Preisanstieg bei Wiener Linien
So viel kostet das Wiener-Öffi-Jahresticket ab 2026

| Tobias Seifried 
| 01.09.2025

Stadträtin Ulli Sima hat am Montag die Katze aus dem Sack gelassen und verraten, wie teuer die Jahreskarte der Wiener Linien künftig wird. Von den bisherigen 365 Euro ist der neue Preis weit entfernt. Auch für Einzeltickets und fürs "Schwarzfahren" muss künftig tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Die beiden Wiener Stadträtinnen Barbara Novak und Ulli Sima (beide SPÖ) haben am Montag das sogenannte Qualitätssicherungspaket, in dem zahlreiche Maßnahmen gebündelt sind, vorgestellt. Dazu zählt auch das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln (Öffis). Dass das Jahresticket der Wiener Linien, das seit dem Jahr 2012 365 Euro ("1 Euro pro Tag") kostet, teurer wird, wurde bereits vor Wochen angekündigt. Nun stehen die neuen Preise fest.

Laut Mobilitätsstadträtin Sima wird die Jahreskarte ab 1. Jänner 2026 auf 467 Euro angehoben. Wer die digitale Variante nutzt, zahlt 461 Euro. Das entspricht rund 1,26 Euro pro Tag. Laut Stadt liegt die Erhöhung unter der kumulierten Inflation der letzten 13 Jahre. Dennoch bedeutet der Aufschlag für viele Wiener:innen eine spürbare Mehrbelastung – gerade in Zeiten allgemeiner Teuerung. Kritiker:innen befürchten, dass dadurch die Attraktivität der Öffis für manche Pendler:innen sinken könnte.

Ermäßigungen und weitere Ticketpreise

Neben der bestehenden Senior:innenkarte kommen zwei neue Angebote: eine Jugend-Jahreskarte für alle unter 26 Jahren und eine Spezialkarte für Menschen mit Behinderungen. Beide kosten 300 Euro pro Jahr (294 Euro digital).

Ab 2026 werden auch Kurzzeit- und Einzeltickets teurer. Eine digitale Einzelfahrt kostet dann drei Euro (Automat: 3,20 Euro), ein 24-Stunden-Ticket 9,70 Euro (digital) und ein 31-Tage-Ticket 65,20 Euro (digital).

Ab 2027 sollen die Tarife jährlich an die Inflation angepasst werden. Außerdem wird die Strafe für Fahren ohne gültiges Ticket von derzeit 105 auf künftig 135 Euro (bei Sofortzahlung) sowie auf 145 Euro bei Zahlung per Erlagschein erhöht.

Ausbau des Netzes

Trotz Sparzwangs – die Stadt muss heuer 500 Millionen Euro einsparen – soll weiter in das Netz investiert werden: Neben der neu gestarteten Linie 12 sind die Linien 27 und 18 bereits in Planung. "Obwohl die Öffi-Preise für Kund:innen der Wiener Linien seit 2012 konstant niedrig geblieben sind, wurde das Angebot stark ausgebaut. Im Vergleich zu 2012 umfasst das Öffi-Netz in Wien 36 zusätzliche Linien und rund 190 Kilometer zusätzliche Linienkilometer", so Ulli Sima.

Die Öffis sind und bleiben die Lebensadern der Bundeshauptstadt. Sie bringen täglich rund 2,4 Millionen Menschen an ihr Ziel – ab 2026 muss dafür jedoch tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Kritik

Natürlich gab es für die Ankündigung auch Kritik. Diese kam vor allem von der Rathaus-Opposition und vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). "Die Öffis in Wien zu verteuern, wird das Budgetloch nicht stopfen, dafür aber die Wiener:innen weiter massiv belasten", kommentierte etwa der freiheitliche Stadtwerkesprecher und Landtagsabgeordnete Klemens Resch die Verteuerung der Jahreskarte.

www.wien.gv.at

www.wienerlinien.at

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