Das Überseequartier ist Teil der HafenCity – eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. LEADERSNET führte vor Ort ein exklusives Interview mit Jakub Skwarlo, COO Central Europe.

Auf 67.000 m² Grundstücksfläche entstanden 13 Gebäude mit 419.000 m² Bruttogeschoßfläche. Neben dem Einzelhandel (u. a. Zara, Breuninger, Mango, H&M) und Entertainment (Kinopolis mit Dolby Cinema, Lego Discovery Centre) bietet das Quartier 579 Wohnungen, 4.000 Büroarbeitsplätze, drei Hotels mit 810 Zimmern sowie einen neuen Kreuzfahrtterminal. Auch architektonisch setzt das Projekt Maßstäbe: Ein Zusammenspiel aus Stahl, Glas und Backstein sowie eine ikonische Glasüberdachung sorgen für eine Atmosphäre, die Historie und Moderne vereint. LEADERSNET Immobilien-Herausgeber Friedrich Csörgits sprach mit Jakub Skwarlo, COO von Unibail-Rodamco-Westfield, über das revolutionäre Konzept hinter dem Megaprojekt.

Friedrich Csörgits: Herr Skwarlo, was war die übergeordnete Strategie hinter dem Westfield Hamburg-Überseequartier

Jakub Skwarlo: Wir sprechen von urbaner Regeneration – also der Wiederbelebung von Stadtteilen. Unser Ziel ist es, Städte in der Stadt zu schaffen und neue Orte zu etablieren, die als Wachstumsmotoren fungieren. Westfield Hamburg ist genau das: ein neu geschaffenes Quartier mit Einzelhandel, Kreuzfahrtterminal, Hotels und Büros – ein neuer Stadtteil mit Zukunft.

Friedrich Csörgits: Das Konzept setzt stark auf Mixed-Use. Welche Rolle spielt das veränderte Konsumverhalten dabei?

Früher waren Shoppingcenter reine Einkaufsorte. Heute wollen Menschen mehr: erleben, verweilen, genießen. Von 170 Einheiten sind 40 auf Gastronomie und Entertainment ausgerichtet. Orte wie das LEGO Discovery Centre oder der Port des Lumières sind nicht nur Ergänzungen – sie sind Destinationen.

Friedrich Csörgits: Wie gelingt der Mix aus internationalen Marken und lokalen Betrieben?

Jakub Skwarlo: Wir sprechen intensiv mit Kunden und Marken, um das richtige Gleichgewicht zu finden. Ein Drittel der Marken ist neu in Hamburg, viele sogar erstmals in Deutschland – wie beispielsweise Osho. Gleichzeitig integrieren wir lokale Anbieter, um den Bezug zur Stadt zu wahren.

Friedrich Csörgits: Das Zentrum versteht sich nicht nur als Immobilienprojekt, sondern als Ort für Begegnung und Community. Wie kam es zu diesem Wandel?

Jakub Skwarlo: Wir haben die Rolle des reinen Vermieters hinter uns gelassen und agieren als Place Maker. Als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie – konkret der Säule ‚Communities' – geht es darum, Lebensräume zu gestalten. Wir arbeiten eng mit der Stadt zusammen, hören auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort und schaffen so ein langfristiges Miteinander.

Friedrich Csörgits: Welche ESG-Maßnahmen wurden konkret umgesetzt?

Jakub Skwarlo: Das Gelände war ehemals industriell kontaminiert – wir haben rund eine Million Tonnen belasteten Boden saniert. Außerdem setzen wir auf nachhaltige Baustoffe, regionale Lieferketten und sind hervorragend an den öffentlichen Verkehr angebunden. 3.500 Fahrradstellplätze und über 80 % der Besucher kommen mit nachhaltigen Verkehrsmitteln.

www.urw.com

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