Die Pflegebranche steht nicht nur in Österreich vor massiven Herausforderungen. Fachkräftemangel, steigende Belastung des Personals und eine alternde Gesellschaft erfordern neue innovative Lösungen. Als erstes Pflegeheim in Österreich setzt das Seniorenzentrum Linz Liebigstraße im Rahmen des Projekts "Digitales Pflegeheim" auf eine flächendeckende Ausstattung mit dem in Deutschland entwickelten digitalen Assistenzsystem Livy Care.
"Unser Ziel ist es, das beste Umfeld für unsere Fachkräfte zu schaffen und gleichzeitig die Sicherheit der Bewohner:innen zu maximieren. Livy Care ermöglicht uns, beides zu erreichen. Die Technologie filtert Alarme präzise, entlastet Pflegekräfte und stellt sicher, dass kritische Situationen sofort erkannt werden", sagt Robert Ritter-Kalisch, Geschäftsführer der SZL Seniorenzentren Linz GmbH.
Notwendige Schritte
Der Salzburger Pflegeexperte Andreas Gruber treibt diese dringend notwendige Digitalisierung der Pflege voran. Das Seniorenzentrum Linz Liebigstraße setzt jetzt als erstes Pflegeheim in Österreich den notwendigen Schritt und installiert 126 Livy-Care-Sensoren. Das sei eine wegweisende Lösung zur Entlastung von Pflegekräften und Erhöhung der Sicherheit. Diesen Sommer soll eine Pflegeeinrichtung in Salzburg folgen.
Die auch von der FH Oberösterreich validierten ersten Ergebnisse sollen für sich sprechen. Das Personal spreche von einer spürbaren Entlastung bei erhöhter Sicherheit. Entwickelt mit dem Ziel, Pflege sicherer, effizienter und menschenfreundlicher zu gestalten, soll Livy Care in immer mehr Einrichtungen hierzulande eingesetzt werden.
Entlastung und Sicherheit
Livy Care sei demnach kein klassisches Sturzerkennungssystem, sondern ein ganzheitliches Assistenzsystem, das auf Multisensorik setzt. Ziel dieser Multisensorik sei es, die Stärken von unterschiedlichen Sensortypen zu kombinieren, um die Schwächen von Stand-Alone-Sensoren auszugleichen. Die Sturzerkennungsrate soll bei 96 Prozent liegen, bei weniger als einem Prozent Fehlalarmen. Hinzukommen eine Bett- und Raum-Verlassen-Erkennung und die automatisierte Formularerstellung.
Die Vorteile
Die Vorteile seien:
- Entlastung des Pflegepersonals: Weniger als ein Prozent Fehlalarme durch präzise Erkennung und Alarmfilterung.
- Automatisierung & Effizienz: Formulare werden automatisiert erstellt, was wertvolle Zeit spart.
- Ganzheitlicher Ansatz: Kombination aus Sturzerkennung, Hilferuferkennung, Bett- und Raum-Verlassen-Erkennung.
- Maximale Sicherheit & Privatsphäre: Geräte können jederzeit per Knopfdruck deaktiviert werden, Datenschutzkonformes Monitoring (DSGVO) mit großem Entwicklungspotenzial für erweiterte Funktionen.
Digitalisierung als Zukunft der Pflege
"Die Digitalisierung kann und muss Pflegekräfte entlasten – nicht ersetzen! Livy Care ist ein Assistenzsystem, das unterstützt, aber den menschlichen Faktor nicht ersetzt. Mit dieser Innovation schaffen wir ein zukunftssicheres Modell, das Pflegekräfte stärkt und Bewohner:innen mehr Sicherheit gibt", so Andreas Gruber, Partner von Livy Care in Österreich und Salzburger Pflegeexperte, der in der Digitalisierung den entscheidenden Hebel sieht, um den Pflegebereich nachhaltig zu verbessern.
Gruber wuchs selbst in einem Seniorenpflegeheim auf, das seine Eltern 1977 in Salzburg gründeten. Er leitete elf Jahre lang das Familienunternehmen und realisierte mehrere Bauprojekte für Betreutes Wohnen. 2018 gründete er die Austria Assisted Living GmbH, die sich auf Dienstleistungen und smarte Lösungen für Pflegeeinrichtungen spezialisiert und ist zentraler Treiber von Livy Care in Österreich.
"Ein wichtiger erster Schritt – doch es braucht noch viele weitere, um die Pflege langfristig zukunftssicher und effizient zu gestalten", betont Andreas Gruber.
www.livy-care.at
www.seniorenzentren.linz.at
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