"Langfristiger Erfolg steht bei uns klar vor kurzfristiger Gewinnmaximierung"

| Dejan Filipovic 
| 29.08.2023

Im LEADERSNET-Interview spricht Thomas Mark, President von MK Illumination, u.a. über das Geschäftsmodell des Beleuchtungsanbieters, wo die Unterschiede zu ähnlichen Konzepten liegen und warum das Unternehmen mit über 40 Niederlassungen weltweit kein Board, keinen Aufsichtsrat oder Hedgefonds hat. 

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Mark, MK Illumination ist seit 1996 Anbieter für festlich dekorative Beleuchtungskonzepte. Bitte erläutern Sie uns das Geschäftsmodell Ihrer Firma? Was sind Ihre Grundprinzipien?

Thomas Mark: Als weltweiter Marktführer im Bereich der festlich dekorativen Beleuchtung sind wir nicht nur Produzent von hochwertigen Lichtprodukten, sondern wir sind auch Gesamtlösungsanbieter von atmosphärischen Lichtinszenierungen für Städte, Shoppingcenter, oder Tourismusregionen. Seit 2018 beleben wir außerdem unter der Marke "Lumagica" besondere Orte mit eigenen temporären Lichterparks. In unseren 34 Lichterparks in elf Ländern hatten wir bereits mehr als eine Million Besucher:innen. Wir sind heute in 42 Ländern mit eigenen Niederlassungen vertreten und verfügen über fünf eigene Produktionsstandorte weltweit.

Um weltweit führend zu sein, sind wir auf das Potenzial, das Engagement, die Fähigkeiten und die Leistung unserer Mitarbeiter:innen angewiesen. Dementsprechend bieten wir diesen ein Umfeld, das sie inspiriert, fördert und motiviert. Wir pflegen eine Kultur, die auf Offenheit und Handschlagqualität aufbaut.

LEADERSNET: Wo liegt der Unterschied zu anderen Unternehmen, die vielleicht ein ähnliches Konzept/Modell verfolgen?

Mark: Wir sind im Gegensatz zu vielen anderen Playern in unserer Branche nicht nur Händler, sondern produzieren unsere Lichtmotive in unseren eigenen Manufakturen. Das ermöglicht uns, Innovationen selbst voranzutreiben und immer wieder neue Maßstäbe am Markt hinsichtlich Design im Einklang mit Technologie und nachhaltigen Lösungsansätzen voranzutreiben. Außerdem können wir selbst gut kontrollieren, was in unsere Produktion reingeht und in welche Qualität finale Lichtprodukte rausgehen – wir haben also eine gute Transparenz über unsere Lieferkette.

LEADERSNET: Obwohl MK Illumination weltweit präsent ist und über 40 Niederlassungen verfügt, gibt es kein Board, keinen Aufsichtsrat oder Hedgefonds, der hinter dem Unternehmen steht. Warum ist das so?

Mark: Wir sind inhabergeführt und leben Unternehmergeist. Es ist uns wichtig, MK Illumination erfolgreich in die nächste Generation zu führen und selbst zu entscheiden. Eine gewisse Eigenständigkeit gibt uns Zeit und Raum für neue Entwicklungen. Langfristiger Erfolg steht bei uns klar vor kurzfristiger Gewinnmaximierung. Wir vertrauen auf die Führungskräfte in unserem Managementboard und pflegen hier eine durchaus offene Unternehmenskultur mit viel Mitsprache. Der Erfolg dafür gibt uns recht.

LEADERSNET: Wie finanziert sich das Unternehmen?

Mark: Über ein hohes Eigenkapital und Bankfinanzierung.

LEADERSNET: Klimawandel, Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit sind immer wichtigere Themen. Welche Rolle nimmt das Thema ESG in Ihrem Unternehmen ein?

Mark: Wir beschäftigen uns natürlich sehr intensiv mit dieser Thematik. In Sachen Nachhaltigkeit sind wir in vielen Bereichen Vorreiter in der Branche, gerade wenn man an die Themen Energieeffizienz, Lichtverschmutzung, Langlebigkeit oder den Materialeinsatz und Lieferkette denkt.

ESG ist zwar mit einem gewissen bürokratischen Aufwand verbunden, hat allerdings den Vorteil, dass zugängliche und qualitätsgesicherte Daten nicht nur den Banken Transparenz geben, sondern, dass uns auch unsere Kund:innen und klar mit anderen Unternehmen vergleichen können. Uns selbst hilft die Beschäftigung mit ESG außerdem neue strategische Themenfelder zu identifizieren und weitere relevante Initiativen voranzutreiben. Ich finde ESG richtig und wichtig, denn die EU-Taxonomie kann wesentlich dazu beitragen, dass wir unsere Klimaziele für 2050 erreichen.

LEADERSNET: Nach welchen Kriterien sucht sich MK Illumination ihre neuen Angestellten aus, gibt es vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels Probleme, die richtigen Arbeitskräfte zu finden und auf was dürfen sich die zukünftigen Mitarbeiter:innen freuen?

Mark: Wir freuen uns über Team-Player, die mit Freude, Begeisterung und Offenheit an die Sache gehen. Für uns ist Handschlagqualität im Umgang mit den Kolleg:innen in Innsbruck und in unseren internationalen Niederlassungen besonders wichtig.

Wir unterstützen unsere Mitarbeiter:innen und bieten ihnen bestmögliche Bedingungen, damit sie sich bei uns wohlzufühlen und gesund bleiben. Das gelingt uns durch sichere Arbeitsplätze, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Weiterbildungsangebote, Förderung von New Work, von Diversität, Inklusion und Chancengleichheit. Offenheit ist das Grundprinzip unserer Zusammenarbeit.

LEADERSNET: Wie schauen die Pläne von MK Illumination für 2023 und die (noch) weitere Zukunft aus?

Mark: Es gibt viele Pläne, aber der wichtigste Zukunftsschritt liegt darin, dass wir unsere Position als nachhaltiges Unternehmen weiterhin ausbauen und als Marktführer weltweit umsetzen wollen. Wir planen für Amerika in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum und sind der Überzeugung, dass interaktive und ansteuerbare Lichterketten den Gesamtmarkt inspirieren werden. Technologische Führung und Nachhaltigkeit werden die Wachstumstreiber der Zukunft sein.

LEADERSNET: Was kann der "President" Mark von der Privatperson Mark lernen?

Mark: Ich komme aus einer Familie mit einem bäuerlichen Hintergrund und mit stark gelebten Werten. Meine Eltern haben einen kleinen Campingplatz betrieben, bei dem auch unsere Mithilfe gefordert war. Das hat mich sehr geprägt. Mein familiärer Hintergrund hilft mir bis heute, trotz großer Träume die Bodenhaftung nicht zu verlieren.

www.mk-illumination.com

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