Am Dienstag hat die Volksbank Wien AG ihren achten Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt. Zum ersten Mal wurde der Bericht nach den neuen ESRS-Kriterien verfasst.
Pflicht und Ansporn
Das Institut informiert auf rund 180 Seiten über seine bereits erfolgreich umgesetzten Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit und die weiteren Ziele, die darüber hinaus verfolgt werden. "Die Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsberichtes ist für uns nicht nur Pflicht, sondern gleichzeitig Ansporn, in puncto Nachhaltigkeit noch besser zu werden", sagt Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien AG und Sprecher des Volksbanken-Verbundes.
Die Volksbank Wien AG hat im Rahmen ihrer Nachhaltigkeits-Strategie in verschiedenen Bereichen jährliche Ziele definiert, die als Richtschnur gelten. "In einigen Bereichen konnten wir im vergangenen Jahr unsere ambitionierten Nachhaltigkeits-Ziele sogar übertreffen", so Monika Tögel, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Volksbanken-Verbundes.
Emissionen gesenkt
Laut dem Bericht gelang es etwa, die Brutto-Treibhausgasemissionen (THG), die zur globalen Erwärmung beitragen, im Vergleich zu 2023 um 48 Prozent zu senken (Scope 2; Scope 1: 39 Prozent – Siehe auch unsere Infobox).
Bei der nachhaltigen Kreditvergabe liegt das Hauptaugenmerk auf Immobilienfinanzierungen für die Neuerrichtung sowie Sanierungen. Im Jahr 2024 wurden deutliche Verbesserungen im Prozess, Vertrieb und konsequenten Wachstum eines nachhaltigen Kreditportfolios erzielt. In diesem Jahr soll die Produktpalette nachhaltiger Kredite ausgebaut werden, um mit einem Kreditanteil von mindestens 95 Prozent in Österreich die grüne Transformation wesentlich mitzugestalten.
"Dass Klimaschutz auch deutlich zur Kostensenkung beitragen kann, zeigt das Beispiel einer Volksbankfiliale, die im Vorjahr auf ein neues Heizsystem umgestellt wurde. Durch die Umstellung des Heizsystems auf Wärmepumpe, der Errichtung einer PV-Anlage und die Einführung einer LED-Beleuchtung wird mit einer Reduktion des Energieverbrauchs in dieser Filiale von 70 bis 80 Prozent gerechnet", so Markus Partl, Geschäftsführer der Volksbank Infrastruktur und Immobilien GmbH. Bei allen geplanten Bauvorhaben werden deshalb die verschiedenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen sowohl unter wirtschaftlichen als auch ökologischen Gesichtspunkten geprüft.
Anstieg bei der Kundenzufriedenheit
Deutliche Fortschritte wurden auch bei der Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen sowie Kund:innen erzielt. Die beim Geldinstitut intern ermittelte Kennzahl (unternehmensspezifische Kennzahl NPS) für die Mitarbeiterzufriedenheit stieg auf 13 (10 im Jahr 2023 – siehe auch unsere Infobox). Diese Kennzahl hat sich seit dem Bericht 2022 mehr als versechsfacht. Der Anteil an weiblichen Führungskräften wurde im vergangenen Jahr um weitere 1,6 Prozentpunkte auf nun 36,8 Prozent ausgebaut. Eine der Maßnahmen, die gesetzt wurden, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern, sind generelle flexible Arbeitszeiten, die allen Mitarbeitenden angeboten werden.
Vor allem die Kundenzufriedenheit, die anhand des sogenannten NPS-Scores (Net-Promoter-Score) ermittelt wird, ist deutlich gestiegen. Mit einem von unabhängigen Marktforscher:innen ermittelten NPS-Score von 43 wurde der Vorjahreswert (24) um rund 79 Prozent bzw. 19 Prozentpunkte verbessert (siehe unsere Infobox). "Die deutliche Verbesserung unseres NPS-Scores zeigt, dass in puncto Kundenzufriedenheit alle Mitarbeiter:innen an einem Strang ziehen und gemeinsam ein starkes Team bilden, um unsere Kund:innen bestens zu servicieren", sagt Fleischmann dazu.
"Aus der Region für die Region"
Das zentrale Leitmotiv des Instituts sowie des gesamten Volksbanken-Verbundes lautet "Aus der Region für die Region". Vor diesem Hintergrund erfolgen mindestens 95 Prozent der Finanzierungen in der Region. "Mit unseren Finanzierungen unterstützen wir regionale Wirtschaftskreisläufe und investieren die Gelder unserer Kund:innen vor Ort. Das verstehen wir unter nachhaltigkeitsorientiertem Handeln und gehört zu den Genossenschaftsgrundsätzen, nach denen die Volksbanken wirtschaften", erklärt Gerald Fleischmann. Monika Tögel ergänzt: "Die Regionalität ist sicher unser stärkstes Asset, wenn es um die langfristige Positionierung der Volksbank Wien AG sowie des gesamten Volksbanken-Verbundes geht."
Die Highlights 2024
Zu den "Nachhaltigkeits-Highlights" des letzten Jahres zählt im Bereich der Finanzierung die erstmalige Begebung eines Green Bond, mit dem im Herbst 2024 das stark wachsende Segment nachhaltiger Geldanlagen für Privatanleger:innen sowie heimische Unternehmer:innen geöffnet wurde. Der Erlös aus dieser Anleihe soll zur Gänze oder teilweise in die Finanzierung und/oder Refinanzierung neuer oder bestehender geeigneter grüner Kredite in Übereinstimmung mit dem aktuellen Sustainability Bond Framework der Volksbank Wien AG einfließen.
Außerdem schaffte das Institut bei ihrer erstmaligen Teilnahme beim "Austrian Sustainability Reporting Award" (ASRA), dem Preis für die besten Nachhaltigkeitsberichte Österreichs, unter die Top 3 in der Kategorie "Sonstige Unternehmen, die auf Basis der gesetzlichen Regelungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet sind".
Vor Kurzem wurde die Bank außerdem als Leitbetrieb Austria rezertifiziert. Auf internationaler Ebene gelang es der Bank, sich mit einem, von der unabhängigen internationalen Ratingagentur Sustainalytics vergebenen, "ESG Risk Rating" von 14,3 ("Low Risk") unter den besten 107 Banken von weltweit insgesamt 1.030 gerateten Banken zu positionieren (Stand: 17. März 2025).
www.volksbankwien.at
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