Investor scheiterte mit geplanter Flughafen Wien-"Übernahme"

| Tobias Seifried 
| 12.02.2023

IFM Global konnte den Anteil zwar auf gut 43 Prozent erhöhen, doch das eigentliche Ziel wurde klar verfehlt.

Freitag, 10. Februar 2023: Der Machtkampf um den Flughafen Wien (LEADERSNET berichtete) scheint entschieden zu sein. So gab die Airports Group Europe, eine indirekte Tochtergesellschaft von IFM Global Infrastructure Fund ("IFM GIF"), am Freitag bekannt, dass während der Annahmefrist und der Verlängerten Annahmefrist, die am 8. Februar 2023 (17:00 Uhr) endete, insgesamt 2.834.012 Aktien der Flughafen Wien AG (FWAG) in ihr Angebot eingereicht wurden. Dies entspricht ca. 3,37 Prozent des gesamten Grundkapitals des Airports.

Ziel von 9,99 Prozent klar verfehlt

Vor Ablauf des neuen Angebots hielt der Investor 40 Prozent plus neun Aktien an der FWAG. Nun erhöht sich der Anteil auf ca. 43,37 Prozent. Das eigentliche Ziel wurde damit klar verfehlt. Denn eigentlich wollte die Airports Group Europe ihren Anteil um bis zu ca. 9,99 Prozent (insgesamt bis zu 50 Prozent minus einer Aktie) aufstocken. Der Vorstand der Flughafen Wien AG, bestehend aus Julian Jäger und Günther Ofner, hatte den Aktionär:innen von der Annahme des Angebots bis zuletzt abgeraten. Wie sich nun zeigt, hat sich die Mehrheit auch daran gehalten.

Aktionäre, die das Angebot während der Annahmefrist oder der Verlängerten Annahmefrist angenommen haben, sollen den Angebotspreis von 34 Euro je Angebotsaktie (cum dividend) laut IFM GIF innerhalb von zehn Börsetagen nach Ablauf der verlängerten Annahmefrist erhalten - konkret bis spätestens 22. Februar 2023.

Strenge Auflagen vor Genehmigung

Das österreichische Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und das National Foreign Direct Investment Screening Office von Malta haben den Aktienerwerb gemäß dem von Airports Group Europe abgegebenen Angebot für rund 9,99 Prozent der Aktien der FWAG erst am 24. Jänner 2023 genehmigt. 

Behördliche Genehmigungen betreffend kritische Infrastruktur werden fast ausschließlich unter bestimmten Auflagen erteilt. Dies war auch hier der Fall. Gemäß den vom BMAW erteilten Auflagen darf Airports Group Europe nicht mehr als zwei Kandidat:innen zur Wahl in den Aufsichtsrat der Flughafen Wien AG und keine Änderungen der Satzung vorschlagen. Weiters bestehen gewisse Berichtspflichten gegenüber dem zuständigen Ministerium. Hier geht es vor allem um die Einhaltung der Auflagen.

Investor dennoch zufrieden

Obwohl das Ziel nicht erreicht wurde, zeigt man sich vonseiten des Investors (zumindest offiziell) zufrieden. "Wir freuen uns sehr über das Ergebnis des öffentlichen Angebots und das rege Interesse der Anleger", sagte Werner Kerschl, Executive Director von IFM Investors und fügte hinzu: "Die Erhöhung unseres Anteils unterstreicht zudem unser Bekenntnis zu einem langfristigen und verantwortungsbewussten Engagement am Flughafen Wien sowie zum Investitionsstandort Österreich. Als größter Aktionär des Flughafens freuen wir uns darauf, die Zusammenarbeit mit den anderen Gesellschaftern, dem Aufsichtsrat und dem Vorstand zum Wohle des Flughafens Wien fortzusetzen."

Die Airports Group Europe wird nach der Abwicklung des Angebots in Summe 36.434.021 Aktien am Flughafen Wien halten. Unter Berücksichtigung der 125.319 eigenen Aktien (gemäß Quartalsbericht 3/2022) entspricht dies rund 43,44 Prozent der gesamten ausstehenden Stimmrechte an der FWAG.

www.ifminvestors.com

www.viennaairport.com

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