Forschungsprojekt
Bundesweiter Pilotversuch "EPSolutely" gestartet

| Redaktion 
| 23.09.2024

13 Projektpartner haben knapp zwei Jahre am Forschungsprojekt gearbeitet.

Expandiertes Polystyrol, auch als Styropor oder EPS bekannt, sei laut Expert:innen nicht nur praktisch, kostengünstig und massentauglich, sondern auch zu 100 Prozent recyclingfähig. Um Letzteres auf einer größeren Skala umzusetzen, wurde "EPSolutely" ins Leben gerufen.

Die Facts

Styropor wird im Hausbau vom Keller bis zum Dach zur Wärmedämmung eingesetzt. Dafür werden die Dämmplatten auf die richtige Größe zugeschnitten. Um die dabei anfallenden EPS-Verschnitte oder -Reste im Sinne einer echten Kreislaufwirtschaft wieder zu neuen Platten zu verarbeiten, benötigt man zuerst einmal ein funktionierendes Logistik-System, das die Rückholung der Materialreste von den Baustellen sicherstellt. Ein solches System wurde in den letzten Jahren entwickelt – mit einfachen Workflows, wiederverwendbaren Recycling-Säcken und einer eigenen App.

13 Projektpartner

Das Forschungsprojekt "EPSolutely" unter der Leitung von Fraunhofer Austria soll das Ziel verfolgen, Styropor durch Recycling wieder in den Kreislauf zurückzuführen. Nach knapp zwei Jahren haben die 13 Projektpartner, darunter Dämmstoffspezialist und Mit-Initiator Steinbacher, am Konzept gearbeitet. Nun startete ein bundesweiter Pilotversuch. Nur mit vereinten Kräften sei an effektiven Recycling-Konzepten zu forschen.

5.000 Recycling-Sammelsäcke wurden österreichweit verteilt. © Steinbacher

Ohne Logistik kein Recycling

In ganz Österreich wurden insgesamt 5.000 Sammelsäcke mit QR-Codes an sämtliche Baustellen verteilt. Darin soll das Verschnittmaterial gesammelt werden. Über den QR-Code gelangt man direkt zur App, wo man die Säcke zur Abholung anmelden kann. Die Postleitzahl der Baustelle bestimmt, welcher der Projektpartner für den Transport und die Wiederaufbereitung des Styropors zuständig ist. Ein Barcode am Sammelsack ermöglicht die eindeutige Identifikation und Nachverfolgung. Anschließend wird das Material von den Projektpartnern zu neuen Dämmplatten verarbeitet und ein neuer Produktlebenszyklus startet.

"Die größte Herausforderung besteht aktuell in der unterschiedlichen Qualität des angelieferten Materials. Hier haben wir in entsprechende Sortierlösungen investiert und stellen die Schulung der Nutzer:innen in den Fokus. Betriebe, die das EPSolutely-System in der ersten Testphase bereits mehrmals verwendet haben, liefern deutlich bessere Verschnitt-Qualität als Erstnutzer", sagt Maximilian Bernard, Leiter der Forschung und Entwicklung bei der Steinbacher Dämmstoff GmbH.

Weitere Informationen finden Sie hier.

www.steinbacher.at

www.fraunhofer.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV