Wie zwei Österreicher mit Alltags-Produkten die Designwelt aufmischen

| Tobias Seifried 
| 09.02.2023

Hinter Lars Nysom stecken zwei Designer, die für die Gründung des Labels ihre Karrieren in der Finanzbranche an den Nagel hängten. Mittlerweile machen sie mit minimalistischen Küchenutensilien und Out-of-Home-Gegenständen einen Millionenumsatz.

Die Marke Lars Nysom ist mittlerweile nicht mehr nur Design-affinen Menschen ein Begriff. Was viele hierzulande nicht wissen: Hinter dem 2017 gegründeten Unternehmen stecken mit Patrick Fischer und Sebastian Fritz zwei Österreicher. Das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens liegt vor allem im minimalistischen, aber dennoch edel wirkendem Design ihrer Produkte. Das Motto "The Simple Beautified" könnte auch von Apple stammen. Der US-Konzern setzt seit Jahren auf einen ähnlichen Ansatz, ist mit seinen Elektronikgeräten aber in einer anderen Branche angesiedelt.

Fischer und Fritz haben sich zum Ziel gesetzt, aus funktionellen Gegenständen des alltäglichen Bedarfs stilvolle und hochwertige Designobjekte zu machen. Und wie die Verkaufszahlen zeigen, scheint dieser Plan aufzugehen. Aktuell vertreibt Lars Nysom 13 verschiedene Produkte in mehreren Farb- und Größenversionen in mehr als einem Dutzend Ländern weltweit. Mittlerweile erzielt das Unternehmen Umsätze in Millionenhöhe erzielt.

Ausgangspunkt der Idee

Doch um welche Alltagsgegenstände handelt es sich dabei eigentlich? Ganz einfach: Küchen- und Out-of-Home-Accessoires. Diese kommen im schlichten Design skandinavischer Prägung daher. Die Idee zur Gründung ihres Unternehmens kam den beiden bei einem Brunch im Jahr 2017. Bei diesem stellten Fritz und Fischer fest, dass am sehr schön gedecktem Tisch ein Objekt aus dem Rahmen fiel: Das Salz- und Pfeffermühlenset. Aus Mangel an Ästhetik verschwindet dieses nach Gebrauch auch in vielen Haushalten meist unmittelbar im Küchenschrank. Von dieser Erkenntnis angetrieben, verfolgten die beiden die Idee, vermeintlich rein funktionelle Haushalts- und Küchengegenstände des alltäglichen Gebrauchs in minimalistische "Everyday Essentials" zu verwandeln.

Für die Gründung des eigenen Designlabels hängten Sebastian Fritz und Patrick Fischer laut eigenen Angaben erfolgreiche Karrieren in der Finanzbranche an den Nagel. Das erste von ihnen entwickelte Produkt war das Gewürzmühlenset "Lagom". "Eine große Inspirationsquelle war und ist für uns skandinavisches Design aber auch minimalistisches Design aus anderen Ländern – beispielsweise Japan. Die Schönheit minimalistischen Designs liegt unseres Erachtens darin, dass es auf das Wesentliche reduziert ist. Nicht verschnörkelt, nicht pompös – sondern schlicht, unaufdringlich und gerade dadurch umso wirkungsvoller.", erklärt Patrick Fischer die Vision hinter der Marke.

Allzu lange musste das junge Label auf die Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg richtig ist, nicht warten. Sowohl das Pfeffermühlenset Lagom als auch die kleinere Version, das Set SJÆL, wurden kurz nach der Präsentation mit Designpreisen wie dem Red Dot Award, dem German Design Award und den iF Award für Design prämiert.

Produktpalette wächst

Dieses Aufwerten von vermeintlich simplen Alltagsgegenständen zu begehrenswerten Designobjekten, ist bis heute der Kern der Markenphilosophie: "Unser Ziel war es immer schon, Stück für Stück die kleinen, alltäglichen Momente zu verschönern. Wir hoffen, dass unsere Kund:innen Freude empfinden, wenn unsere Salz- und Pfeffermühlen optisch perfekt in ihre Küche passen oder unsere Kaffeebecher für unterwegs mit dem Outfit harmonieren", so die beiden Gründer.

Mittlerweile umfasst das Lars Nysom Sortiment weitere Home Accessoires und Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Neben Küchenutensilien, wie Brotboxen, Käsemesser und Gewürzmühlensets vertreibt das Label seit 2019 auch eine in unterschiedlichen Farben gehaltene Out-of-Home Kollektion, die unter anderem minimalistisch gestaltete Trinkflaschen und Kaffeebecher umfasst.

Nachhaltigkeit

Dem aktuellen Zeitgeist entsprechend, setzt das Label bei seinen Produkten auch auf Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit. Nachhaltigkeit sei ein wesentlicher Bestandteil der Markenphilosophie: "Wir wollen dazu beitragen, Einwegprodukte, wie Papp-Kaffeebecher oder Supermarkt-Gewürzmühlen, einzusparen bzw. zu ersetzen. Darüber hinaus verwenden wir bei unseren Produkten ausschließlich plastikfreie Verpackungen, um unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. In jedem Produktionsprozess entstehen jedoch zwangsläufig Emissionen. Gemeinsam mit ClimatePartner unterstützen wir Umweltprojekte, um diese Emissionen zu kompensieren", sagen Sebastian Fritz und Patrick Fischer  abschließend.

www.larsnysom.com

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