WKNÖ-Wirtschaftsbarometer
Ecker fordert Kostensenkungen für Betriebe und warnt vor schwachem Investitionsklima

| Redaktion 
| 28.07.2025

Der WKNÖ-Wirtschaftsbarometer zeigt deutliche Verbesserungen bei Umsätzen und der Auftragslage. Investitions- und allgemeines Wirtschaftsklima sieht jedoch noch getrübt aus.

Der aktuelle Wirtschaftsbarometer der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) zeigt Verbesserungen bei den Erwartungen der niederösterreichischen Unternehmen in Bezug auf die Entwicklung bei den Umsätzen und der Auftragslage, aber weiterhin eine gedämpfte Grundstimmung. "Wir sehen im Vergleich zum Vorjahr eine grundsätzliche Verbesserung, aber weiter auf einem schwierigen Niveau", sagt WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker und ergänzt: "Sechs von zehn NÖ Unternehmer:innen nennen 'Allgemeine Unsicherheit' als zentralen Hemmschuh für die Wettbewerbsfähigkeit – das muss aufgebrochen werden."

Kostensenkungen auf allen Ebenen

Wolfgang Ecker drängt zur weiteren Ankurbelung des Wirtschaftsklimas auf Kostensenkungen für die Betriebe auf allen Ebenen, von den Arbeitskosten über die Energiekosten, insbesondere in Hinblick auf Netzkosten bis zu Erleichterungen durch einen Bürokratieabbau. Das Steuersystem dürfe nicht weniger Arbeiten, sondern müsse Vollzeit und Arbeiten in der Pension belohnen, so der WKNÖ-Präsident.

Positive Auftragserwartungen

34,4 Prozent der teilnehmenden Betriebe am Wirtschaftsbarometer gehen von steigenden Umsätzen in den nächsten zwölf Monaten aus. Im Sommer 2024 rechneten nur 21,9 Prozent der Unternehmen mit Zuwächsen. Zugleich hat sich der Anteil der Betriebe, die mit Umsatzrückgängen rechnen, von 54,9 Prozent (Sommer 2024) auf nunmehr 27,5 Prozent praktisch halbiert. Bei der Auftragslage gibt es ähnliche Verbesserungen. Der Anteil der Unternehmen, die von einer Verbesserung in den nächsten zwölf Monaten ausgehen, hat sich hier gegenüber Sommer 2024 von 11,2 Prozent auf 35 Prozent mehr als verdreifacht. Rückgänge erwarten hier 26,8 Prozent (2024: 45,7 %).

Arbeitskosten, Unsicherheit und Bürokratie

Die Einschätzungen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung fallen im Vergleich zu 2024 zwar optimistischer aus, dennoch dominiert weiterhin Zurückhaltung. Während 28,5 Prozent der Unternehmen in den kommenden Monaten eine Verbesserung erwarten (2024 waren es lediglich 2,7 %), befürchten 42,2 Prozent eine negative Entwicklung (2024: 54,5 %). Als größte Hindernisse für ihre Wettbewerbsfähigkeit nennen die Betriebe vor allem die hohen Arbeitskosten (69,8 %), gefolgt von allgemeiner Unsicherheit (57,1 %) und übermäßiger Bürokratie (48,2 %). "Unsere Betriebe brauchen Kostensenkungen auf allen Ebenen. Das reicht von einer Senkung der Lohnnebenkosten über ein Bürokratieabbaupaket bis zu mehr Leistungsanreizen im Steuersystem für längeres Arbeiten und durch steuerfreie Überstunden", fordert Ecker.

Investitionsklima "zentraler Schlüssel"

Dies könnte auch das aktuell schwache Investitionsklima beleben. Positiv ist, dass sich die geplanten Neuinvestitionen der Unternehmen stark auf Zukunftsthemen wie Ökologie und Nachhaltigkeit, Innovation sowie Digitalisierung konzentrieren. Allerdings verzichtet derzeit fast jedes dritte Unternehmen vollständig auf Investitionen. "Wir müssen wieder ein positives Investitionsklima schaffen – bei Privaten ebenso wie bei den Betrieben. Denn Investitionen sind ein zentraler Schlüssel für den notwendigen Aufbruch", so Ecker abschließend.

www.wko.at/noe

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