Der August ist verstrichen und das Jahr neigt sich allmählich dem Ende. In der Regel beginnt in Österreich zu dieser Zeit, je nach Sorte und Witterung, die Weinlese und erstreckt sich bis in den November oder Dezember. Es ist eine arbeitsreiche Phase, bei der die Trauben nicht selten von Hand gelesen werden. Die passende Zeit also, um zu zeigen, was die Wiener Winzer:innen so können. Beim Stammersdorfer Weinfest etwa, welches heuer vom 30. bis zum 31. August stattfand, verwandelte sich daher die Straße in eine genussvolle Festmeile, bei der die lokale Heurigenkultur im Rampenlicht stand.
Bedeutung der Stammersdorfer Weintage
"Wir haben in Stammersdorf drei große Weinfeste: das Mailüfterl, dann jetzt das Weinfest und dann die stürmischen Tage", so Bürgermeister Michael Ludwig gegenüber LEADERSNET.tv. Danach gefragt, warum die Veranstaltung für Wien so bedeutsam ist, sagte er: "Sie zeigen, dass Stammersdorf ein ganz wichtiger Weinort im 21. Bezirk ist – gemeinsam mit Strebersdorf und Großjedlersdorf. Und weil der dörfliche Charakter erhalten und das auch ein Teil der wirklich großartigen Weinkultur in Wien ist."
Vor Ort stießen Besucher:innen auf verschiedene Essensstände und Floridsdorfer Winzer:innen, die ihre Tropfen anboten. Ein abwechslungsreiches Programm, das unter anderem Live-Musik und eine Oldtimer-Traktorparade beinhaltete, sorgte schließlich für Unterhaltung. Gerhard Spitzer vom Kulturverein lebenswertes Floridsdorf, erklärte im Interview, warum nicht nur die Einheimischen, sondern auch die Wirtschaft von den Weintagen profitiere: "Erstens einmal, weil wir guten Wein produzieren, den wir natürlich gerne auch verkosten lassen. Aber es ist nicht nur der Weinbau, es sind viele Sachen drumherum. Es gibt viele, viele Schmankerln, es gibt ein Kinderprogramm – es gibt für jede:n etwas für die ganze Familie. Und somit soll auch die Wirtschaft hier belebt sein."
Dieser Meinung schloss sich auch Johann Arsenovic, Vizepräsident Bundessparte Tourismus & Freizeitwirtschaft WKO, an und erklärte: "Einerseits ist jedes Kulturevent ein positiver Faktor für die Wiener Wirtschaft. Es sind sehr viele Stände hier. Es sind die Wiener Winzer:innen hier. Es ist der Weinhandel hier. Das heißt, es sind sehr viele Branchen betroffen. Aber der Hauptgrund ist natürlich der Wien Tourismus. Der Wien Tourismus ist derzeit der Wachstumsmotor der Wiener Wirtschaft. Und durch solche Feste kommen auch immer wieder Tourist:innen aus dem In- und Ausland hierher, und das ist gut so. Das wollen wir unterstützen."
Feierlicher Auftakt
Neben Bürgermeister Michael Ludwig begrüßte schließlich auch der Bezirksvorsteher von Floridsdorf, Georg Papai, die zahlreich erschienenen Besucher:innen. "Ich glaube, die Stammersdorfer Weintage gehören einfach zur DNA des Bezirks und sind ein Aushängeschild bzw. eine Visitenkarte, wenn es um den Floridsdorfer Wein geht", zeigte sich Papei überzeugt. "40 Prozent des Wiener Weins kommt aus Floridsdorf. Dort sind Heurige zu Hause. Dort ist die Gemütlichkeit zu Hause. Und gerade die Weintage auf der Stammersdorfer Straße sind etwas ganz Besonderes."
Ein Partner der Stammersdorfer Weintage war dabei die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Ihr Generaldirektor Michael Höllerer erklärte gegenüber LEADERSNET.tv, warum die Raiffeisenlandesbank das Fest unterstützt: "Das entspricht genau unserer DNA. Persönliche Nähe, kleine und mittelständische Betriebe, auch ein gemütliches Zusammensein. Wir sind der finanzielle Nahversorger in Wien, wir sind noch mit Filialen präsent. Und das ist es uns ganz wichtig. Da passt es wunderbar, dass wir die Stammersdorfer Weintage unterstützen und hier Partner sind."
Wichtigkeit von Tradition
Das Stammersdorfer Wochenende habe gezeigt, wie Wiener Weinbau und Tradition lebendig bleibe. Gerade Letzteres sei dabei eine Herzensangelegenheit der Fachgruppe Gastronomie, wie Thomas Peschta, Obmann Fachgruppe Gastronomie WKW, erläuterte: "Es ist uns ein ganz zentrales Anliegen, die Betriebsnachfolge, gerade bei diesen traditionellen Betrieben, die einerseits landwirtschaftlich tätig sind und andererseits auch gastronomisch." Abschließend führte er aus: "Unserer Meinung nach ist es da als Betrieb – als übergebener, aber auch als übernehmender – ganz wichtig, Freiräume zu schaffen. Lasst die Jungen arbeiten, und lasst die Übergebenen noch ein bisserl mitmachen. Und gemeinsam schaffen wir dann wiederum den nächsten Erfolg für die nächste Generation."
Im Video
LEADERSNET.tv holte neben Michael Ludwig (Bürgermeister Wien), Georg Papai (Bezirksvorsteher Floridsdorf), Gerhard Spitzer (Kulturverein lebenswertes Floridsdorf), Johann Arsenovic (Vizepräsident Bundessparte Tourismus & Freizeitwirtschaft WKO), Thomas Peschta (Obmann Fachgruppe Gastronomie WKW) und Michael Höllerer (Generaldirektor Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien) auch Barbara Prilisauer (Fachgruppenobmann-Stv. Fachgruppe Gastronomie WKW), Selma Arapovic (Klubobfrau NEOS Wien), Marcus Franz (Bezirksvorsteher Favoriten) und Marie-Louise Prinz (Bezirksgruppenobfrau Simmering) vor die Kamera.
Außerdem begleitete LEADERSNET die Veranstaltung mit einem Fotografen. Eindrücke können Sie in der Galerie gewinnen.
www.wienerwein.at
www.wko.at
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