Österreichweite Studie
Wer jetzt Immobilien kaufen will – und warum

Aktuell zeichnet sich im Immobilienmarkt leichter Optimismus ab: Mehr als 20 Prozent nehmen die Suche nach Eigentum wieder auf oder intensivieren sie. Die Gründe dafür sind vielseitig. 

Für viele Österreicher:innen ist der Traum vom Eigenheim in den vergangenen Jahren in weite Ferne gerückt. Dafür verantwortlich sind unter anderem verschärfte Kreditvergaberichtlinien, hohe Baukosten und Zinsen sowie die anhaltende Inflation. Zurzeit zeichnet sich – etwa angesichts der aktuellen Zinsentwicklung sowie dem Auslaufen der sogenannten Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-Verordnung) ab Mitte 2025 – jedoch leichter Optimismus in der Immobilienbranche ab, obwohl die Finanzmarktaufsicht (FMA) nun bereits zwei Nachfolgeregelungen angekündigt hat, um Kreditvergaben weiterhin streng zu begrenzen. Dass sich diese Zuversicht auch auf die österreichische Bevölkerung übertragen hat, zeigt eine aktuelle Studie von willhaben und dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent, in deren Rahmen 1.560 in Österreich lebende Personen, die aktuell bzw. in den letzten sechs Monaten auf Immobiliensuche waren, befragt wurden. 

Immobiliensuchende großteils gut informiert

Wie die Studie zeigt, hat sich nur knapp ein Viertel der Immobiliensuchenden noch nicht mit den Faktoren der aktuellen Zinsentwicklung und dem Auslaufen der KIM-Verordnung beschäftigt. "Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein Großteil der Befragten die aktuellen Entwicklungen am Immobilienmarkt durchaus mit Interesse verfolgt und gut informiert ist", sagt Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben, und ergänzt: "In Summe gibt etwa ein Fünftel an, die Suche nach Eigentum (wieder) aufzunehmen oder zu intensivieren, da sich die Finanzierungsmöglichkeiten verbessern könnten. Ein weiteres Fünftel möchte noch abwarten, um zu sehen, wie sich die Bedingungen entwickeln." Weiters geben 16,1 Prozent der Immobiliensuchenden an, dass "Änderungen keinen Einfluss auf ihre Immobiliensuche" haben. Der Rest habe aus diversen Gründen derzeit ohnehin wenig oder gar kein Interesse an einem Kauf.

Eigentum weiter hoch im Kurs

Insgesamt attestiert die Marktforschung ein tendenziell hoffnungsvolles Bild, was den Traum vom Eigenheim betrifft – im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil jener, die aktiv nach Eigentum suchen, nämlich wieder gestiegen. Dies betreffe sowohl Wohnungen als auch Häuser, erläutert Kössner: "Angesprochen darauf, ob und wie sich die Art ihrer Immobiliensuche in den vergangenen zwei Jahren verändert hat, sagen 13,4 Prozent, dass sich ihre Suche 'zusätzlich auf den Hauskauf' und 13,2 Prozent, dass sie sich 'auf den Wohnungskauf' erweitert hat. Das ist in beiden Kategorien ein – wenn auch um wenige Prozentpunkte – höherer Wert als 2024." Ebenfalls gestiegen sei der Anteil jener, die ihre Suche in den vergangenen zwei Jahren "auf größere bzw. teurere Immobilien ausgeweitet haben", und zwar von 9,3 Prozent (2024) auf 11,1 Prozent (2025).

Wie die Studie zeigt, haben vor allem männliche Immobilieninteressenten sowie jüngere Personen zwischen 18 und 39 Jahren ihre Suche laut eigenen Angaben verstärkt auf Eigentumsobjekte ausgeweitet. Hinsichtlich Einfamilienhäusern ist der Anstieg besonders in Salzburg, Oberösterreich und dem Burgenland deutlich, während das Interesse an Eigentumswohnungen vor allem in Tirol, Vorarlberg und Niederösterreich zugenommen hat.

Immobilie wird als sinnvolle Kapitalquelle betrachtet

Aber woher nehmen die Österreicher:innen, die in Immobilien investieren, eigentlich das benötigte Geld? An erster Stelle (Mehrfachnennungen möglich) rangiert hier "Erspartes" mit 64,1 Prozent, gefolgt von einer "Fremdfinanzierung (Kredit)" mit 57,1 Prozent und weit abgeschlagen "geliehenes Geld von Familie und Freund:innen" mit 19,3 Prozent an dritter Stelle. Danach folgen dicht beieinander "Geld aus einem Erbe" mit 10,9 Prozent sowie "Verkauf von Eigentum (z. B. Auto, Motorrad etc.)" mit 9,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich diese Werte kaum verändert, lediglich das geliehene Geld aus dem Umfeld scheint heuer etwas beliebter zu sein (2024: 17 %; +2,3 %).

"Als sinnvolle Kapitalanlage betrachten die Immobiliensuchenden den Kauf von Eigentum allemal", fasst die willhaben-Immobilienexpertin zusammen und führt aus: "In Summe finden 81,5 Prozent, dass Immobilien 'das beste' (15,2 %), 'eine der besten' (36,9 %) oder ein 'unter bestimmten Marktbedingungen gutes' (29,4 %) Investment sind. Lediglich in Summe 9,7 Prozent würden dies eher verneinen, die verbleibenden 8,8 Prozent meinen, dies nicht einschätzen zu können." Besonders die 40- bis 49-Jährigen, Oberösterreicher:innen, Tiroler:innen und Steirer:innen sowie Männer zeigen sich überzeugt von der Immobilie als Kapitalanlage. 

Was für und gegen einen Kauf spricht

Auf die Frage nach den Gründen für Eigentumsimmobilien (Mehrfachnennungen möglich) geben 39,2 Prozent den "Wunsch, in den eigenen vier Wänden zu leben" an. Dem folgen die Überzeugungen, dass es "langfristig günstiger ist, in einer eigenen Immobilie zu wohnen" (37,5 %) und "dass es eine vergleichsweise wertbeständige Geldanlage ist" (35,2 %).

Gegen den Kauf einer Eigentumsimmobilie sprechen hingegen vor allem finanzielle Gründe: So nennen 33,7 Prozent, "keine (Eigen-)Mittel für den Kauf einer Immobilie" zu haben, und 18,5 Prozent die "hohen Nebenkosten". Weiters beklagen 16,6 Prozent, keinen Kredit bekommen zu haben. 

Mehr Informationen zur Studie finden Sie in unserer Infobox.

www.willhaben.at

www.marketagent.com

Über die Studie

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent hat im Auftrag von willhaben im März/April 2024 insgesamt 1.560 Interviews zum Thema "Immobiliensuche" durchgeführt. Befragt wurden Personen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, die in den letzten sechs Monaten auf Immobiliensuche waren bzw. aktuell sind. Das Sample steht repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.   

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

Über die Studie

Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent hat im Auftrag von willhaben im März/April 2024 insgesamt 1.560 Interviews zum Thema "Immobiliensuche" durchgeführt. Befragt wurden Personen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, die in den letzten sechs Monaten auf Immobiliensuche waren bzw. aktuell sind. Das Sample steht repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.   

leadersnet.TV