Halbzeitbilanz NAFES-Förderperiode 2024–2026
Gezielte Unterstützung zeigt Wirkung bei Ortskernen und Nahversorgung

Laut der "NAFES"-Halbzeitbilanz zeigen sich Fortschritte in niederösterreichischen Gemeinden – von innovativen Geschäftsmodellen bis zu lokalem Standortmanagement und besseren Einkaufsmöglichkeiten vor Ort.

Die "Niederösterreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Einkaufs in Stadt- und Ortszentren - NAFES" ist ein Förderprogramm des Landes Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich, das darauf abzielt, die Attraktivität von Stadt- und Ortskernen zu steigern und die Nahversorgung zu sichern. Die aktuelle Förderperiode läuft von 2024 bis 2026. Am Mittwoch wurde die Halbzeitbilanz präsentiert.

85 geförderte Projekte

Mit 85 geförderten Projekten, mehr als 1,3 Millionen Euro an Fördermitteln und einem ausgelösten Investitionsvolumen von rund 4,7 Millionen Euro setzt die NAFES gezielte Impulse für lebendige Ortskerne und nachhaltige Nahversorgung.

"Früher war der Greißler im Ort eine Selbstverständlichkeit – heute braucht es kreative Lösungen, um die Nahversorgung vor Ort abzusichern. Denn die Menschen sind mobiler geworden, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herausfordernder und genau das hat viele Nahversorger im ländlichen Raum unter Druck gebracht", sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Nahversorgung sei "kein Luxus, sondern ein Grundbedürfnis", so Mikl-Leitner und unterstreicht die Bedeutung innovativer Versorgungsmodelle im ländlichen Raum. Gerade deshalb brauche es neue Wege, so Mikl-Leitner weiter: "Einer dieser Wege heißt: Hybrid. Ein Geschäft, das tagsüber mit Personal geöffnet hat und zu Randzeiten als moderner Selbstbedienungsladen funktioniert – unkompliziert und direkt vor Ort", sagt die Landeshauptfrau.

Puls der Zeit

Das Förderprogramm sei laut Mikl-Leitner am Puls der Zeit. Deshalb unterstütze man auch hybride Nahversorgungsmodelle, "die den Kaufleuten den Alltag erleichtern, wirtschaftlich Sinn machen und den Menschen mehr Flexibilität beim Einkaufen bieten – ganz ohne Auto oder lange Wege. Und nicht zuletzt sichern wir damit auch Lebensqualität und Infrastruktur im ländlichen Raum – für die beste Zukunft unserer Kinder", so die Landeshauptfrau.

"Handwerksbetriebe, Dienstleister:innen, Gastronomiebetriebe, Nischenanbieter:innen im Handel und Pop-up-Stores spielen eine stärkere Rolle. Um Leerstände zu minimieren, wird ein professionelles Standortmanagement, das die Stärken der jeweiligen Ortskerne unterstreicht, immer wichtiger. NAFES unterstützt die NÖ Werbegemeinschaften und Stadtmarketingorganisationen bei derartigen Projekten in den Stadt- und Ortszentren", so Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker, der neben der Hybridisierung eine Veränderung des Branchen-Mix in den Ortskernen feststellt.

In diesem Zusammenhang verweist Ecker auf die Notwendigkeit von Kostensenkungen für die Betriebe auf allen Ebenen, von den Arbeitskosten über die Energiekosten, insbesondere in Hinblick auf Netzkosten bis zu Erleichterungen durch einen Bürokratieabbau. Denn eines sei klar, das Bewusstsein der Konsument:innen für die Bedeutung regionaler Angebote ist laut dem WKNÖ-Präsidenten da: "Und jetzt müssen wir schauen, dass wir dieses Bewusstsein weiter vertiefen. Denn Nahversorgung, lebendige Ortskerne und Lebensqualität in den Regionen gehören untrennbar zusammen – und vitale Betriebe sind nun einmal das Kernstück für lebendige Regionen."

Starker Partner

Hybride Nahversorgung wird in Niederösterreich bereits erfolgreich umgesetzt. In Thaya wurde ein bestehendes Geschäft zu einem Hybridmarkt erweitert, der mit Bankomatkarte bis zu 72 Stunden pro Woche zugänglich ist. In Markgrafneusiedl erhielt der bestehende Nahversorger ein modernes Selbstbedienungsangebot mit Coffee Corner und Sitzgelegenheiten, wodurch ein Ort der Begegnung und der Versorgungssicherheit entstanden ist.

Darüber hinaus entfaltet die NAFES weitere Wirkung. Marketingaktionen wie der Gründerwettbewerb "Meine Geschäftsidee" in Krems oder Innenstadtinitiativen wie "Wir Hainfelder" in Hainfeld stärken die Stadt- und Ortskerne als wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentren. Auch Infrastrukturmaßnahmen wie das Projekt zur Nutzung leerstehender Flächen unter dem Namen "EMMA" in Wolkersdorf oder die Installation neuer Radständer in Melk tragen dazu bei, die Aufenthaltsqualität spürbar zu erhöhen.

"Mit jährlich 1,2 Millionen Euro Förderbudget – zu drei Vierteln vom Land NÖ, zu einem Viertel von der Wirtschaftskammer NÖ finanziert – bleibt die NAFES auch in der zweiten Hälfte der Förderperiode ein starker Partner für Gemeinden, Kaufleute und Stadtmarketing-Initiativen", sagen Mikl-Leitner und Ecker abschließend.

www.nafes.at

www.wko.at/noe

www.noe.gv.at

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