Interview mit Helmut Mojescick
"Gerade in der Wachstumsphase ist diese Absicherung ein Zeichen von Weitsicht"

Mit dem Winter kommt auch die Jahreszeit, in der das Verletzungsrisiko besonders groß ist. Im LEADERSNET-Interview erklärt Versicherungsexperte Helmut Mojescick, Obmann Fachgruppe Versicherungsmakler der WK Wien, worauf Eltern bei Unfall-, Kranken-, Haftpflichtversicherung & Co bei Kindern und Jugendlichen besonders achten sollten und welcher Versicherungsschutz unbedingt notwendig ist.

Am Sonntag ist bereits der erste Advent. Somit kommt auch wieder die Jahreszeit, wo die Straßen glatter, die Sicht schlechter und der Abend schneller hereinbricht, als man denkt. Der Winter und somit auch die Skisaison stehen ebenfalls vor der Tür. Die Gefahr einer Verletzung steigt im Straßenverkehr, auf dem Weg zur oder von der Schule, Arbeit, Lehre und natürlich in der Freizeit. LEADERSNET hat den Versicherungsexperten und Obmann der Wiener Versicherungsmakler der Wirtschaftskammer Wien, Helmut Mojescick, gefragt, welcher Versicherungsschutz notwendig ist, gerade im Hinblick auf Jugendliche, Schüler und Studierende.

LEADERSNET: Wie können Eltern in Sachen Haftpflicht, Kranken- und Unfallversicherung eine sinnvolle Vorsorge für ihre Kinder treffen?

Helmut Mojescick: Eltern sollten in erster Linie immer sicherstellen, dass ihre Kinder umfassend abgesichert sind. Obwohl Kinder in Österreich in der Regel in der Privat- und Sporthaftpflichtversicherung bei den Eltern mitversichert sind, hat dieser Schutz ein Ablaufdatum, welcher durch drei Dinge enden kann: Entweder durch Erreichen einer Altersgrenze, durch ein eigenes Einkommen oder wenn sie bei den Eltern ausziehen. Da diese drei Dinge unterschiedlich geregelt sind, sollte die Haftpflichtversicherung, welche sich in Österreich in der Haushaltsversicherung befindet, genau geprüft werden.

Weiters ist es ratsam, eine private Unfallversicherung abzuschließen, die auch Freizeitunfälle abdeckt.

LEADERSNET: Sie sind ein Verfechter der privaten Haftpflichtversicherung. Warum ist das so und warum sollte jeder eine haben?

Mojescick: Eine private Haftpflichtversicherung ist für mich deshalb unerlässlich, weil sie für Schäden aufkommt, die man schuldhaft Dritten zufügt. Gerade Jugendliche können durch Unachtsamkeit schnell Schäden verursachen, sei es beim Spielen oder im Straßenverkehr. Ohne entsprechenden Versicherungsschutz können solche Vorfälle zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Daher empfehle ich jedem:r, eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen, um sich vor unvorhersehbaren Kosten und vor ungerechtfertigten Ansprüchen zu schützen. Besonders wenn Jugendliche ausziehen oder sich auf die eigenen Beine stellen, sollte eine solche Versicherung nicht fehlen.

LEADERSNET: Wenn Sie wählen müssten, welche Art der Versicherungsvorsorge würden Sie einem Kind zu Weihnachten schenken und warum?

Mojescick: Wenn ich Eltern eine Empfehlung geben müsste, welche Versicherungsvorsorge sie ihren Kindern schenken sollten, würde ich eine Kombination aus Unfall- und Krankenversicherung vorschlagen. Da Krankenversicherungen insbesondere für Alleinerzieher:innen mit einem deutlichen finanziellen Aufwand verbunden sind, ist hier eine Krankenversicherungsoption zu empfehlen, welche in den meisten Produkten den Krankenhausaufenthalt nach Unfällen in der Sonderklasse und Privatspitälern vorsieht. Speziell im Sportbereich ist in der Unfallversicherung darauf zu achten, dass Bergungskosten mitversichert sind. Beide Versicherungen ergänzen sich ideal und bieten einen umfassenden Schutz für die unterschiedlichsten Lebenssituationen.

Die private Unfallversicherung deckt Unfälle in der Freizeit ab, die von der gesetzlichen Unfallversicherung oft nicht vollständig erfasst werden. Sie bietet finanzielle Unterstützung für Heilbehandlungen, Reha-Maßnahmen oder auch bleibende Schäden. Gerade in der Wachstums- und Entwicklungsphase von Kindern und Jugendlichen ist diese Absicherung ein Zeichen von Weitsicht.

www.wko.at

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